Der US-Sender TV Martí versucht sich auf neuen (Ab-)Wegen

Seit der Inbetriebnahme des US-Senders TV Martí 1990 oszillierte die Einschaltquote im offiziellen Auftrag trotz einem 24-Millionen-Budget der US-Regierung dennoch in unmittelbarer Nähe der Null-Marke.

Der Grund ist schnell erklärt: da die Führung in Havanna mit dem Tenor der zumeist erheblich rechtslastigen Berichterstattung nicht einverstanden ist, läßt sie die Übertragungen permanent stören, im Falle von Radio Martí mit recht geringem Erfolg. Abhilfe schaffen soll nun aus Sicht der Hardliner in Miami und Washington ein zwei Millionen teurer, mit Helium gefüllter Fesselballon. Der soll aus einer Höhe von 10.000 Fuß das Signal von TV Martí künftig auf drei Kanälen statt nur auf einem ins neunzig Meilen entfernte Cuba strahlen.

Ob die cubanischen Spezialisten auch diesen Eingriff in die territoriale Autonomie unterbinden können, bleibt (zu h)offen.

CUBA LIBRE

CUBA LIBRE 2-1998