Ein guter Freund wird 60

Das Kubanische Institut für Völkerfreundschaft (ICAP – Instituto Cubano de Amistad con los Pueblos) feiert im Dezember 2020 den 60. Jahrestag der Gründung.

ICAP Das ICAP wurde am 30. Dezember 1960 auf Initiative von Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz, gegründet.

Der erste Präsident des ICAP wurde der damals gerade einmal 21jährige Giraldo Mazola, der der Bewegung des 26. Juli (Befreiungsbewegung gegen die Militärdiktatur Batistas) angehörte.

Das ICAP hat seinen Hauptsitz (Nationale Leitung) in der Gemeinde (Municipio) Vedado in Havanna, im ehemaligen Herrenhaus des Marquis von Avilés. In allen Provinzen (Provinzleitungen) und auf der Insel der Jugend gibt es Außenstellen.


Die grundlegende Idee war, eine Organisation zu schaffen, die die Bedeutung der emanzipatorischen Ziele der Kubanischen Revolution verbreitet und die internationalen Solidaritätsaktivitäten koordiniert.

Das ICAP ist dabei verantwortlich für die Kontakte mit allen ausländischen Organisationen,insbesondere den Kuba-Solidaritätsgruppen. Es organisiert Solidaritätsaktivitäten (z. B. Arbeitsbrigaden) in Kuba und darüber hinaus (z. B. als Mitveranstalter von Kuba-Solidaritätstreffen). Das ICAP hat Kontakte zu rund 2.000 Solidaritätsgruppen in über 150 Ländern.

Es fungiert als Ansprechpartner für alle Gruppen und Organisationen, die Interesse an den tiefgreifenden, gesellschaftlichen Veränderungsprozessen in Kuba und am Internationalismus der Kubanischen Revolution haben.

Die Freundschaftsgesellschaft BRD – Kuba e. V. arbeitet seit ihrer Gründung im Jahr 1974 eng mit dem ICAP zusammen.

Als frühes Beispiel soll hier ein gemeinsames Abkommen genannt werden, in dem es unter anderem um die XI. Weltfestspiele der Jugend und Studenten, die 1978 in Havanna durchgeführt wurden, ging und unter anderem die Aktivitäten der FG regelte. Die Weltfestspiele standen unter dem Motto "Für antiimperialistische Solidarität, Frieden und Freundschaft". Es beteiligten sich 18.500 Delegierte aus 145 Länder.

Die Geschichte des "Weltbund der demokratischen Jugend" (WBDJ), der 1946 gegründet wurde und die Weltfestspiele initiierte, wäre sicherlich einen eigenen Artikel wert, der aber an dieser Stelle den Rahmen sprengt.

Anfang der 1990er Jahre lösten sich der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) und die Sowjetunion auf. Kuba verlor quasi über Nacht seine wichtigsten Handelspartner und die kubanische Wirtschaft erlitt einen dramatischen Einbruch. Die Kubanische Revolution erklärte den Beginn der Sonderperiode in Friedenszeiten (Periodo especial en tiempo de paz).

Die internationale Solidarität mit Kuba hatte bis dato als Schwerpunkt den Kampf gegen die von Seiten der US-amerikanischen Regierungen verhängte Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade gegen Kuba, die ihren Höhepunkt Anfang der 1960er Jahre hatte. Zudem ging es um die Aufklärung über die Kubanische Revolution, den Kampf gegen das „Zerrbild“, welches in fast allen Ländern der Welt über die Kubanische Revolution erzeugt wurde und wird. Diese Aufgaben der internationalen Solidaritätsbewegung wurden zu der Zeit um die zunehmende materielle Solidarität erweitert, der in der Sonderperiode ein erhöhter Stellenwert zukam und die über das ICAP organisiert wurde. Aus der ganzen Welt erreichten Kuba materielle Spenden, um es in dieser schweren Zeit zu unterstützen. Nur ein Beispiel aus der BRD: Der bundesrepublikanischen Solidaritätsbewegung mit Kuba gelang es, die vollständige Ausrüstung mehrerer Krankenhäuser (von Betten bis hin zur Ausstattung von Operationsräumen) nach Kuba zu verschiffen.

Auch hierbei leistete das ICAP eine sehr wichtige Arbeit, nicht nur bei der Koordinierung der Spenden und der Verteilung auf der Insel.

Im Jahr 1997 war Kuba erneut Gastgeber der Weltfestspiele. An diesen XIV. Weltfestspielen nahmen 12.325 Delegierte teil, die 2.000 Organisationen vertraten und aus 132 Ländern kamen. Unter ihnen auch eine Delegation aus der BRD. Wie bereits 1978 war es das ICAP, welches diese XIV. Weltfestspiele mit allem, was damit zusammenhing, organisierte.

Eine ganz herausragende Rolle hatte das ICAP auch während des 16-jährigen internationalen Kampfes für die Befreiung der "Cuban Five".

Über das ICAP beziehungsweise in Zusammenarbeit mit dem ICAP werden, nach wie vor internationale und regionale Treffen der Solidaritätsbewegung initiiert und unterstützt. Auch die internationalen Arbeitsbrigaden leisten ihren Beitrag im Kampf für die Aufklärung über die Kubanische Revolution. Hier hat die FG BRD-Kuba ihren Schwerpunkt bei der Organisation der deutschen Teilnehmer der dreiwöchigen "Internationalen Brigade José Martí", die grundsätzlich jährlich im Sommer durchgeführt wird.

Gruppen der sozial-politischen Rundreisen der FG BRD-Kuba – in Zusammenarbeit mit dem Reisebüro Profil Cuba-Reisen – werden beim ICAP herzlich empfangen. Das Gleiche gilt für Leser*innen-Reisen der Wochenzeitung Unsere Zeit (UZ) und der Zeitschrift Cuba Libre.

Die Wertschätzung, die nicht nur das ICAP der internationalen Solidaritätsbewegung entgegenbringt, zeigt sich auch darin, dass Vertreter*innen des ICAP (und der Kubanischen Botschaft in der BRD) regelmäßig an den Bundesdelegiertenkonferenzen der FG BRD-Kuba e. V. teilnehmen und während ihres Aufenthaltes für Treffen sowie Veranstaltungen unserer Regionalgruppen zur Verfügung stehen.

Dieser Dank und die Wertschätzung sind für uns immer wieder Ansporn und eine große Freude.

Hasta la victoria siempre!

CUBA LIBRE Peter Knappe

CUBA LIBRE 4-2020