Liebe Kubafreunde, liebe LeserInnen,

mit der letzten Ausgabe unserer Zeitschrift in diesem Jahr erhaltet Ihr Informationen und Einschätzungen auf die Einige wohl warten werden: über die aktuellen Veränderungen, die sich in Cuba zur Zeit ereignen. Wie sind die beschlossenen wirtschaftlichen Veränderungen zu begreifen? Wie die angekündigten massiven Arbeitsplatzumstrukturierungen einzuordnen? Wohin bewegt sich das Land unserer Solidarität?

Es scheint, dass Cuba vor vergleichbar großen Veränderungen steht, wie zu Beginn der neunziger Jahre. Ökonomischer Druck zwingt die Regierung zum Handeln. So etwa in der Entwicklung der Landwirtschaft, einem Sektor der einerseits Chancen bietet, zuletzt aber vor allem von Mißernten und Rückschlägen bei Kaffee-, Zucker-, bis hin zur Tabakproduktion geprägt war. Dass Handlungsdruck besteht, zeigt sich an diesem Beispiel klar. Aber ist es geschickt, Investoren in Kuba das Recht einzuräumen, staatliche Flächen für 99 Jahre zu pachten? Ist das nicht zu sehr ein Signal an internationale Investoren? Läuft die Äquivalenz aus dem Ruder?

Die Debatte in Cuba wird darüber heftig geführt, auch bei uns darf und soll dieser Diskurs nicht fehlen. Beim Lesen der Artikel zu diesen Veränderungen befindet Ihr Euch auch schon in unserem Titelthema. Da sich dieser neue Weg aber erst am Anfang befindet, werden sich auch die Ergebnisse und ersten Erfahrungen im Laufe der Zeit einstellen.

Nicht fehlen darf in diesem Zusammenhang natürlich ein Rückblick auf 50 Jahre Blockadepolitik, die immer darauf abgezielt hat, Cuba durch wirtschaftlichen Druck zu strangulieren.

Des weiteren berichten wir wie üblich über Kampf und Widerstand in Lateinamerika. Wie organisieren ihn die Mapuche-Indianer, wie Menschen in Ecuador gegen die Ölindustrie und wo stehen die Bewegungen heute in Uruguay? Ganz allgemein thematisiert und resümiert eine Rezension des Buches von Romeo Rey "Im Sternzeichen des Che" die linken Bewegungen in Lateinamerika.

Uns allen hierzulande bleibt ebenfalls ein aktiver, erfolgreicher, heißer Herbst zu wünschen, der auch bei uns soziale Gerechtigkeit und fortschrittliche linke Entwicklungsziele in den Fokus rückt.

"Aus der FG" erfahrt Ihr einen Rückblick auf Sommertage in Cuba bei der der letzten internationalen Brigade José Martí.

Zu guter Letzt, wollen wir an dieser Stelle aber auch den neuen kubanischen Botschafter im Namen der Freundschaftsgesellschaft herzlich willkommen heißen. Auf gute Zusammenarbeit im Sinne der Völkerverständigung und Freundschaft.

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CUBA LIBRE 4-2010