Der Chronist der Revolution

Der kubanische Dokumentarfilmer und Fotograf Roberto Chile kann auf ein umfangreiches Ouevre zurückblicken: Seine wohl bekanntesten Werke sind seine Dokumentarfilme Desafío, En las laderas del Himalaya, En mis ojos brillas tú, Hágase la luz, Elogio de la Virtud, Oda a la Revolución, Sencillamente Korda, Soy Tata Nganga und Esencias,La Colmenita en Estados Unidos.

Roberto Chile in der Ladengalerie der jW

Roberto Chile in der Ladengalerie der jW
Foto: Gabriele Senft


Mit seinem Debütfilm »¿Quién es Al Giddings?« gewann Chile 1984 den nationalen Wettbewerb Premio Caracol in der Rubrik Dokumentation. Zudem hat er in mehr als 40 Kurzfilmen kubanische Künstler vorgestellt, darunter den Musiker Silvio Rodríguez sowie den Maler und Grafiker Eduardo Roca(Choco).

Doch auch als Fotograf hat er herausragendes geschaffen.

Von 1984 bis 2006 zum Beispiel begleitete er Fidel Castro auf seinen Reisen durch Kuba und die Welt. Die Aufnahmen Chiles von Castro aus den Jahren 2010 bis 2012 wurden weltweit veröffentlicht.


Aus den unzähligen Fotografien wählte Roberto Chile 30 für eine Ausstellung aus, die vom 14. bis 29. Januar in der jW-Ladengalerie zu sehen war unter dem Titel » Fidel es Fidel«.

Bei der Ausstellungseröffnung war Roberto Chile persönlich anwesend. Das Publikum hatte nicht nur einen Blick auf wunderbare Fotos, die einen unglaublich präsenten Fidel zeigten, es erlebte auch einen spannenden Abend mit Roberto Chile. Dieser gab in seiner warmherzigen und lebhaften Art Auskunft zu den Bildern und ihrer Entstehungsgeschichte.

Fidel Castro, Foto: Roberto Chile in der Ladengalerie der jW

Foto: Roberto Chile

Er erläuterte auch, wie es zum Titel der Ausstellung gekommen sei. Auf die Frage »Wer und was ist Fidel?« hatte sein Bruder Raúl Castro, der ihn wohl am besten kennt, einfach geantwortet: »Fidel ist Fidel.« Der Name, zugleich Substantiv und Adjektiv, spricht für sich. Und Chile ist es hervorragend gelungen, die Persönlichkeit von Fidel einzufangen.

Chile zeigte an diesem Abend auch, dass nicht nur die Kamera, sondern auch das Wort sein Element ist: »Es lebe der Frieden, es lebe die Brüderlichkeit. Und das wir alle gemeinsam für den Frieden stehen und kämpfen – unabhängig davon, ob und woran wir glauben. Denn das ist etwas, was wir dringend brauchen – den Frieden auf der Welt.« schloss er Diskussion.

Damit dürfte es wohl eine tiefe Übereinstimmung mit dem von ihm porträtierten Fidel geben.

Alle die, die nicht die Chance hatten, die Ausstellung zu sehen, haben die Gelegenheit, im jW-Shop einen 52seitigen Bildband zur Ausstellung zu erwerben – exklusiv in deutscher Sprache als Buch, dem auch eine DVD mit Aufnahmen Chiles zu Stationen aus dem Leben Fidels beiliegt.

CUBA LIBRE Marion Leonhardt

CUBA LIBRE 2-2016