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Im Kuba der Castros: Mütter bestens umsorgt

Die in London angesiedelte Nichtregierungsorganisation "Rettet die Kinder" hat in einer unlängst veröffentlichten Studie zur Lage der Mütter in insgesamt 165 Ländern Kuba einen besonderen Ehrenplatz eingeräumt. Sie stellte fest, daß Frauen mit Kindern in keinem anderen lateinamerikanischen Land so gut gestellt seien, wie in der Heimat Fidels und Raúls. Auf dem Subkontinent folgen Argentinien und Uruguay auf den Plätzen zwei und drei. Berücksichtigt wurden von der Organisation Faktoren wie allgemeine Lebensbedingungen, Bildungsniveau und -chancen, sozialer und politischer Status, materielle Situation der Heranwachsenden, Sterblichkeitsrate bei Kindern bis zum fünften Lebensjahr, prozentualer Anteil Unterernährter.

Im globalen Vergleich führen Norwegen, Island, Schweden,Australien und Kanada das Feld an. Besonders beklagenswert ist die Situation von Frauen in Schwarzafrika. Jede 16. werdende Mutter stirbt dort an Schwangerschaftskomplikationen, jedes dritte Kind ist von Unterernährung bedroht.

Trotz seines glanzvollen Abschneidens bei diesem Vergleich und vorbildlicher Betreuung von Mutter und Kind ringt Kuba auch mit Problemen auf diesem Gebiet. Die Geburtenrate liegt seit 1978 unter der Sterblichkeitsziffer. Das ist dem in Havanna herausgegebenen Demographischen Jahrbuch zu entnehmen. Aus ihm geht hervor, daß die Zahl relativ spät gebärender Kubanerinnen ständig zunimmt, da immer mehr selbstbewußte, im Studium und am Arbeitsplatz erfolgreiche Frauen zunächst ihre akademische Ausbildung abschließen oder im Berufsleben Fuß fassen wollen, bevor sie eine Familie gründen und Kinder haben möchten. Dem Jahrbuch zufolge wurden 2010 bei insgesamt 127.746 Geburten mehr als 19.000 Kinder von Frauen im Alter zwischen 30 und 34 Jahren zur Welt gebracht, in über 11.500 Fällen waren die Mütter 35 bis 39 Jahre alt. Wie man sieht, bringt die von Staat und Partei allseitig geförderte Emanzipation des unter der Batista-Diktatur und deren Vorgängern besonders diskriminierten weiblichen Bevölkerungsteils auch neue gesellschaftliche Probleme mit sich.

Rotfuchs RotFuchs, Oktober 2012
gestützt auf "Prensa Latina", Havanna