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»Schickt mich zurück nach Kuba!«

Eine kubanische Familie hat die Realität des spanischen Kapitalismus entdeckt. Am Mittwoch wurden in Alicante der 50jährige Gilberto Martínez, seine 43jährige Frau Ismara Sánchez sowie die 8, 15 und 22 Jahre alten Kinder der Familie auf die Straße gesetzt. So passiert es Zehntausenden Menschen Jahr für Jahr in Spanien, doch in diesem Fall war der Familie etwas mehr Aufmerksamkeit sicher. Martínez gehörte zu den kubanischen »Dissidenten«, die 2011 aufgrund eines von der katholischen Kirche vermittelten Abkommens zwischen Havanna und Madrid aus Kuba nach Spanien übersiedeln konnten.

»Uns hat die Regierung Zapatero auf Vermittlung der kubanischen Kirche hergeholt, weil Fidel Castro uns angeboten hat, nach Spanien zu gehen«, sagt Martínez nun. Seiner Familie seien »ein Haus, Arbeit und wirtschaftliche Hilfen für fünf Jahre« versprochen worden, »und nun stehe ich ohne irgendwas da«.

Bislang habe die Familie monatlich 400 Euro vom Roten Kreuz erhalten, um die Miete zu bezahlen. Weitere 595 Euro für Lebensmittel und andere Ausgaben beglich die Regierung. Doch Madrid stellt sich inzwischen auf den Standpunkt, diese Hilfen seien auf ein Jahr begrenzt gewesen. »Nun bekommen wir keinerlei Hilfe mehr. Wenn man mir in Kuba gesagt hätte, wie es mir in Spanien ergehen würde, wäre ich dort geblieben«, sagte der seit zwei Jahren und zwei Monaten in Europa lebende Familienvater. Er fühle sich betrogen und bitte »nur darum, daß sie mich nach Kuba zurückschicken.«

Red Globe
Red Globe, 10.05.2013