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Nachrichten aus und über Kuba

Nachrichten, Berichte, Reportagen zu aktuellen Entwicklungen, Hintergründen und Ereignissen in Kuba, internationale Beziehungen und der Solidarität mit Kuba.



Mandela, Obama und die MIAMI 5

Leider verschweigen die großen Medien in ihren Nachrufen auf den am 5. Dezember verstorbenen südafrikanischen Freiheitskämpfer, Nationalhelden und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela dessen Unterstützung für das sozialistische Cuba.

Denn es war dieses Land, das es in den Zeiten des mörderischen Apartheidregimes nicht bei warmen Worten beließ, sondern dessen Soldaten für die Befreiung des gesamten südlichen Afrika von dieser Geißel der Menschheit kämpften. Insgesamt mehrere zehntausend kubanische Internationalisten hatten ab 1975 auf der Seite der Befreiungsbewegung MPLA gegen eine Intervention Südafrikas im gerade unabhängig gewordenen Angola gekämpft. Die Niederlage der Rassisten dort öffnete den Weg zur Unabhängigkeit Namibias 1990 und zur Befreiung Südafrikas. Mandela selbst würdigte dies 1991 bei einem Staatsbesuch in Havanna: »Lang lebe die Kubanische Revolution, lang lebe Genosse Fidel Castro! Die kubanischen Internationalisten haben sehr viel für die Unabhängigkeit, Freiheit und Gerechtigkeit in Afrika getan. Wir bewundern die Opfer des kubanischen Volkes, die es bereit ist, im Kampf um seine Unabhängigkeit und Souveränität zu erbringen – gegen eine brutale imperialistische Kampagne, die die Fortschritte der Kubanischen Revolution zerstören soll. Es kann keine Kapitulation geben. Die Frage lautet: Freiheit oder Tod. Die Kubanische Revolution ist eine Quelle der Inspiration für alle freiheitsliebenden Völker.« In seiner ersten Reaktion auf den Tod Mandelas äußerte sich der US-Präsident und Friedensnobelpreisträger Barack Obama wie folgt: »Wir haben einen der einflußreichsten, mutigsten und zutiefst guten Menschen verloren, die jemals einer von uns auf Erden treffen wird (…) der Tag, an dem Mandela aus dem Gefängnis entlassen wurde, gab mir ein Gefühl, wozu Menschen imstande sind, wenn sie sich von ihren Hoffnungen leiten lassen, nicht von ihren Ängsten. So lange ich lebe, werde ich tun, was ich kann, um von ihm zu lernen.« (NRZ, 07.12.2013)


Nelson Mandela Es handelt sich um einen Gedichtband von im Gefängnis verfassten Gedichten eines der seit dem 12.09.1998 in den USA inhaftierten fünf kubanischen politischen Gefangene, die ihr Land vor den von US-Boden ausgehenden Terroranschlägen schützen wollten.


Nun dürfte Herrn Obama die Freundschaft von Herrn Mandela zu Cuba nicht unbekannt sein. Stellt sich der US-Präsident mit seinen Worten zu Mandela nun zugleich hinter das von seinem Land seit über 50 Jahren mit einer umfassenden Wirtschafts-, Finanz- und Handelsblockade belegte Cuba? Wohl kaum. Präsident Obama weiß aber auch, dass am 12. September 1998 die fünf cubanischen Kundschafter Antonio Guerrero, Ramón González, Fernando González, René González und Gerardo Hernández in den USA festgenommen und dann in einem Schauprozess in Miami zu exorbitanten Strafen bis zu zwei Mal lebenslänglich verurteilt wurden. Und dies ausschließlich, weil sie unbewaffnet rechtsextreme Banden in Miami unterwandert hatten, um ihre Heimat vor weiteren Terroranschlägen zu bewahren, die von eben diesen Banden organisiert und durchgeführt wurden. Drei dieser weltweit als CUBAN 5 / MIAMI 5 bekannt gewordenen Cubaner, von denen immer noch 4 in den USA inhaftiert gehalten werden, hatten in Angola mitgekämpft und ihr Leben für die Befreiung Südafrikas eingesetzt: Fernando González, René González und Gerardo Hernández.

Nelson Mandela war 27 Jahre lang inhaftiert. Die vier immer noch in den US-Gefängnissen inhaftierten MIAMI 5 sind nun bereits seit 15 ¼ Jahren eingesperrt.



Wie lange soll es dauern, bis Präsident Obama tatsächlich von Nelson Mandela lernen und diese Cubaner freilassen wird?

Am 07./08. März 2014 wird ein Hearing der »Internationalen Untersuchungskommission des Falls der "Cuban" bzw. "Miami Five"« in London stattfinden. Diese Veranstaltung wird u.a. unterstützt von Ramsey Clark, ehem. Justizminister der USA; Frei Betto, brasilianischer Befreiungstheologe; Prof. Dr. Norman Paech, Völkerrechtler BRD; Günter Grass, Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger BRD; John Le Carré, Schriftsteller UK, Jean Ziegler, UN-Botschafter Schweiz u.v.a.

Diese Veranstaltung wird, ganz im Sinne des verstorbenen Nelson Mandela, eintreten für die sofortige Freilassung der MIAMI 5 und im Rahmen des internationalen Hearings zahlreiche Argumente und völkerrechtlich belastbare Begründungen für diese Forderung liefern. Wir ehren den verstorbenen Freiheitskämpfer Nelson Mandela und würdigen sein Vermächtnis, indem wir uns diesem Anliegen anschließen.

- Heinz-W. Hammer, Vorsitzender Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Essen, www.cubafreundschaft.de
- Josie Michel-Brüning und Dirk Brüning, Jülich, Solidaritätskomitee Basta Ya, www.miami5.de
- Dr. med. Klaus U. Piel, Vorsitzender Humanitäre Cuba Hilfe e.V., Bochum, http://www.hch-ev.de/
Rommerskirchen/Essen/Jülich/Bochum, d. 11.12.2013