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Nur noch Kubaner

René González, einer der »Cuban Five«, hat seine US-Staatsbürgerschaft aufgegeben. Das war die Bedingung für seine Freiheit.

René González ist kein US-Bürger mehr. Am Dienstag (Ortszeit) haben seine Anwälte beim zuständigen Gericht in Miami die Urkunden eingereicht, mit denen der 56jährige in der vergangenen Woche bei der US-Interessenvertretung in Havanna seinen Verzicht auf die nordamerikanische Nationalität erklärt hatte. Das war die Bedingung dafür gewesen, daß González nicht in die Vereinigten Staaten zurückkehren muß, sondern in seiner kubanischen Heimat bleiben darf.

González gehört zu den als »Cuban Five« oder »Miami 5« bekanntgewordenen Kubanern, die im September 1998 unter dem Vorwurf der Spionage verhaftet worden waren. Die fünf Männer hatten sich in antikommunistische Gruppierungen in Florida eingeschlichen, um Anschläge dieser Organisationen in Kuba zu verhindern. Im Juni 1998 übergaben Vertreter der kubanischen Staatssicherheit der US-Bundespolizei FBI umfangreiches Beweismaterial über die Aktivitäten dieser Terrorgruppen und forderten die Administration in Washington auf, endlich gegen die antikubanischen Kampagnen vorzugehen. Durch konterrevolutionäre Anschläge, deren Urheber in den USA seit Jahrzehnten Schutz genießen, haben seit dem Sieg der von Fidel Castro geführten »Bärtigen« 1959 in Kuba mehr als 3400 Menschen das Leben verloren. Das FBI nahm nach Erhalt der Informationen aus Kuba tatsächlich Ermittlungen auf, die sich jedoch nicht gegen die Terroristen richteten. Statt dessen folgte die Festnahme der fünf Kubaner. In einem von Unregelmäßigkeiten geprägten Prozeß wurden diese im Dezember 2001 zu langen Haftstrafen verurteilt. González erhielt mit 15 Jahren Gefängnis die geringste Strafe, während etwa das Urteil gegen Gerardo Hernández auf zweimal lebenslänglich plus 15 Jahre Haft lautete.

Nach Verbüßung des größten Teils der Haft wurde González im Oktober 2011 aus dem Gefängnis entlassen, sollte jedoch weitere drei Jahre »unter Überwachung« in den USA bleiben müssen. Aus humanitären Gründen erlaubte ihm Richterin Joan A. Lenard, im Sommer 2012 zur Beerdigung seines Bruders und im April 2013 zur Beisetzung seines Vaters nach Kuba zu reisen. Kurz bevor er die Rückreise antreten wollte, entschied Lenard dann, González den Verbleib auf der Insel zu gestatten, wenn er seine US-Staatsbürgerschaft aufgibt.

»Wir wissen aber immer noch nicht, ob damit die ›überwachte Freiheit‹ beendet ist oder ob er sie lediglich in Kuba verbüßen darf«, berichtete Laura Labañino, die 20 Jahre alte Tochter des zu 30 Jahren Haft verurteilten Ramón Labañino. Denn nur, wenn er jetzt tatsächlich frei ist, könne er sich mit voller Kraft für die Freilassung seiner noch inhaftierten vier Genossen einsetzen. Natürlich habe sie sich über die Nachricht gefreut, daß René González in Kuba bleiben dürfe, »denn in all den Jahren des Kampfes sind wir Angehörigen der fünf zu einer einzigen Familie geworden«, erzählte sie im Gespräch mit junge Welt. »Traurig ist aber, daß seine Freilassung erst erfolgt ist, als er die Haft vollständig verbüßt hat, und nicht, weil die Gerechtigkeit an die Tür des Weißen Hauses gepocht hätte.«

Um Druck auf US-Präsident Barack Obama zu machen, die noch inhaftierten vier Kubaner freizulassen, soll am 30. Mai in Washington eine Aktionswoche »Fünf Tage für die fünf« beginnen. Zu den Prominenten, die dabei ihre Stimme für die »Cuban Five« erheben wollen, gehören die US-Bürgerrechtlerin Angela Davis, der kubanische Schriftsteller Miguel Barnet und der Schauspieler Danny Glover.

González gehört zu den als »Cuban Five« oder »Miami 5« bekanntgewordenen Kubanern, die im September 1998 unter dem Vorwurf der Spionage verhaftet worden waren. Die fünf Männer hatten sich in antikommunistische Gruppierungen in Florida eingeschlichen, um Anschläge dieser Organisationen in Kuba zu verhindern. Im Juni 1998 übergaben Vertreter der kubanischen Staatssicherheit der US-Bundespolizei FBI umfangreiches Beweismaterial über die Aktivitäten dieser Terrorgruppen und forderten die Administration in Washington auf, endlich gegen die antikubanischen Kampagnen vorzugehen. Durch konterrevolutionäre Anschläge, deren Urheber in den USA seit Jahrzehnten Schutz genießen, haben seit dem Sieg der von Fidel Castro geführten »Bärtigen« 1959 in Kuba mehr als 3400 Menschen das Leben verloren. Das FBI nahm nach Erhalt der Informationen aus Kuba tatsächlich Ermittlungen auf, die sich jedoch nicht gegen die Terroristen richteten. Statt dessen folgte die Festnahme der fünf Kubaner. In einem von Unregelmäßigkeiten geprägten Prozeß wurden diese im Dezember 2001 zu langen Haftstrafen verurteilt. González erhielt mit 15 Jahren Gefängnis die geringste Strafe, während etwa das Urteil gegen Gerardo Hernández auf zweimal lebenslänglich plus 15 Jahre Haft lautete.

Nach Verbüßung des größten Teils der Haft wurde González im Oktober 2011 aus dem Gefängnis entlassen, sollte jedoch weitere drei Jahre »unter Überwachung« in den USA bleiben müssen. Aus humanitären Gründen erlaubte ihm Richterin Joan A. Lenard, im Sommer 2012 zur Beerdigung seines Bruders und im April 2013 zur Beisetzung seines Vaters nach Kuba zu reisen. Kurz bevor er die Rückreise antreten wollte, entschied Lenard dann, González den Verbleib auf der Insel zu gestatten, wenn er seine US-Staatsbürgerschaft aufgibt.

»Wir wissen aber immer noch nicht, ob damit die ›überwachte Freiheit‹ beendet ist oder ob er sie lediglich in Kuba verbüßen darf«, berichtete Laura Labañino, die 20 Jahre alte Tochter des zu 30 Jahren Haft verurteilten Ramón Labañino. Denn nur, wenn er jetzt tatsächlich frei ist, könne er sich mit voller Kraft für die Freilassung seiner noch inhaftierten vier Genossen einsetzen. Natürlich habe sie sich über die Nachricht gefreut, daß René González in Kuba bleiben dürfe, »denn in all den Jahren des Kampfes sind wir Angehörigen der fünf zu einer einzigen Familie geworden«, erzählte sie im Gespräch mit junge Welt. »Traurig ist aber, daß seine Freilassung erst erfolgt ist, als er die Haft vollständig verbüßt hat, und nicht, weil die Gerechtigkeit an die Tür des Weißen Hauses gepocht hätte.«

Um Druck auf US-Präsident Barack Obama zu machen, die noch inhaftierten vier Kubaner freizulassen, soll am 30. Mai in Washington eine Aktionswoche »Fünf Tage für die fünf« beginnen. Zu den Prominenten, die dabei ihre Stimme für die »Cuban Five« erheben wollen, gehören die US-Bürgerrechtlerin Angela Davis, der kubanische Schriftsteller Miguel Barnet und der Schauspieler Danny Glover.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

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André Scheer
junge Welt, 16.05.2013