Landwirtschaft produziert zu wenig
Die landwirtschaftliche Produktion in Kuba ist unzureichend,
aber dies trifft auch für die Kontrolle über die Produktion zu
Von Jorge Ernesto Angulo Leiva
  
    
      
         
        Der Anbau von Ölsaaten wie Sonnenblumen soll ein Schritt zur Nahrungsmittelsouveränität
sein  Foto: invasor.cu  
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Die Notwendigkeit, die Führung
der Gemeindedelegationen bei der
Kontrolle von Anbauflächen und
Vieh zu stärken, da es aufgrund
der Schwächen dieser Strukturen
immer wieder zu Verstößen
kommt, betonte Premierminister
Manuel Marrero Cruz bei der Sitzung
zur Bewertung der Ergebnisse
des Landwirtschaftsministeriums
(Minag) im Jahr 2024 und der
Prognosen für das laufende Jahr.
Er zog die Möglichkeit in Betracht,
strengere Maßnahmen
gegen die Verantwortlichen für
Verbrechen wie Diebstahl und
Schlachtung von Großvieh sowie
die Abzweigung von Produkten
wie Milch, Kaffee, verschiedenen
Getreidesorten und Honig zu ergreifen.
Auf dem Treffen, das vom Ersten
Sekretär des Zentralkomitees
der Partei und Präsidenten der Republik,
Miguel Díaz-Canel Bermúdez,
geleitet wurde, erkannte der
Regierungschef die Fortschritte
bei der Auftragsvergabe an, forderte
aber eine systematische Weiterverfolgung
und fragte: Was machen
wir mit denen, die sich nicht
daran halten?
Vorrangig geht es darum, die
nationale Produktion zu steigern
und große Erzeuger für den
Staat zu gewinnen, wobei ausländische
Investitionen in technologische
Pakete zur Verbesserung
der Erträge getätigt werden.
Marrero Cruz wies die Kampagnen
in den sozialen Netzwerken zurück,
in denen die Öffnung für ausländische
Märkte als eine Übergabe
von Landbesitz an ausländische
Investoren dargestellt wird.
Als weitere ungelöste Probleme
nannte er missbräuchliche Preise
bei der landwirtschaftlichen Vermarktung,
die Nichtbezahlung
der Erzeuger oder andererseits die
übermäßige Bezahlung für einen
halben Tag Arbeit. Er betonte die
Suche nach einem Ernährungsgleichgewicht
in den Provinzen,
um die Selbstversorgung der Gemeinden
zu erreichen.
Er betonte, wie wichtig der Anbau
von Saatgut und die Einrichtung
von mehr urbaner Landwirtschaft
und produktiver Pole sowie
die Vergrößerung der Produktionsflächen
für den Eigenverbrauch
der Arbeitszentren sei; ebenso die
Stärkung der landwirtschaftlichen Industrieunternehmen, die
mit vielen Verzerrungen geboren
wurden; und die Notwendigkeit,
auf die 61 Einrichtungen einzuwirken,
die Verluste aufweisen.
Bezüglich des Turquino-Plans
sagte Marrero Cruz, müsse man
Überlegungen anstellen, wie das
produktive Potenzial der Berge
am besten genutzt werden kann,
und warnte vor der Gefahr der Privatisierung
des Kakaos durch die
KKMU.
Der Minister des Sektors, Ydael
Pérez Brito, schlug vor, die staatlichen
Einnahmen zu erhöhen, Allianzen
mit anderen Bewirtschaftungsformen
zu schließen und die
genehmigten Finanzierungsprogramme
umzusetzen. Bislang ist
nur das Tabakprogramm in Betrieb,
während die Programme für Reis,
Bohnen, Mais, Soja, Honig und Kohle
noch nicht umgesetzt wurden.
Es gibt 6oo Märkte für die Versorgung
und man plant, in den
kommenden Monaten insgesamt
47 Devisenmärkte einzurichten.
Es gibt 441 Unternehmen und
mehr als 50 staatliche KKMU, von
denen 27 technologiebasiert sind,
obwohl nur eines bereits exportiert,
sagte er.
Der erste stellvertretende Minister,
Rodolfo Rodríguez Expósito,
hob die Hilfe von zwei Computeranwendungen
hervor, um die
Schwierigkeiten an all jenen Stellen
zu ermitteln, die nicht von den
durch die US-Wirtschaftsblockade
verursachten Engpässen abhängen.
Héctor Torna Martínez, Leiter
der Abteilung für Agrartechnik, erklärte,
dass man dank internationaler
Zusammenarbeit über Bewässerungssysteme
verfüge, die
zur Energiewende beitragen, sowie
über rund 200 Fotovoltaikmodule
in den Häusern.
Die Provinzbehörden berichteten
von Fortschritten in ihren Gebieten,
wie z. B. dem Abschluss der
Aussaat-Kampagne in der Kälteperiode
in Mayabeque und dem
bemerkenswerten Rückgang des
Viehsterbens in Camagüey.
Sie wiesen jedoch auch auf Herausforderungen
hin, wie die Rückgewinnung
von 1.000 Hektar Reis
in der ersten dieser Provinzen und
die Umkehrung der Kaffeesituation
in Santiago de Cuba, wo mehr
als 65 % der Ernte von der fehlenden
Kontrolle betroffen sind.
Quelle: Jorge Ernesto A. Leiva,
https://de.granma.cu/cuba/2025–03-11/die-landwirtschaftliche-produktion-ist-unzureichend-aberdies-trifft-auch-fur-die-kontrolleuber-die-produktion-zu