Dieser kubanische Sommer war ... 
nicht so schlimm wie befürchtet
Von Renate Fausten
  
    
      
         
        Nach den langen Sommerferien hat das neue Schuljahr begonnen 
Foto: radioangulo.cu  
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Es ist August, es ist heiß, die Kinder
haben Ferien und die Eltern sind
organisatorisch beschäftigt, sie
mehr oder weniger unterhaltsam zu
betreuen. Die Erwachsenen haben
30 Urlaubstage, die sie aber in der
Regel in zwei Hälften teilen. Da die
Kinder den ganzen Juli und August
zuhause sind, bedarf es schon etwas
an Erfindungsgeist: Da werden die
Kinder mit ins Büro gebracht und
mit etwas Glück beschäftigen sie
sich selbst. Auf jeden Fall nehmen
sie am Mittagessen teil und wenn
Emir mit seiner Mutter und Anthony
mit seiner Oma kommen, dann
ist der Tag gerettet. Emir freut sich
schon auf die zweite Augusthälfte,
wenn seine Mutter Urlaub hat und
alle schon etwas angespart haben,
um die letzten 14 Ferientage mit ein
paar Höhepunkten zu krönen.
Bei uns unten im Haus treffen sich
jeden Nachmittag zehn bis 15 Kinder,
die einen Heidenlärm veranstalten,
sich aber mächtig zu amüsieren
scheinen. Eine der erwachsenen
Töchter des Hauses führt
so etwas wie Regie bei dem ganzen
Treiben. Hauptsache, alle haben
ihren Spaß, denn es kann sich
hier kaum jemand eine Woche am
Strand von Varadero leisten. Selbst
der Strand von Habana del Este ist
für die meisten keine Alternative.
Der Strand selbst kostet natürlich
nichts, aber man muss erst mal hinkommen.
Im Sommer finden ja hier auch
jedes Jahr die Sitzungen der Nationalversammlung
statt. Sie sind
auch hier nicht gerade das große
Unterhaltungsprogramm für die
Bevölkerung, aber sie werden bedeutend
aufmerksamer verfolgt
als die deutschen Bundestagsdebatten,
die ja fast ganzjährig stattfinden
und bei denen eh die meisten
nicht wissen, um was es gerade
geht. Hier in Kuba konzentriert
sich alles auf mehr oder weniger
eine Woche, Ausschusssitzungen
eingeschlossen, und die Leute hoffen
auf Erklärungen und vielleicht
auf ein paar frohe Botschaften. Diese
Sitzung wurde aufmerksamer als
sonst verfolgt. Zwar sind viele Maßnahmen,
die da behandelt werden,
wichtig – aber die Menschen nehmen
dies nicht immer so wahr. So
war für die kubanische Wirtschaft
die Reduzierung des Haushaltsdefizits
bedeutsam, aber der Mann auf
der Straße würdigt deren Bedeutung
nicht. Auch dass der Anstieg
der Inflation sich verlangsamt hat,
ist ein wichtiger wirtschaftlicher
Indikator, aber auch das geht an der
Bevölkerung größtenteils vorbei,
weil für sie die Preise immer noch
zu hoch sind. Trotz allem kann man
bei manchen Aspekten eine Verbesserung
erkennen.
Während man also bei einigen
Faktoren den direkten Einfluss
nicht feststellen kann, ist dies bei
der verabschiedeten Rentenerhöhung
anders. Warum war bei allen
Problemen, die wir haben, diese
Erhöhung für Empfänger niedriger
Renten möglich? Eben, weil
es so gute Ergebnisse bei der Verminderung
des Haushaltsdefizits
gab, das zunächst in der Wahrnehmung
der Bevölkerung eine abstrakte
Größe zu sein scheint. Eine
weitere positive Information war
das wachsende Einkommen an Devisen
im Bereich der Telekommunikation,
nachdem die kontrovers diskutierten
Maßnahmen von ETECSA
im Mai umgesetzt worden waren.
Aber selbst eine solche Rentenerhöhung
für niedrige Renten birgt
das Risiko einer verstärkten Inflation.
Eine wirkliche Rentenreform,
die ebenfalls nötig wäre, ist zurzeit
völlig unmöglich. Das ist besonders
tragisch, da gerade die Leute,
die so für die Revolution gekämpft
haben, jetzt unter solch schwierigen
Bedingungen leben müssen.
Menschen, die früher leitende Positionen
innehatten, arbeiten jetzt
als Parkplatzwächter, um sich ihre
Rente etwas aufzubessern.
Die Ministerien und die staatlichen
Institutionen müssen viel
bewältigen, leiden aber an einem
Mangel an Fachkräften. In Kuba
haben die Personen das Recht sich
auszusuchen, wo sie arbeiten wollen.
Bei dieser Wahl spielt der Lohn
eine entscheidende Rolle. Der Privatsektor
hat die Möglichkeit, erheblich
höhere Löhne zu zahlen.
Auch ein Teil der staatlichen Unternehmen
bezahlt ganz annehmbare
Gehälter. Der haushaltsgestützte
Sektor – also alle, die für den Staat
und die Regierung und in den Gemeinden
arbeiten – bekommen allerdings
sehr niedrige Löhne, so
dass die Kluft zwischen diesen Sektoren
erheblich ist und sich vertieft.
Als Folge davon wandern viele Mitarbeiter,
besonders die fähigsten,
dorthin ab, wo sie besser bezahlt
werden. Die staatlichen Institutionen
und die Ministerien stehen
vor enorm großen Aufgaben, um die
wirtschaftliche Krise bewältigen zu
können, aber die Experten, die fähigsten
Leute, wandern ab: Sie können
mit den dort bezahlten Gehältern
ihr Leben nicht fristen. Das ist
ein großes Problem, das dringend
einer Lösung bedarf, denn vom Idealismus
allein kann man nicht leben.
Die Energiesituation hat sich
nicht wesentlich verbessert, wobei
ich wirklich nur für Havanna sprechen
kann. Man hat jetzt zwar anstelle
von fünf nun sechs Blocks
eingerichtet und gibt einem Block
einen Tag pro Woche „frei“, will sagen:
Dort finden an diesem Tag keine
Abschaltungen statt. Inzwischen
hat man diese Blocks aber
auch schon wieder in Reserveblocks
umgetauft, die es, wenn es wirklich
brenzlig wird, trotzdem treffen
kann. Wir hatten bis jetzt noch
immer unseren „freien Tag“. Allerdings
hatten wir vor drei Wochen
einen Stromausfall von 28 Stunden,
ohne dass wir vorher wussten,
wann das Problem behoben werden
würde. Ein Transformator war
explodiert und wie lang die Suche
nach einem neuen dauern würde,
stand in den Sternen – insbesondere,
da es sich nur um einen begrenzten
Stromkreis mit einer nicht so
großen Anzahl an Betroffenen handelte.
Nach einer völlig schlaflosen
Nacht und mit Rändern unter den
Augen sowie voller Moskitostiche
haben wir uns dann für die nächste
Nacht im klimatisierten Hotel Presidente
einquartiert. Uns fehlt halt
das Durchhaltevermögen der Kubaner,
obwohl wir uns tapfer schlagen
und auch ein schlechtes Gewissen
haben, denn unsere Nachbarn können
nicht einfach ins Hotel umziehen.
Während ich das hier schreibe,
hat sich der Strom auch wieder völlig
unprogrammgemäß verabschiedet.
Ich hoffe, die Batterie meines
Laptops hält noch eine Weile durch.
Die Menschen sagen immer, dass
wir inzwischen so viele Solarparks
haben und immer noch so wenig
Strom. Das zuständige Ministerium
erwidert dann nur: Wenn es diese
Parks nicht gäbe, wäre die Lage
noch schlimmer – was die Leute
nicht wirklich beruhigend finden.
Aber zurück zur Nationalversammlung.
Wenn man die Redebeiträge
des Präsidenten verfolgte,
wurde deutlich, dass er Kuba in einer
ähnlich dramatischen Situation
wie nach dem Zusammenbruch
der Sowjetunion sieht. Er zitierte
auch sehr emotional Ausschnitte
aus den Reden Fidels, die er in eben
dieser Zeit gehalten hatte. Der Bevölkerung
wurde so der Eindruck
vermittelt, dass die Umstände jetzt
zwar andere seien, aber die von ihr
geforderten Opfer ähnlich. Jeder
sollte sich der Schwere der Lage bewusst
werden und sich an die Sonderperiode
erinnern. Das Problem
aber heute ist, dass nicht mehr alle
gleichermaßen unter den Bedingungen
leiden – und das macht die
Lage brisanter. Es gibt jetzt fast alles
irgendwie, wenn man lange genug
sucht, aber die meisten können
es sich nicht leisten. Nur die Stromabschaltungen
treffen noch alle
mehr oder weniger gleich. Generatoren,
die ein Riesengetöse machen,
sind auch nicht die Lösung und die
Restaurants haben wieder davon
Abstand genommen. Man ist jetzt
dabei, Solaranlagen auf dem Dach
als Alternative zu installieren. Aber
das steckt noch in den Kinderschuhen
und ist entsprechend teuer. Viele
Kubaner, die früher regelmäßig
Kunden hatten, stehen außerdem
ohne Verdienstmöglichkeit da: Zum
einen hat die Zahl der Touristen im
Vergleich zum Vorjahr noch einmal
abgenommen und zum anderen will
sich ein Besucher ja auch erholen
und entspannen und nicht immer
gebannt darauf warten, wann der
Strom wiederkommt.
Was aber den Volkszorn zum Kochen
brachte, war die Rede der Ministerin
für Arbeit und Soziales,
Maria Elena Feitó. Als ich deren
Auslassungen mitbekam, war mir
gleich klar, dass sie nicht mehr lange
Ministerin sein würde. Was mich
wirklich überrascht hat, war, mit
welcher Vehemenz die Bevölkerung
sowohl auf der Straße als auch in
den sozialen Netzen auf diese Aussagen
der Ministerin reagierte. Das
verdeutlichte erneut, dass zahlreiche
Menschen das Gesagte in der
Nationalversammlung aufmerksam
verfolgen. Was war passiert?
Die Ministerin wählte den 14. Juli
2025 aus, um in einer Ausschusssitzung,
bevor das Plenum der Nationalversammlung
zusammentrat,
einen Bericht zu präsentieren, mit
dem sie alle wirklich revolutionären
Kubaner beleidigte.
  
    
      
         
        Kubanische Kraftwerke, wie dieses in Matanzas, wurden ursprünglich von Frankreich geliefert. Es muss dringend umfassend saniert werden, um die
Stromversorgung in Kuba zu gewähleisten. Das Haupproblem ist, dass benötigte
Ersatzteile der US-Blockade unterliegen. 
Foto: Estudios Revolución  
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Sie sprach über Personen, die auf
der Straße leben: Obdachlose, wie
man sie anderswo bezeichnen würde.
Es sind dies Menschen, die oft
psychisch krank sind und Hilfe benötigen.
Aber die Art, wie sie darüber
sprach, hatte eindeutig einen
neoliberalen Touch. Es ging ihr
nicht darum, die Armut zu bekämpfen,
sondern sie stellte sich gegen
die Armen. Wie Raúl Torres es ausdrückte,
hat sie an diesem Tag einen emotionalen Pakt mit dem Volk
gebrochen, das täglich den Alltag
meistern muss. Zu behaupten, in
Kuba gebe es keine Bettler, nur solche,
die sich als Bettler verkleiden,
während Menschen im Müll wühlen,
ist ungeheuerlich. Der Gipfel
war dann noch, dass sie diesen sogenannten
„buzeros“ vorwirft, sie
würden Rohmaterial aus den Tonnen
herausklauben, es verkaufen
und damit Steuern hinterziehen.
Abzustreiten, dass es Bettler gibt,
wo jeder sehen kann, wie die Älteren
still leiden und man die Armut
und Verzweiflung in der Öffentlichkeit
überall erkennen kann, zeigt,
wie weit sich die Ministerin schon
vom Volk entfernt hat. Von einem
Volk, das täglich unter den Folgen
einer furchtbaren Blockade durch
die USA leidet.
Als Präsident Díaz-Canel, der an
einer anderen Ausschusssitzung
teilnahm, von der Rede der Ministerin
Feitó und von der Empörung
der Bevölkerung darüber erfuhr,
wandte er sich abends gleich
an das kubanische Volk. Der Präsident
ist kein großer Redner, weil er
meistens vom Blatt liest und er viel
überzeugender rüberkommt, wenn
er an Diskussionen teilnimmt. An
diesem Abend brauchte er aber kein
Blatt. Er war emotional geladen und
sagte mit viel Leidenschaft, dass es
diese Bettler gebe, dass es Obdachlose
gebe, dass dies aber UNSERE
Bettler und UNSERE Obdachlosen
seien und wir alle daran arbeiten
müssten, dass es sie nicht gibt,
weil das etwas sei, das es in einem
sozialistischen System nicht geben
dürfe. Am nächsten Tag erklärte die
Ministerin ihren Rücktritt.
Die Armut ist eine Realität, die
wir an jedem Ort, in jeder Stadt und
jeder Provinz sehen können. Besonders
jene, die zum Beispiel als Delegierte
der Volksmacht eine Verantwortung
ausüben, sehen die bedürftigen
Menschen, die aus dem
Netz der Unterstützung gefallen
sind, und oft müssen der Staat und
die Gemeinde eingreifen, um zu
helfen. Gerade angesichts all der
Bemühungen und Maßnahmen, die
im Mittelpunkt staatlicher Aktivitäten
stehen, ist der Redebeitrag der
Ministerin völlig unverständlich.
Es gibt die Vereinbarung des Ministerrats
zur Betreuung der Personen,
die auf der Straße leben, die
die Gemeinden und die Provinzen
involviert, damit sie Schutzzentren
schaffen: nicht um die Menschen
dort irgendwie zu lagern, sondern
um sie wieder ins soziale und wirtschaftliche
Leben einzugliedern
oder auch um familiäre Bindungen,
die aus welchen Gründen auch
immer abgebrochen wurden, wiederzubeleben.
Vor kurzem wurden
auch Maßnahmen ergriffen, die Familien
mit schwerbehinderten Kindern
betreffen. Wenn Eltern oder
andere Verwandte diese Personen
betreuen, wird dies nun als eine bezahlte
Arbeit bewertet. Gleichzeitig
besteht für die Betreuer die Möglichkeit,
nebenbei noch das, was
man wohl als Telearbeit bezeichnet,
anzunehmen und auch dafür
ein Gehalt zu bekommen. Wenn das
immer noch nicht ausreicht, kann
zusätzliche Hilfe gewährt werden.
Das alles macht deutlich, dass sich
der Staat um die Bedürftigen kümmert,
dass man das durch Gesetze
absichert. Aber es ist auch wichtig,
die öffentliche Meinung zu mobilisieren,
damit diese gefährdeten,
verletzlichen Personen dem Sozialarbeiter,
dem Delegierten bekannt
werden und ihnen geholfen werden
kann. Es existieren zahlreiche Vorschläge,
von denen die meisten darauf
abzielen, das Leben der Betroffenen
zu erleichtern.
Aber die wichtigste Aufgabe ist
und bleibt es, genügend Reichtum
anzusammeln, um diesen dann verteilen
zu können und zwar im Sinne
des Sozialismus: So gerecht wie
möglich, damit keiner zurück und
ohne Obdach bleibt. Deswegen ist
das Regierungsprogramm so wichtig.
Es ist extrem herausfordernd,
die Wirtschaft Kubas zu verändern,
angesichts der Umstände, in denen
das Land unter den Bedingungen
von Wirtschaftskriegen lebt
und auf das die Welt ständig mit einer Lupe schaut, um jede Schwäche
zu finden, und auf das alle Waffen
gerichtet sind. Die Leute müssen
das Gefühl haben, dass es ihre
Wirtschaft ist, über die diskutiert
wird und dass sie die Möglichkeit
haben, die Ergebnisse zu beeinflussen.
Nach der Tagung der Nationalversammlung
im Dezember werden
auch wieder Gesetze in Arbeit sein,
die einer Volksabstimmung unterzogen
werden müssen.
  
    
      
         
        Was hätte Kuba alles machen können, wenn es die Blockade nicht gäbe? 
Foto: José Luis  
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Eine andere Sache, die in der ersten
Augustwoche hier Schlagzeilen
machte, war das Interview, das Israel
Rojas vom bekanntesten und
beliebtesten kubanischen Musik-
Duo Buena Fe dem „Kommunikationsmedium“
Joven Cuba gab und
das allseits gemischte Gefühle hervorrief.
Nun muss man wissen, dass
Joven Cuba, urprünglich von Antonio
Guiterrez gegründet, einst
eine revolutionäre Zeitung war.
Revolutionär ist an ihr leider heute
nichts mehr. Sie wird vom Staat
Norwegen finanziert und ist im Sinne
der EU daran interessiert, einen
Regime Change in Kuba zu erreichen.
Norwegen ist nicht der einzige
Staat, der sich in dieser Richtung
engagiert. Aber in der letzten Sendung
von Con Filo (auf ein junges
Publikum ausgerichtetes Format –
etwa „mit scharfer Klinge“ – das
zweimal wöchentlich ausgestrahlt
wird, CL) stellte man satirisch dar,
wie Oslo – ein Name, den die Kubaner
kaum aussprechen können und
ein Ort, der so endlos weit von der
Insel entfernt ist – sich reinhängt,
um in diesem weit entfernten Land
die Regierung zu stürzen.
Nun ist Joven Cuba nicht Radio
Martí. Es gehört zu der Abteilung
„subtile Konterrevolution“ und ist
nicht mit den plumpen Beiträgen
von Radio Martí zu vergleichen. Das
macht das Medium umso gefährlicher,
weil darin durchaus auch fundierte
Artikel erscheinen. Das Thema
interessierte hier in Kuba auch
mehr die intellektuellen Kreise als
das normale Volk. Es war auch nicht
so, dass Israel Rojas etwas gesagt
hätte, was er nicht schon immer
mal gesagt hat. Seine Kritiker werfen
ihm vor, ein Medium aufgewertet
zu haben, das am hybriden Krieg
gegen Kuba beteiligt ist. Der spanische
Professor Carlos Alberto Penalva
bezeichnet es als „eine Äquidistanz,
eine Inszenierung eines
falschen Pluralismus, eine Unterhaltung
zwischen Gleichen, bei der
der Verteidiger eines revolutionären
Projekts künstlich mit seinem
strategischen Gegner gleichgesetzt
wird. Das ist in einem Land unter
wirtschaftlicher, finanzieller, politischer
und medialer Belagerung
nicht neutral: Es hat Konsequenzen.“
Penalva ist der Auffassung,
dass in solchen Zeiten das Medium,
in dem man etwas sagt, genauso
wichtig ist wie der Inhalt. Andere
sahen darin die Möglichkeit für einen
kubanischen Künstler, in solch
einer Publikation die feindliche Politik
der USA anzugreifen. Der Buena-
Fe-Sänger verurteilte alle mit
heftigen Drohungen versehenen
Cyberangriffe gegen alle kubanischen
Künstler, die nicht die Revolution
kritisieren. Indem er die noblen
Prinzipien der Revolution verteidigte,
macht er deutlich, dass er
dieses Projekt für besser als alle andere
hält. Während seine Interviewpartnerin
beschönigend von Migration
sprach, wählte Israel den Begriff
der Deportation und beschrieb
ihn in all seiner Grausamkeit. Ein
Thema, das in vom Ausland finanzierten
Medien tunlichst vermieden
wird.
Jeder kann sich selbst ein Bild
machen, wie er das Interview von
Israel Rojas für Joven Cuba bewertet.
Inzwischen aber kämpfen das
alte und das junge Kuba weiter, hoffen
auf die Restaurierung des Kraftwerks
Carlo Manuel de Cespdes, auf
günstigere Preise, auf ein Cayo Digital
auf der Insel der Jugend, auf
Unterstützung von China, Russland,
Vietnam und den BRICSStaaten
und dass sich die Wirtschaft
schneller zum Nutzen aller
entwickelt, damit auch diejenigen
im haushaltgestützten Sektor Arbeitenden
und die alten Leute, die
so viel für Kuba und seine Revolution
getan haben, ein gutes Leben haben
können.