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Nachrichten aus und über Kuba

Nachrichten, Berichte, Reportagen zu aktuellen Entwicklungen, Hintergründen und Ereignissen in Kuba, internationale Beziehungen und der Solidarität mit Kuba.


Nach Kuba!

Die Punkband COR bittet um Solisachspenden.

Eine Saite reißt, oder durch das Drumfell bohrt sich ein angeknackster Stick – und auch wenn der letzte Rest Taschengeld oder das bisschen Lohnüberbleibsel für Ersatzteile draufgehen mag, hierzulande sind musikalische Ersatzteile einfach nachzukaufen. Nicht aber auf Kuba. Die Musiker dort leiden unter der Blockade, die die USA seit 1959 aufrechterhalten, aktuelle binationale Annäherungen hin oder her. Den Musikern auf der Insel fehlt das Nötigste, um ihrer Kunst nachzugehen.

Aus diesem Grund organisierte das Rügener Metal- und Punkquartett COR Solidarität von Insel zu Insel: Unter dem Titel »Cuba COR Libre« startete die Band 2013 eine Crowdfunding-Kampagne, um in Zusammenarbeit mit Cuba Sí die kubanische Musikszene zu unterstützen. 2014 tourte man dann mit der befreundeten kubanischen Metalband Tendencia auf der Insel. Schon vor Reiseantritt sperrte Paypal zeitweilig das Spendenkonto, mit dem die Reise finanziert werden sollte. Und weil der Container mit der Bühnenausrüstung der Band auf Jamaika festhing, musste sich COR für die zehn gemeinsamen Konzerte die Instrumente mit Tendencia teilen. Schließlich kamen 14 Paletten, bepackt mit Instrumenten und allem, was das Musikhandwerk so braucht, auf der Insel an. Das kann man sich nun alles auf der DVD »Actitud es lo que cuenta – Cuba COR Libre« anschauen.

Desweiteren haben COR ihr 11. Album veröffentlicht. Es heißt »Lieber tot als Sklave«. Der Titel ist dem ostfriesischen Wappenspruch »Lever duad as Slav« entlehnt. Die Platte bietet eine fette Packung Punk und Hardcore, ohne die Gefahr, in Grauzonensoße zu treten. Damit gehen sie nun auf Tour durch Deutschand, als Support von Dritte Wahl (siehe jW vom 23.2.). Das erste Konzert aber spielt COR-Fronthampelmann Friedemann Hinz heute abend in der Berliner Jägerklause solo und akustisch, nachdem er Mitte 2014 seine erste Soloplatte »Uhr vs. Zeit« an den Start gebracht hat.

An den Konzertabenden können Sachspenden für Kuba bei der Band abgegeben werden: »Alles, was man blasen, schlagen oder mit Strom zu Musik machen kann, wird gesammelt. Ob gebraucht, alt oder kaputt – auf Kuba macht ihr jemandem damit eine Freude, denn alles, was hier als unnütz angesehen wird, kann man auf Kuba nicht mal bekommen«, lautet ihr Statement.

P Friedemann-Akustik-Solo-Show: heute Berlin; mit Dritte Wahl: 28.2. Berlin, 6.3. Hannover, 7.3. Köln, 13.3. Münster, 14.3. Münster, 20.3. Hamburg, 10.4. Dresden, 17.4. Nürnberg, 18.4. Stuttgart; COR allein: 21.3. Rostock, 11.4. Leipzig, 24.4. Quedlinburg, 25.4. Paderborn


Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

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Ken Merten
junge Welt, 27.02.2015