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Nachrichten aus und über Kuba

Nachrichten, Berichte, Reportagen zu aktuellen Entwicklungen, Hintergründen und Ereignissen in Kuba, internationale Beziehungen und der Solidarität mit Kuba.


Konsequent an der Seite Kubas

Vom ersten Tag an verteidigt junge Welt die Revolution auf der Karibikinsel gegen die Hetze von Springer und Co.

junge Welt an der Seite Kubas Am 20. April 1961, drei Tage nachdem von der CIA ausgebildete Söldner in der Schweinebucht gelandet waren, berichtete Junge Welt auf der gesamten Seite eins über die Niederlage der Invasoren. »Hände weg von Kuba« lautete die in roten Lettern gesetzte Schlagzeile. Darunter die Losung der Verteidiger von Kubas Unabhängigkeit: »Patria o Muerte«. Während westdeutsche Medien wie die »Tagesschau« die Eindringlinge verharmlosend als »Aufständische« bezeichnete, schrieb das damalige Organ des Zentralrats der FDJ, was sie nach dem Völkerrecht tatsächlich waren, nämlich »heimtückische USA-Aggressionsbanden«.

Eineinhalb Jahre später, als der Globus in der Raketenkrise vor der Gefahr eines Atomkrieges stand, beklagte die Welt aus dem Springer-Verlag am 5. September 1962, dass die US-Regierung »sich sticheln lassen müsse, ohne zuschlagen zu können«. Nachdem US-Präsident John F. Kennedy die von seinem Vorgänger Dwight D. Eisenhower begonnene Wirtschaftsblockade Kubas bereits im Februar auch auf Drittländer ausgeweitet hatte, behauptete die FAZ am 26. Oktober 1962, einem Land »dessen Existenz bedroht ist«, sei es gestattet, »in die Rechte anderer Staaten einzugreifen«. Die angebliche Bedrohung der Welt macht durch das kleine Kuba begründete das Blatt aus Frankfurt am Mein dann am 17. November 1962 auf Titelseite mit der Lüge: »Castro will amerikanische Flugzeuge abschießen«. Bis heute verbreiten westliche Medien nahezu jede in Washington oder Miami kreierte Falschmeldung über Kuba, unterstützen US-Angriffe auf die Insel und liefern Vorwände zur Rechtfertigung der Blockade.

Schon während des Befreiungskampfes der von Fidel Castro angeführten revolutionären Bewegung hatte Junge Welt über deren Ziele und Erfolge etwas anderes zu berichten. Damals wie heute bietet sie eine journalistische Alternative zu den oft tendenziösen Beiträgen der Konzernmedien und informiert über Themen, die dort unter den Tisch fallen. Die Solidarität mit dem sozialistischen Kuba gehört seit der Gründung vor 75 Jahren zum politischen Selbstverständnis der Zeitung. So berichtete sie am 27. Juni 1972 über den neuntägigen Besuch Fidel Castros in der DDR unter der ebenfalls roten Schlagzeile: »Eine Freundschaft, die sich bewährt hat«. Darunter war ein handschriftlicher Brief des Comandante en Jefe an Junge Welt abgedruckt, in dem er »den internationalistischen und revolutionären Geist« lobte, »den wir bei dieser prächtigen Jugend und den Pionieren gespürt haben, die erzogen werden auf der Grundlage der umfassenden Ideen von Marx, Engels und Thälmann«. 1977 begleitete Junge Welt auch den zweiten Besuch Fidel Castros in der DDR journalistisch. Ein Foto zeigte ihn im Trainingsanzug umringt von Kindern in der Dynamo-Sporthalle in Berlin-Hohenschönhausen.

Dem alternativen Gesellschaftsmodell Kubas blieb die Zeitung nach Auflösung der DDR und deren Anschluss an die BRD solidarisch verbunden und berichtet weiterhin differenziert und mit Informationen die andere Medien unterschlagen, über die Entwicklung der sozialistischen Inselrepublik. Oft steht sie mit ihrer klaren antiimperialistischen Sicht und Ablehnung der US-Blockade allein. Die antikommunistische Propaganda in bürgerlichen Medien, selbst in vermeintlich linken Publikationen, zielt darauf ab, die Solidarität mit Kuba zu untergraben und Hintergrundinformationen über die in Miami residierenden Drahtzieher von Provokationen und Regime-Change-Versuchen, sowie über die Rolle der von ihnen bezahlten Agenten, zu diskreditieren. Auch wegen ihrer Solidarität mit Kuba, die sich nicht allein auf die Berichterstattung beschränkt, wird die junge Welt vom Inlandsgeheimdienst ausspioniert und im Verfassungsschutzbericht erwähnt. So beteiligten sich Zeitung und Verlag – teilweise federführend – an Solidaritätsaktionen wie der Bewegung »Freiheit für die Cuban Five« und der europaweiten Kampagne »Unblock Cuba«, die von mehr als 100 Organisationen, Vereinen, Verbänden und Medien aus 27 Ländern unterstützt wurde.

Bereits zwei Jahre nach ihrer Übernahme durch die Mitarbeiter und Gründung des Verlags 8. Mai hatte junge Welt im September 1997 eine Internationale Che-Guevara-Konferenz mit dem ehemaligen Kultur- und Erziehungsminister Armando Hart Dávalos als Hauptreferenten organisiert. Seit 1996 ein Informationsblock zu Kuba fester Bestandteil der jährlichen Rosa-Luxemburg-Konferenz. Dazu waren als Gäste unter anderem Referenten wie der Journalist Enrique Ubieta, Gerardo Hernández (Cuban Five), der heutige Kulturminister Alpidio Alonso Grau, der Intellektuelle und Exkulturminister Abel Prieto und der Chefredakteur der Tageszeitung Juventud Rebelde, Yoerky Sánchez Cuellar, sowie Künstler wie der Liedermacher Vicente Feliu, der Musiker Eduardo Sosa und der Fotograf Roberto Chile nach Berlin eingeladen worden.

Als die SPD/Grüne-Bundesregierung 2004 die Buchmesse in Havanna boykottierte, gehörten junge Welt und der Verlag 8. Mai zu den Begründern des Berliner Büros Buchmesse Havanna, das mit Verlagen und Gruppen der Solidaritätsbewegung dafür sorgte, dass es trotz offiziellem Boykott einen bundesdeutschen Auftritt in Havanna gab. Der frühere Ministerpräsident der DDR, Hans Modrow, würdigte die Arbeit von junge Welt, der er sich seit den fünfziger Jahren verbunden fühlt, als er Vorsitzender der FDJ in Berlin und Sekretär des Zentralrates war, so: »Überzeugend setzt sich die marxistisch orientierte Zeitung den Lügen und verzerrten Berichten über Kuba in der bürgerlichen Presse wahrhaftige Darstellungen und Analysen entgegen. Das macht die Zeitung in Deutschland nicht nur einzigartig, sondern ihre Informationen über das sozialistische Kuba auch unverzichtbar.«

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

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Volker Hermsdorf
junge Welt, 09.02.2022