Das Fanal der Revolution

Die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba ist ein nationales Denkmal der kubanischen Revolution. Namensgeber ist ein General des kubanischen Unabhängigkeitskampfes gegen Spanien 1868–1898, General Guillermo Moncada.

Raul Castro spricht in Santiago de Cuba
60. Jahrestag des Sturms auf die Moncada: Raul Castro spricht in Santiago de Cuba
Foto: Fernanda LeMarie / wikimedia / CC BY-SA 2.0


Warum ist die Moncada-Kaserne in Kuba ein nationales Denkmal? Weil eine Gruppe junger Revolutionäre am 26. Juli 1953 mit dem Versuch die Moncada-Kaserne zu stürmen, um Waffen zu erbeuten und dann den bewaffneten Kampf gegen das Batista-Regime beginnen zu können, scheiterte. Deshalb gilt heute dieser Tag als Beginn der Kubanischen Revolution, obwohl die Aktion ein Fehlschlag war: Von den 135 Personen, die daran beteiligt waren, fielen zwar nur wenige im Kampf, aber etliche wurden gefangen genommen und grausam gefoltert. Aber diese Aktion machte Fidel Castro und seine Kämpfer bekannt und der Umgang mit den Gefangenen brachte die Bevölkerung noch mehr gegen Batista auf. Später wurden auch Castro und die weiteren Mitkämpfer gefasst, aber die Stimmung ließ eine Hinrichtung nicht mehr zu. Die Gruppe wurde zu Gefängnis verurteilt und nach zwei Jahren wurden sie begnadigt und aus Kuba verbannt. 1956 kehrte eben diese Gruppe mit weiteren in Mexiko gefundenen Unterstützern mit der Yacht Granma nach Kuba zurück und die Revolution war mit der Flucht von Batista in der Silvesternacht 1958/1959 erfolgreich.

Warum hatte Castro die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba ausgesucht? Castro knüpfte bei seinem Kampf an den Ideen von Jose Marti an, der als Grundlage für die kubanische Unabhängigkeit den Befreiungskampf gegen die Spanier ansah und im Osten Kubas hatte der erste Unabhängigkeitskampf der Kubaner begonnen. Auch Marti begann seinen Unabhängigkeitskampf gegen die Spanier 1898 dort. Außerdem hatte Marti davor gewarnt, nach der Befreiung von den Spaniern in die Abhängigkeit der USA zu geraten, die mit der Monroedoktrin ganz Amerika als ihr Einflussgebiet sahen. Genau dies geschah damals und die damalige kubanische Verfassung erhielt dann sogar einen Zusatzartikel, der jederzeit ein militärisches Interventionsrecht in Kuba vorsah. Castro sah klar, dass es nicht nur gegen Batista ging, sondern das Kuba, um unabhängig zu sein, sich von der Vorherrschaft der USA im Land befreien musste. Deshalb wurde die Moncada-Kaserne gewählt Dies spielt bis heute für die Revolution eine große Rolle. Die nach der Revolution gebildeten Regierungen waren die ersten, die tatsächlich unabhängig waren. Castro erkannte, dass diese Unabhängigkeit vor der Küste der USA nicht unter kapitalistischen Bedingungen zu halten ist. Daher ist bis heute der Kampf um nationale Unabhängigkeit eng mit dem Sozialismus verbunden. Dies ist neben den sozialen Errungenschaften in Bildung, Medizin und Kultur einer der Grundpfeiler der Kubanischen Revolution. Grundpfeiler, die Fidel Castro schon im Gerichtsprozess anlässlich seiner Inhaftierung nach dem Sturm auf die Moncada in seiner Verteidigungsrede "Die Geschichte wird mich freisprechen" darlegte.

CUBA LIBRE Roland Armbruster

CUBA LIBRE 3-2019