Devisenquellen zerstören

Die Kampagne gegen den Kuba-Tourismus
Von José Manzaneda, Koordinator von Cubainformación

Wie lange werden diese Sinnbilder des Tourismus in Kuba noch laufen?
Foto: Excelencias Cuba / cubasi.cu

Die US-Regierung und die kubanische Konterrevolution arbeiten unermüdlich daran, die Devisenquellen Kubas zu zerstören. Eine davon ist der Tourismus.
Im ersten Quartal des Jahres 2024 ist die Zahl der Besucher auf der Insel um 7,5 Prozent gestiegen, auch wenn sie noch weit von der Zahl vor der Pandemie entfernt ist.

Ziel 1: Kanadischer Tourismus
Am lebhaftesten ist der Tourismus aus Russland, er hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Unter den derzeitigen internationalen Bedingungen scheint es nicht möglich zu sein, dem russischen Tourismus eine Delle zuzufügen. Aber Kanada - der wichtigste Markt, der fast die Hälfte aller Touristen auf der Insel ausmacht. Es ist kein Zufall, dass wir jeden Tag eine oder mehrere Nachrichten über unzufriedene kanadische Touristen lesen, die in den von der US-Regierung finanzierten digitalen Medien produziert und in den internationalen Medien wiedergegeben werden.
Es handelt sich um Fälle, die, wenn sie in einem anderen Land geschehen wären, nicht über eine Empörung in den sozialen Netzwerken hinausgehen würden. Aber wenn sie in Kuba passieren, werden sie zu "Horror"- oder "Albtraum"- Geschichten. "Kanadische Touristen erleben eine Horrorgeschichte in einem Hotel in Varadero", lautet eine von vielen Schlagzeilen. Ein Schrecken bestehend aus "defekten Aufzügen", einer "defekten Toilette", "kaputten Deckenplatten", "dunklen Gängen" und "Flecken an den Wänden", die "nichts mit den beworbenen schönen Fotos zu tun hatten". Irreführendes Marketing-Zeug, das offenbar von Kommunisten erfunden wurde...!

Ziel 2: Europäischer Tourismus
Der europäische Tourismus ist ein weiteres Ziel für die US-Regierung und ihre "notwendigen Kooperationspartner". Seit Januar 2021 verlangt Washington von europäischen Bürgern ein Visum für die Einreise in sein Hoheitsgebiet, wenn sie zuvor Kuba besucht haben. Die Folge: Der spanische Tourismus zum Beispiel ist vom fünftgrößten Emittenten zum neuntgrößten geworden.
Diese Politik der mafiösen Erpressung von EU-Bürgern wird in den Medien jedoch nicht im Geringsten zurückgewiesen. "Ein spanisches Ehepaar bittet um Hilfe für das, was ihnen nach einer Reise nach Kuba widerfährt: ,Wir haben ein großes Problem'", titelte die Zeitung ABC. Darin wurde der Fall derjenigen geschildert, die nach einer Besichtigung der Insel nun ihre Reise in die USA absagen müssen, weil ihr VISA-Termin in ... 700 Tagen ist. Aber weder ABC noch die übrigen spanischen Medien stellen dies als eine Einschränkung der Freiheiten dar. Im Gegenteil, der Ton ist sogar rechtfertigend: "Die USA können Ihnen die Einreise in ihr Land verbieten, wenn Sie zuvor in eines dieser Ziele gereist sind", erklärt die Zeitung. Können Sie sich vorstellen, was sie sagen würden, wenn Kuba eine solche Maßnahme ergreifen würde? Kein Zweifel: "Das Castro-Regime verbietet denjenigen die Einreise, die den ,Feind' besuchen".
Im Rahmen der Kampagne gegen den europäischen Kuba-Tourismus werden auch rechtsextreme Fanatiker dafür bezahlt, kubanische Tourismusmessen zu stören. Ihr Narrativ ist, dass das, was sie "über Kuba verkaufen, nicht der Realität entspricht" (Etwas, das es anscheinend nur auf kubanischen Tourismusmessen gibt); und dass die Einnahmen "in den Taschen der Castro-Elite landen". Dies ist die gleiche Botschaft, mit der das Weiße Haus Kubas internationale medizinische Abkommen verfolgt und zerstört, die in den letzten Jahren die Einnahmen für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Gesundheitssystems der Insel bereitgestellt haben: dass sie ein "Geschäft" des "Regimes" seien. Doch obwohl bis heute niemand - auch nicht die US-Geheimdienste - auch nur den geringsten Beweis für dieses "Geschäft" vorlegen konnte, wird diese lügnerische Darstellung in der internationalen Presse weiter verbreitet.

Ziel 3: Tourismus in Argentinien
Die Zahlen für das erste Quartal zeigen auch, dass der Tourismus aus Argentinien um 44 Prozent zugenommen hat, was dieses Land zu einem Hauptziel dieser Kampagne macht, an der die rechtsextreme, pro-US-amerikanische Regierung von Javier Milei bereits direkt beteiligt ist.
Vor einigen Tagen musste Cubana de Aviación Flüge zwischen Havanna und Buenos Aires streichen, weil Argentinien sich weigerte, sie mit Treibstoff zu versorgen, und zwar in Anwendung der "US-Blockademaßnahmen". Aber was lesen wir in den Schlagzeilen einiger Zeitungen? Dass "argentinische Passagiere wegen Treibstoffmangels in Kuba ,gestrandet' sind" oder dass "Cubana de Aviación (...) Lieferanten beschuldigt, sie nicht mit Treibstoff zu versorgen". Schlagzeilen, die das Verbrechen tarnen und den Verbrecher verbergen.
Es sei daran erinnert, dass die Einnahmen aus dem Tourismus nicht nur ausreichen, um die Familien der 73.000 Beschäftigten in diesem Sektor zu ernähren, und zwar sowohl in öffentlichen Unternehmen als auch in Privatbetrieben. Darüber hinaus werden die Gewinne und Steuern aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe dazu verwendet, die Importe für die Grundnahrungsmittelzuteilung, welche die gesamte Bevölkerung erhält, oder die Materialien für den Wohnungsbau zu finanzieren.
Daher ist die Kampagne gegen den Tourismus in Wirklichkeit eine Kampagne zur Schaffung von Hunger in Kuba, so wie die Kampagne gegen die medizinische Zusammenarbeit darauf abzielt, eine Gesundheitskrise auf der Insel zu schaffen.
Es handelt sich um einen Krieg, und es gibt Verbrecher, auf die mit dem Finger zu zeigen wir nicht nachlassen werden.

Quelle: Cubainformacion.tv
Übersetzung: Tobias Kriele