Kuba in der Pandemie und unter der US-Blockade
Dienstag, 19. Juli 2022, 19:30 Uhr
Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, 44804 Bochum

Kuba in der Pandemie und unter der US-Blockade

In Kuba sind nicht nur fast 90 % der Kubaner*innen komplett geimpft (in Kuba 3 Impfungen) sondern gut 65 Prozent auch schon geboostert.
Damit nimmt Kuba international einen Spitzenplatz ein. Zeigte sich lange durch intensive präventive Maßnahmen ein geringes Infektgeschehen, kam es Mitte 2021 zu einem heftigen Ausbruch, der durch die einsetzenden Impfungen bis zum Herbst 2021 beherrscht werden konnte, sodass sogar der Tourismus ab Mitte November wieder möglich wurde. Das Besondere an Kuba ist, dass nicht nur 5 Impfungen entwickelt wurden, darunter ein Nasenspray, sondern dass mit den gut verträglichen proteinbasierten Impfstoffen auch ohne Probleme Kinder ab 2 Jahren geimpft und geschützt werden konnten. Das hat Kuba in einer unglaublichen Kraftanstrengung geschafft trotz der verschärften US-Blockade auch unter Biden.

Ferner wurden Coronatests und Coronamedikamente entwickelt, die gute Ergebnisse zeitigten.
Unvergessen ist Kubas weltweiter Einsatz von 3700 Fachkräften in 57 medizinischen Brigaden in 42 Ländern (auch in Europa) zur Bekämpfung der Coronapandemie 2020/2021, eine Haltung und ein Einsatz, der wie von vielen vorgeschlagen mit dem Friedensnobelpreis hätte belohnt werden sollen.

Ganz anders agierten und agieren die USA, die selbst in Coronazeiten die Lieferung von Schutzkleidung, Beatmungsgeräten, Material für die Impfstoffherstellung und die Impfungen selbst, von Lebensmitteln und Treibstoff mit allen Mitteln zu verhindern suchten, mit dem Ziel, Kuba - so wörtlich - zu erdrosseln und zu ersticken, um so einen Regime Change zu bewirken. Die USA erreichen dies, indem sie die internationalen Lieferfirmen unter Druck setzen und ihnen wegen Zuwiderhandlung gegen die Blockade Strafen in Millionenhöhe aufzwingen. Die USA kontrollieren die Finanzströme und bestrafen ebenso die Banken, die den Zahlungsverkehr mit Kuba abwickeln. Die französische Bank BNP Paribas zahlte 2014 fast 9 Milliarden Dollar Strafe an die Finanzbehörden der USA. Wir sprechen auch nicht verniedlichend von einem Embargo, das ja keine extraterritoriale Anwendung fände, sondern von einer umfassenden Währungs-, Finanz- und Wirtschaftsblockade. Und damit handelt es sich eindeutig um einen völkerrechtswidrigen, kriegerischen Akt, der auch jährlich von der UN- Vollversammlung mit großer Mehrheit verurteilt wird. Die seit 60 Jahren dauernde Blockade der USA gegen Kuba hat- konservativ geschätzt- Schäden in Höhe von über 138 Milliarden US-Dollar bewirkt, andere Zahlen sprechen von 1 Billion Dollar. Allein vom April 2019 bis zum März 2020 waren es über 5,57 Milliarden Dollar, im Gesundheitswesen mehr als 104 Millionen Dollar.

Was eine solche Blockade in einem kleinen Land wie Kuba anrichtet, im medizinischen Sektor und bei der allgemeinen Versorgung der Kubaner, soll Teil dieser Veranstaltung sein. Sie fügt sich ein in eine weltweite Kampagne gegen die US- Blockade in diesem Sommer.

Gleichzeitig wollen wir darüber informieren, wie Kuba die Pandemie bisher bewältigt hat und welche Strategien es für die Zukunft plant. Zu diesem Zweck haben wir 2 hochkarätige Fachleute aus Kuba zu Gast, die uns zu diesen Themen umfassend und aus erster Hand Auskunft geben können.

mit
Rigoberto Zayas
Der Leiter der Abteilung Europa des ICAP (Kubanisches Institut für Völkerfreundschaft) in Havanna wird uns ein Update des durch Corona und US-Blockade gebeutelten Landes geben und über die daraus resultierende prekäre Versorgungslage berichten.
und
Dr. Francisco Durán,
Der Chef-Epidemiologe Kubas wurde in Kuba als "Dr. Nasobuco" (Dr. Mund-Nasenschutz) weithin bekannt durch seine tägliche Fernsehsendung, in der er über das aktuelle Pandemiegeschehen informierte und über die Maßnahmen der Regierung bei der Pandemiebekämpfung aufklärte.

Flyer: Kuba in der Pandemie und unter der US-Blockade
Twitter: Kuba in der Pandemie und unter der US-Blockade

Veranstalter: Humanitäre Cuba Hilfe in Kooperation dem Netzwerk Cuba e.V. und der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba / Essen