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No pasarán!

Gegen Contra-Attacken: Tausende solidarisieren sich mit sozialistischer Republik und fordern »Hände weg von Kuba».

In Havanna und mehr als 80 weiteren Städten der Welt haben am Wochenende Tausende Menschen ihre Solidarität mit dem sozialistischen Kuba demonstriert. Seit Freitag ruft eine sich »Los Pañuelos Rojos« (die roten Tücher) nennende Gruppe junger Leute mit einem »antiimperialistischen Sit-in« im Parque Central der kubanischen Hauptstadt zum Widerstand gegen Versuche auf, das Land zu destabilisieren. Sie richten sich gegen Aufrufe von Systemgegnern und exilkubanischen Contra-Organisationen zu »neuen Protesten« an diesem Montag. Vor allem in den USA, aber auch in Europa mobilisieren rechte Unterstützer zu derartigen Aktionen.

Die US-Botschaft in Havanna hat für Montag eine »Sicherheitswarnung« ausgegeben. US-Bürger sollten Gebiete meiden, in denen Proteste angekündigt sind. »Selbst friedliche Demonstrationen können ohne Vorwarnung unberechenbar werden«, heißt es in einer am Freitag auf der Homepage der Botschaft veröffentlichten Erklärung. Kubanische Medien hatten in den vergangenen Tagen zahlreiche Belege dafür veröffentlicht, dass die von den Gegnern der sozialistischen Verfassung angekündigten Aktionen vor allem von den USA und deren Verbündeten organisiert und finanziert werden. »Wir verurteilen diese Praktiken der unkonventionellen Kriegführung sowie die Blockade der USA gegen unser Land, die unsere Menschenrechte verletzt«, begründeten Vertreter der »Pañuelos Rojos« ihre mehrtägige Aktion.

Am Sonnabend zitierte die Nachrichtenagentur Prensa Latina Teilnehmende mit der Aussage: »Wir prangern das US-Imperium für all die Toten und das Leid an, das es verursacht hat. Unsere Antwort ist die Verteidigung der Souveränität Kubas und des Sozialismus.« Zahlreiche Musiker, Autoren, Filmemacher und andere Künstler unterstützen die Initiative mit Konzerten, Vorträgen, Lesungen und Filmvorführungen auf dem Platz. Der Parque Central ist in Kuba ein bekanntes Symbol des revolutionären Widerstandes. Betrunkene US-Soldaten hatten dort im vorrevolutionären Havanna das Denkmal des Nationalhelden José Martí mit Urin besudelt und damit einen Volksaufstand gegen die Vorherrschaft der USA provoziert.

»No pasarán!« - Sie werden nicht durchkommen! - das Motto des Widerstands gegen den Angriff der Faschisten auf die Zweite Spanische Republik prägte am Wochenende auch viele Solidaritätsaktionen in anderen Teilen der Welt. Kundgebungen zur Unterstützung Kubas fanden unter anderem in Berlin, Frankfurt am Main, Gera und München statt. »Hände Weg von Kuba« forderten auch Teilnehmende auf Veranstaltungen in London, Belfast, Thessaloniki und Zürich. Weitere Solidemonstrationen sind für diesen Montag unter anderem in Köln, Dresden und anderen Städten angekündigt. Bei ähnlichen Aktionen hatten rechte Gegendemonstranten im Juli in mehreren europäischen Städten Anhänger und Unterstützer des kubanischen Gesellschaftssystems tätlich angegriffen.

Ungeachtet der neuen Contra-Attacken erlauben die hohe Impfquote, Hygienemaßnahmen und das weltweit anerkannte Gesundheitssystem Kubas weitere Normalisierungsschritte zum Vorteil der Bürger und Besucher des Landes. Am Freitag hatte das Gesundheitsministerium - zum ersten Mal seit sieben Monaten - keinen neuen Todesfall in Zusammenhang mit dem Coronavirus und landesweit nur noch 293 neue Covid-19-Infektionen gemeldet.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

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Volker Hermsdorf
junge Welt, 15.11.2021