editorial

Vordergründig geht es um Fragen der Demokratie – oder um genauer zu sein, um das Muster jener parlamentarischen Demokratie, das uns im September wieder an die Wahlurnen rief. Dieses Modell muss – nach Ansicht der Herrschenden – weltweit durchgesetzt werden. Wer da andere Vorstellungen hat, der bekommt das zu spüren. Es wird nicht diskutiert, dass bei Wahlen in der BRD z.B. immer mehr Einkommensschwache nicht mehr teilnehmen – weil sie z.B. ihre Interessen nicht vertreten sehen und nicht darüber abstimmen wollen, wer von den Politikern die gegen sie gerichtete neoliberale Politik durchsetzen soll. Gleichzeitig wird gegen Venezuela Front gemacht, weil es mit der Constituyente absichert, dass die Mehrheit der Bevölkerung in der Verfassungsgebenden Versammlung vertreten ist. Carolus Wimmer erläuterte in einer Veranstaltung, über die wir berichten, über die Hintergründe und aktuelle Situation in Venezuela. Tobias Salin räumt mit dem Märchen der bürgerlichen Presse, in Kuba stehe nur eine Partei zu Wahl, auf und erklärt das Kandidatenwahlsystem für die kommenden Kommunalwahlen in Kuba.

Im Fokus dieser Ausgabe sind aber auch die, die stets für die Unabhängigkeit der Völker kämpften:

Katja Klüßendorf mit einer Rezension eines neuen Buches und Roland Armbruster in seinem Artikel erinnern anläßlich seines 50. Todestages im Oktober an Ernesto Che Guevara.

Mitglieder des Proyecto Tamara Bunke erinnern an Todestag von Tania La Guerrillera an ihr Leben für die Solidarität. Über ein Klinik-Projekt in Mantanzas , benannt nach der Revolutionärin Rosa Luxemburg, berichtet Tobias Kriele.

An das Fanal der Kubanischen Revolution erinnern die Moncada-Feiern nicht nur in Bonn und Berlin. Unter dem Motto der Internationalen Solidarität stehend, ging von der Moncada in Bonn der Aufruf für Ana Belen, der Kundschafterin, die Kuba vor Anschlägen warnte, aus und forderte ihre Freilassung.

Ein weiteres Schlaglicht auf die Solidaritätsbewegung werfen wir mit einem Bericht von Stephanie Remus über eine Jugendkonferenz der Kuba-Soli und einen Bericht über die Soli-Organisation KarEn, der wir zum 25. Geburtstag gratulieren.

Jorgito setzt sich in seinem Log mit Frage auseinander, ob man tatsächlich "unpolitisch" sein kann.

Volker Hermsdorf entlarvt in seinem Medienspiegel, wie bürgerliche Medien Falschnachrichten gegen Kuba produzieren.

Die Welt ist in einem erbärmlichen Zustand –aber sie ist änderbar. Und wenn es stimmt, dass man eine Gesellschaft daran messen muss, wie sie mit den Schwächsten umgeht, ist der Artikel von Tobias Kriele über Inklusion in Kuba ein Zeugnis davon, wie es anders sein könnte.

CUBA LIBRE Marion Leonhardt

CUBA LIBRE 4-2017