Nachrichten aus und über Kuba
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Gemeinsam gegen die Blockade
Europaweite Solidaritätskampagne »Unblock Cuba« startet .
»Unblock Cuba«-Kundgebung am 17. Oktober 2020 vor der US-Botschaft in Berlin
Foto: Christian-Ditsch.de
An diesem Sonnabend beginnt die Hauptphase der von mehr als 100 Organisationen in 27 Ländern unterstützten europäischen Solidaritätskampagne »Unblock Cuba«. Mit Aktionen und Veranstaltungen, auf Plakaten, in Radiospots, Anzeigen und Onlinewerbung wollen sich die beteiligten Aktivisten in den kommenden Wochen in zahlreichen Städten für das Ende der seit mehr als 60 Jahren andauernden US-Blockade gegen Kuba einsetzen. Die Auftaktveranstaltung zur europaweiten Unblock-Cuba-Kampagne kann am Sonnabend, den 17.4., ab 19 Uhr live auf unblock-cuba.org und auf Facebook verfolgt werden.
Der Aktionsauftakt fällt zeitlich mit dem 60. Jahrestag des Beginns der von der CIA initiierten Invasion in der kubanischen Schweinebucht zusammen, deren Ziel der gewaltsame Sturz der noch jungen revolutionären Regierung des Landes war. Damals besiegten Milizen, Streitkräfte und Bevölkerung die Angreifer innerhalb von 72 Stunden. Seitdem versuchen die USA das Ziel der Invasoren mit der längsten Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade durchzusetzen, die je gegen ein Land verhängt worden ist. Kuba entstehen dadurch jährlich Milliardenverluste mit schwerwiegenden Folgen für die Bevölkerung. Die Auswirkungen der in den sechs Jahrzehnten ständig verschärften und von den Vereinten Nationen als völkerrechtswidrig verurteilten US-Sanktionen beeinträchtigen das gesamte soziale, wirtschaftliche und kulturelle Leben in der sozialistischen Inselrepublik.
Die Herausforderungen der hauptsächlich durch die verschärfte US-Blockade und die Coronapandemie verursachten Wirtschaftskrise sind deshalb unter anderem auch Kernthemen auf dem viertägigen VIII. Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas (PCC), der am Freitag (Ortszeit) in Havanna eröffnet wurde. Die Delegierten wollen dort eine »Agenda des Widerstandes« sowie Konzepte und Maßnahmen für die »Verteidigung, Entwicklung und Aktualisierung des sozialistischen Modells der karibischen Nation« beschließen, kündigte die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina an. Dazu sollen grundlegende Weichenstellungen für die künftige Wirtschafts- und Sozialpolitik des Landes und die Fortsetzung des Generationenwechsels in den Leitungsgremien der Partei eingeleitet werden.
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Volker Hermsdorf
junge Welt, 17.04.2021