Kuba macht es vor – Leben, Lernen, Kämpfen

29. Jahreshauptversammlung des Netzwerk Cuba e. V.

Kuba-Jugendkonferenz

Kuba-Jugendkonferenz im Kino Babylon

Kuba-Jugendkonferenz im Kino Babylon während des UZ-Pressefestes
Foto: Tom Brenner


Die Kuba-Jugendkonferenz wird jährlich vom Netzwerk Cuba und der SDAJ in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Republik Kuba organisiert. In diesem Jahr fand sie mit drei Veranstaltungen im Rahmen des UZ-Pressefestes in Berlin am letzten August-Wochenende statt. Der Ort war für das Pressefest neu und herausfordernd, ebenso das Kino Babylon für die Jugendkonferenz. Organisatorische Hindernisse wie Doppelbelegung des Raums, keine Technik, zeitliche Verlegung, wurden fast kubanisch flexibel von uns als zu lösende Aufgabe angenommen. Dank Werbung mit zwei Megafonen konnte auch Publikum zu den neuen Zeiten angelockt werden. So kam dann doch unser kubanischer Gast verdient an die erste Stelle unseres Programms.


Kuba macht es vor – Kämpfen

Mit Dilberto Manuel González Garcia war ein junger Genosse des Kommunistischen Jugendverbandes UJC aus Kuba zu Gast. Mit einem einleitenden Referat und den Antworten in der anschließenden Fragerunde, gab er einen Einblick in den harten Alltag des durch die USA blockierten Landes. Die kubanische Jugend hat sich ein hohes Niveau der Partizipation in allen Lebensbereichen erkämpft. Sie wollen das Erreichte wertschätzen und den sozialistischen Weg zu ihrem eigenen Weg machen, so wie jede Generation ihre eigenen Hürden überwindet und daraus mit neuer Stärke erwächst.

Kuba macht es vor – Leben

In der zweiten Diskussionsrunde wagte Dr. Edgar Göll den politischen Rundumschlag. Als Friedens- und Zukunftsforscher führte er die jüngsten Erfahrungen seines Lehrauftrags in Kuba mit den dortigen Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung des Umweltschutzes, angepasst an die schon spürbaren Folgen des Klimawandels, zusammen. Umweltschutz, die Auswirkungen der Blockade und die „Proteste“ im Corona-Sommer 2021 geben ein umfassendes Bild von den Herausforderungen, denen sich die kubanische Gesellschaft stellen muss. Angesichts der Kriegstreiberei bei uns und dem schwachen und uneinigen Kampf für Frieden hierzulande, sehen wir die Größe dieser kleinen, tapferen Insel.

Kuba macht es vor – Lernen

Der eigentlich erste Programmpunkt wurde an das Ende der Jugendkonferenz gelegt, weil die hervorragende Kennerin des kubanischen Bildungswesens Marité Diaz Castellan einfach auch zeitlich später noch referieren konnte.

Den technischen Schwierigkeiten während der Livezuschaltung aus Kuba konnten wir vor Ort trotzen und ihren sehr informativen Vortrag mit dem kleinen, aber interessierten Zuhörerkreis teilen. In einer sehr intensiven Diskussions- und Fragerunde ergaben sich schnell die großen Unterschiede zweier diametral entgegengesetzt konzipierten Bildungswesen. Die Unterschiede ergeben sich aber weniger aus den größeren finanziellen Ressourcen, die sicher in Absolutzahlen in der BRD zur Verfügung stehen. Das solidarische Menschenbild auf Kuba hat einen ganzheitlichen Ansatz von Lehre mit der Verknüpfung von Theorie und Praxis. Kunst, Musik, Ästhetik und Sport spielen für die Bildung eines selbstbestimmten Menschen auf Kuba eine viel größere Rolle als in Deutschland.

Die 6. Jugendkonferenz ging am Abend zu Ende, das UZ–Pressefest hatte auch danach noch viel zu bieten.

Wir hoffen, dass uns nächstes Jahr wieder eine Juko gelingen wird. Vielleicht auf dem Festival der Jugend der SDAJ? Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass aus Kuba immer hervorragende Referenten und Referentinnen kommen, die die Fragen, die uns gemeinsam bewegen, erörtern und wertvolle Perspektiven aufzeigen können.

Wir hoffen auch mit dieser Juko eine Gegenöffentlichkeit zu den Fake News und Anfeindungen, die sonst gegen Kuba kursieren, hergestellt zu haben. Sicherlich nur ein kleiner Beitrag, aber alles was die Solidarität mit Kuba stärkt, hilft, die Blockade zu überwinden, hilft die Welt menschlicher zu machen. Nichts bleibt wie es war!

CUBA LIBRE Lotti Renkl

CUBA LIBRE 1-2023