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»Architekten der laufenden Transformationen«

Parteikader Kubas sollen Solidarität und Humanismus in der Praxis umsetzen.

Die Kommunistische Partei Kubas (PCC) bereitet sich und ihr Führungspersonal auf neue Aufgaben und Herausforderungen durch den Generationenwechsel und die Veränderungsprozesse des Landes vor. Als Rektorin der Parteihochschule Ñico López hatte Rosario del Pilar Pentón Díaz dazu Ende Oktober auf einer Plenartagung des Zentralkomitees (ZK) eine Analyse der Erfolge und Defizite der Parteikader sowie ein Strategiepapier zur Optimierung der Ausbildung von Führungskräften der Partei, dem Kommunistischen Jugendverband und der Massenorganisationen vorgelegt.

Zu einem für Kuba wichtigen Zeitpunkt, in dem eine neue Generation die Verantwortung für die zukünftigen Geschicke des Landes übernehme, komme der Rolle der Kommunistischen Partei und ihrer Kader bei der weiteren Entwicklung des sozialen Projektes mit dem Ziel eines wohlhabenden und nachhaltigen Sozialismus entscheidende Bedeutung zu, erläuterte Pentón Díaz bei der Vorlage des vom ZK nach ausführlicher Diskussion beschlossenen Dokumentes dessen Intention. Denn die künftigen Parteikader müssten sowohl »Architekten der laufenden Transformationen« als auch »Garanten der Kontinuität« des revolutionären Prozesses auf Grundlage des Marxismus-Leninismus sein, hieß es zur Begründung.

Zu den elementaren Grundpfeilern der Kaderausbildung gehöre es auch, deren Fähigkeiten »zur ständigen Debatte mit der Bevölkerung und zur sozialen Kommunikation« zu fördern, erklärte der Erste Sekretär des Zentralkomitees, Präsident Miguel Díaz-Canel, in der Debatte. »Wir müssen nach Lösungen für jedes der Probleme suchen, die unser Volk bewegen, und dabei ist die Sensibilität und Qualität der Kader von grundlegender Bedeutung«, ergänzte Roberto Morales Ojeda, Mitglied des Politbüros und Sekretär für Organisation und Kaderpolitik des ZK. Er forderte, weiterhin »mehr Verantwortung an junge Menschen zu übertragen«. Dafür müsse eine Struktur geschaffen werden, »die unsere Gesellschaft in allen Facetten repräsentiert«.

Als Beispiel für das Verhalten junger Kader führte Gastredner Carlos Pérez, der verantwortliche Leiter der internationalen medizinischen Brigade »Henry Reeve«, die 2020 in der Lombardei zur Unterstützung dortiger Mediziner bei der Behandlung von Covid-19-Patienten angetreten war, die Leistung des Kollektivs der jungen Ärzte, ihre Opfer und ihre Bescheidenheit an. Pérez erinnerte daran, dass Revolutionsführer Fidel Castro im Jahr 2005 das Konzept dieser Spezialbrigade für Katastrophen und Epidemien entwickelt hatte, die überall auf der Welt Leben retten solle und nicht auf einer Mission zur Verbreitung von Ideologie unterwegs sei. »Aber wir wussten, dass wir, wenn wir unsere Arbeit gut machen, wenn wir das tun, was wir damals tun mussten, unsere Spuren an diesem Ort hinterlassen würden (…), um die Liebe des kubanischen Volkes zu den Menschen in aller Welt zu demonstrieren, was der beste Weg war, das auszudrücken und in die Praxis umzusetzen, was wir über Solidarität, Humanismus, unsere Ausbildung und unsere Werte gelernt haben und denken.«

Auf Initiative des von Pérez angeführten Revolutionsführers Fidel Castro waren 1960 in Kuba zunächst 13 »Schulen für revolutionären Unterricht« gegründet worden. Ab 1971 begann auf der Grundlage der Erfahrungen mit dem revolutionären Bildungssystem der 1960er Jahre dann der Prozess des Aufbaus und der inhaltlichen Ausgestaltung von Parteischulen der PCC. Diese Bildungszentren mit teilweise Universitätsniveau, wie die nach dem Revolutionär und Mitglied der Bewegung des 26. Juli, Ñico López, benannte zentrale PCC-Hochschule in Havanna, bilden heute in Kuba die Gewähr für eine fundierte theoretische Ausbildung von Nachwuchs- und Führungskräften der Kommunistischen Partei.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

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Volker Hermsdorf
junge Welt, 09.12.2021