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Nachrichten aus und über Kuba

Nachrichten, Berichte, Reportagen zu aktuellen Entwicklungen, Hintergründen und Ereignissen in Kuba, internationale Beziehungen und der Solidarität mit Kuba.


Mitteleuropäische Solidarität mit Kuba
Die Österreichisch-Kubanische Gesellschaft wurde 45 Jahre alt

Zum ersten "Mitteleuropatreffen der Kuba-Solidaritätsgruppen" lud am vergangenen Wochenende die Österreichisch-Kubanische Gesellschaft (ÖKG) nach Wien ein. Äußerer Anlass war dazu auch die Feier zum 45-jährigen Bestehen der ÖKG.

Insgesamt waren gut drei Dutzend Vertreter/innen aus Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Malta, Österreich, der Schweiz, Serbien, der Slowakei und Tschechien anwesend, also aus zehn mitteleuropäischen Ländern. Aus Kuba waren die Europadirektorin des Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP), Gladys Ayllón, und der Verantwortliche für Mitteleuropa, Roberto Rodríguez, angereist. Auch der Botschafter Juan Carlos Marsán nahm teil.

Die Veranstalter hatten jeweils landesweit agierende Solidaritätsorganisationen eingeladen – aus Deutschland waren daher neben zwei Vorstandsmitgliedern des Netzwerks Cuba die beiden Mitgliedsgruppen "Cuba Sí" sowie die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba durch deren Vorständler Werner Ströhlein und Günter Pohl vertreten.

In zwei Arbeitsgruppen wurden politische Projekte wie die Arbeit zur Freilassung der Miami 5 oder gegen die Blockade, Medien- und Kulturarbeit sowie Solidaritätsprojekte beraten. Dabei zeigten sich weitgehende Übereinstimmungen bei den Problemen der Kuba-Solidaritätsarbeit in den verschiedenen Ländern. Dabei ist die Lage in den ehemals sozialistischen Staaten Europas durschaus unterschiedlich: die Vertreter aus Bulgarien berichteten von guten Möglichkeiten einer Kuba-Kulturarbeit, während in der Slowakei oder Tschechien der Antikommunismus zuweilen ein Problem darstellt. Der Direktor der Universität von Havanna, Gustavo Cobreiro, stellte in einem Vortrag mit anschließender Debatte den Stand der Aktualisierungen des kubanischen Wirtschaftssystems vor.

Die Teilnehmer/innen verabschiedeten anschließend eine Erklärung, in der sie die aggressive Politik der USA verurteilen und von der EU die Beendigung des so genannten "Gemeinsamen Standpunkts" gegen Kuba verlangen. Kubas Rolle in Amerika wird darin gewürdigt, gezeigt auch durch die Vermittlung der Friedensgespräche für Kolumbien in Havanna. Die Erklärung verurteilt den Putschversuch in Venezuela.

Bevor am Samstagabend die Geburtstagsfeier der ÖKG in einem übervollen Saal eines Gebäudes der niederösterreichischen Landesregierung begann, kam es zu einer Kranzniederlegung am Ehrenmal für Che Guevara, im Donaupark.

Wien - Che-Denkmal

Vor dem Monument v.l.n.r.: Botschafter Juan Carlos Marsán, die Europadirektorin des ICAP, Gladys Ayllón, Camilo Guevara mit Kindern, Michael Wögerer

Camilo Guevara

Camilo Guevara

Che Skulptur

Che Skulptur

Dabei war auch Camilo Guevara, einer der Söhne des Che, zugegen.



Am Abend feierte sich die ÖKG, die am 2. April 1969 gegründet worden war, vor mehr als zweihundert Anwesenden, darunter auch eine ehemalige Botschafterin Österreichs in Havanna. Vorsitzender Michael Wögerer erinnerte an die Geschichte der ÖKG, die bis 1990 die einzige Kubafreundschaftsgesellschaft des Landes gewesen war, bevor die Weltlage sich auch in der Solidaritätsbewegung niederschlug. Aber anders als in Deutschland, wo die FG BRD-Kuba - bis heute die mitgliederstärkste deutsche Solidaritätsorganisation - ebenso bis 1990 eine Alleinstellung hatte, gibt es in Österreich nur ganz wenige weitere Gruppen.

Für das deutsche Netzwerk Cuba, dem gut 40 Mitgliedsgruppen angehören, richtete dessen Vorsitzender Harri Grünberg die Grüße der deutschen Kubabewegung aus. Auch Cuba Sí und die FG BRD-Kuba richteten ein Grußwort an die ÖKG.

Unsere Zeit


Unsere Zeit, 18.04.2014