Permanente Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien

Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte berichtete das Lateinamerikaportal amerika21.de über die andauernde staatliche Gewalt in Kolumbien.

Im aktuellen Fall geht es um den führenden Polizeifunktionär Oberst José Vivas und drei weitere Polizisten, denen die Manipulation des Tatorts nach dem Mord an dem 16-Jährigen Diego Felipe Becerra vorgeworfen wird. Becerra wurde vor drei Monaten von einem Polizisten in Bogotá erschossen, nachdem er zusammen mit anderen Jugendlichen Graffitis auf öffentliche Mauern gesprüht hatte.

Der Fall wurde in Kolumbien zum Skandal. "Nicht nur haben sie unseren wehrlosen Sohn getötet. Hinzu kommt die Unverschämtheit, dass hohe Polizeioffiziere den Mord vertuscht haben", klagt Gustavo Trejos, der Vater des Ermordeten, gegenüber amerika21.de. Der Kommandeur der Polizei in Bogotá, General Patiņo, verbreitete die Erklärung, dass Becerras Tod im Rahmen einer Verfolgung durch einen Polizeibeamten erfolgte. Die Polizei legte gefälschte Beweise vor.

Während sich die kolumbianische Presse in diesem Fall auf die Seite von Becerras Eltern gestellt hatte, erregten andere Opfer der Polizei weniger Aufsehen. Amerika21.de berichtet hingegen immer wieder über Menschenrechtsverstößen von Polizei, Militär oder Paramilitärs in dem südamerikanischen Land. Kolumbien ist dabei einer Studie des australischen "Instituts für Wirtschaft und Frieden" zufolge das unsicherste Land der Region. Besonders gefährdet sind Gewerkschafter: 2010 wurden 49 von ihnen ermordet, weitere 20 konnten Mordversuchen entkommen.

Mehr zum Fall Diego Felipe Becerra:
Kolumbianische Polizeioffiziere auf der Anklagebank
Kolumbien bei amerika21.de
Thema Menschenrechte in Lateinamerika


Logo CUBA LIBRE Quelle: Lateinamerikaportal amerika21.de, 9.12.2011

CUBA LIBRE 1-2012