Instrument der Gegeninformation und Aufklärung

Zum 25. Jubiläum der deutschsprachigen Ausgabe der Granma Internacional

"Wenn die Fahrten von Christoph Kolumbus Kuba mit Spanien verbinden, wenn der Sklavenhandel tiefe Beziehungen zu Afrika geschaffen hat, dann kann man auch schlussfolgern, dass die Forschungen Alexander von Humboldts die Insel mit den besten Traditionen Deutschlands verknüpfen. Dennoch gab es bis heute keine kubanische Zeitung in deutscher Sprache. Um diese moralische Verpflichtung zu erfüllen und die Informationsblockade, die über das kubanische Volk und seine Revolution verhängt wurde, zu brechen, erscheint Granma Internacional in deutscher Sprache. Sie bietet ein Panorama des lateinamerikanischen Geschehens, das von der großen Presse fast ausgeklammert wird."

Mit diesen Worten begann das Editorial der ersten Ausgabe der deutschsprachigen Granma Internacional. Die Nullnummer der von der Kommunistischen Partei Kubas herausgegebenen Zeitung erschien im Mai 1994. An Aktualität hat der im Editorial formulierte Anspruch bis heute nichts verloren. Es herrscht nach wie vor eine Informationsblockade der "großen Presse" gegen die sozialistische Insel – mit Ausnahme der linken Tageszeitung junge Welt und einigen Publikationen der Solidaritätsgruppen. Hinzugekommen sind auch digitale Medien mit tiefgründigen Hintergrundbeiträgen, wie z. B. das Blog Cuba Heute.

Bei der Granma Internacional geht es darum, die kubanische Sichtweise ungefiltert darzustellen, ohne durch die europäische Brille zu schauen. Dafür ist auch eine schnelle Zustellung bei ihren deutschen Leserinnen und Lesern wichtig. Das ist seit Januar 2017 gegeben, denn seither wird der Vertrieb durch den Verlag 8. Mai organisiert, in dem auch die Tageszeitung junge Welt und das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus erscheinen. Die Redaktion in Havanna erstellt die Inhalte und schickt die Druckvorlagen nach Berlin, wo die Zeitung gedruckt und versendet wird. Innerhalb weniger Tage landet sie in den Briefkästen der Leserinnen und Leser.

Nach dem ersten Jahr der Vertriebstätigkeit erlebte der Verlag die Folgen der US-Blockade. Die Hausbank des Verlages, die Postbank, weigerte sich "aus geschäftspolitischen Gründen", die erwirtschafteten Überschüsse in Höhe von knapp 10.000 Euro nach Havanna zu überweisen. "Wir dürfen keine Überweisungen nach Kuba bearbeiten", erklärte eine Mitarbeiterin des sogenannten "Servicecenters e-Banking Ausland" lapidar.

In den letzten beiden Jahren konnte der Bestand an bezahlten Abonnements deutlich gesteigert und somit für eine größere Verbreitung der kubanischen Sichtweise gesorgt werden. Im Jubiläumsjahr nehmen wir uns wieder ein ambitioniertes Ziel vor: Gemeinsam mit den Gruppen der Solidaritätsbewegung in der BRD, Österreich und der Schweiz wollen wir 250 neue Abonnentinnen und Abonnenten für die deutsche Ausgabe der Granma Internacional gewinnen. Im Abonnement kosten zwölf Ausgaben im Jahr nur 18 Euro bzw. 36 Euro im Förderabo (inklusive Zustellung, im Ausland zzgl. 5,00 Euro/Jahr).

CUBA LIBRE Jonas Pohle, Vertriebsleitung Verlag 8. Mai

CUBA LIBRE 2-2019