Natürlich haben wir immer gewusst, dass der Wirtschaftskrieg der USA gegen Kuba zum Ziel hat, Elend zu verbreiten und einen Regime-Change einzuleiten. Aber es kann einen nicht kalt lassen, wie die verschärfte US-Blockade das Leben der Kubaner einschränkt. Renate Fausten gibt uns wieder Einblicke in den kubanischen Alltag. Uli Fausten beschreibt nicht nur einen denkwürdigen Auftritt von Vicente Trigo in der Casa de las Americas, sondern auch hier die Einschränkungen durch die Blockade. Andre Scheer ordnet für uns die Mitte Juli vom State Department in Washington verkündeten Sanktionen gegen den kubanischen Präsidenten ein.
Aber die USA zündeln nicht nur in Kuba: Sie haben unter dem Vorwand ihres Krieges gegen Drogen und haltlosen Anschuldigungen gegen Nicolás Maduro ihre militärische Präsenz in der Karibik und vor Venezuela erhöht. Da besteht die reale Gefahr, dass aus einem Wirtschaftskrieg ein heißer Krieg wird.
Bei allen Problemen muss aber auch gefragt werden: Wo ist das Positive? Kuba beschäftigt sich offen und intensiv mit seinen Problemen, wie der Bericht von Tobias Kriele über das X. Plenum des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas sowie die von uns nachgedruckten Artikel aus der Granma zu besonders sensiblen Bereichen wie die Landwirtschaft zeigen.
„Cayo digital“ als Zukunftsvision ist Thema sowohl des LOGs von Jorge Jerez Belisario als auch eines Artikels von José Manzaneda, dem Koordinator von Cubainformación.
Diese und weitere Berichte und Artikel finden sich in dieser Ausgabe. Unter anderem fand eine Konferenz der Freundschaftsgesellschaft über die Besonderheiten und die Zukunft des kubanischen Sozialismus statt. Nicht, um Ratschläge zu geben, sondern um Entwicklungen einordnen zu können. Denn Gustavo Francisco Petro, der Präsident Kolumbiens, betonte jüngst zu Recht, dass die Probleme Lateinamerikas und der Karibik von den Menschen in Lateinamerika und der Karibik gelöst werden. Jegliche Besserwisserei aus Europa und anderswo her ist hier also fehl am Platze. Ebenso Kommentare wie von Waldorf und Statler in ihrer Loge in der Muppet Show. Die einzig adäquate Antwort auf den Zustand der Welt kann nur die verstärkte aktive Solidarität mit Kuba sein.
Marion Leonhardt