Rede des Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz zur Kundgebung an der Freitreppe der Universität Havanna, zum Abschluss der zu Ehren der Märtyrer des 13. März 1957 organisierten Veranstaltungen in Havanna

Angehörige der gefallenen heldenhaften Kämpfer des 13. März!

Sehr geehrte Gäste
Schüler und Studenten!
Werktätige!

Dieses wichtige Geschichtsdatum, an dem wir hier an der Universitätsfreitreppe zusammengekommen sind, hat immer einen zentralen Platz unserer Kundgebung eingenommen. Dieses Jahr möchten wir darüber sprechen, was an diesem 13. März unbedingt ein wichtiges Thema sein muss: wir möchten über die Universität sprechen (BEIFALL).

Wir beabsichtigen nicht, eine gründliche bzw. abschließende Darlegung dessen zu machen, was die universitären Einrichtungen in einem revolutionären Prozess sein müssen, denn sogar unsere eigenen Ideen, unsere eigenen Konzepte, entwickeln sich auch während des gesamten Prozesses weiter, und die Ideen werden durch die täglichen Erfahrungen bereichert.

Wir alle waren der Meinung, einige mehr oder wenige klare Ideen darüber zu haben, was eine Universität in einem revolutionären Prozess sein sollte. Und in Wirklichkeit hatten wir alle mehr oder weniger ungenaue Vorstellungen. Wir sprachen von einer Universitätsreform wie wir von der Agrarreform sprachen. Wenn wir heute die Erfahrungen mit den ersten Ideen vergleichen, alles, was wir über Universitätsreformen wussten, alles, was wir über Agrarreformen wussten, alles, was wir in all den Aspekten wussten, was die Arbeit einer Revolution zu sein hat, dann werden wir feststellen, dass uns in allen Bereichen genau das Gleiche geschah.

Die Agrarrevolution, die in unserem Land durchgeführt wird, hat praktisch nichts mit den ersten unterentwickelten Vorstellungen darüber zu tun, was eine Agrarrevolution zu sein habe. Eine Revolution, die wir als Reform bezeichneten, als wir nicht einmal verstanden hatten, dass die Landfrage nicht mittels Reformen sondern nur mittels tief greifender revolutionärer Veränderungen zu lösen ist.

Und bezüglich der Universität geschah es uns genau so. Und es war auch undenkbar, dass das nicht so gewesen wäre, da die Vorstellungen der ersten Zeit noch mit jenen Konzepten belastet waren, die im Schoße jener Gesellschaft geschmiedet worden waren, in der wir damals lebten und in der sie als legitime und wichtige Bestrebungen unseres Volkes aufkamen, um eine Reihe von Maßnahmen und Veränderungen vorzunehmen, die im Rahmen jener Gesellschaft praktisch unmöglich waren.

Die Losung der Agrarreform muss als eine Losung innerhalb einer Revolution angesehen werden, die reformiert werden muss, noch klarer gesagt: als eine Losung innerhalb einer Gesellschaft, die revolutioniert werden muss. Und wenn die Gesellschaft wirklich revolutionär ist, dann werden alle jene Vorstellungen, die als Reformen betrachtet werden können, die zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgearbeitet wurden, absolut veraltet für die realen Bedürfnisse, die eine revolutionäre Gesellschaft darstellt.

Es muss auch gesagt werden, dass diese Transformation der Vorstellungen bezüglich der Universität recht lange gedauert hat. Und wir müssen hinzufügen, dass während des gesamten revolutionären Prozesses immer auf die enthusiastische Teilnahme der Studenten gezählt werden konnte. Es ist ebenfalls angebracht, mit Befriedigung anzuerkennen, dass niemals während des revolutionären Prozesses auch nur irgendein Widerspruch zwischen dem Prozess und den Studenten aufgetreten ist. Das bedeutet, politisch gesehen, einen besonderen Verdienst, denn es muss gesagt werden, dass die Zusammensetzung der Studentenschaft sehr heterogen war, aber es kann noch mehr gesagt werden: innerhalb dieses vielschichtigen und heterogenen Charakters der Studentenmasse stammte die Mehrheit von ihnen aus den innerhalb der Gesellschaft als kleinbürgerlich bezeichneten Verhältnissen und in einigen Fällen auch aus der Bourgeoisie.

Es muss gesagt werden, dass logischerweise die Universitätsstudenten einen bedeutenden Teil der Gewohnheiten, der Vorstellungen, der Gebräuche jener gesellschaftlichen Umwelt mitbrachten.

Damit will ich sagen, dass eine bemerkenswerte Veränderung der Denk- und Handelsweise jener Masse vor sich ging, und dass das ein gutes Beispiel der Wichtigkeit der ideologischen Faktoren und der moralischen Faktoren im Verhalten der Menschen darstellt. Denn diese Masse marschierte Kopf an Kopf mit der Universität und wurde radikaler und vertiefte ihre Konzeptionen in dem Maße, in dem die Revolution tiefgründiger wurde und in dem Maße, in dem die Revolution radikaler wurde.

Und wir können heute mit Befriedigung verkünden, dass die Studenten unserer Universitäten ohne Zweifel im Bereich der Ideen, im Bereich der politischen Positionen, im Bereich der Verhaltensweisen eine Avantgarde-Position im Schoße des revolutionären Prozesses einnehmen (BEIFALL).

Jedoch eine Avantgarde-Position kann in diesem Fall nicht nur eine Avantgarde-Position im politischen Bereich sein. Ihnen kommt ebenfalls eine Avantgarde-Position auf fachtechnischem und wissenschaftlichem Gebiet zu, ihnen kommt eine Avantgarde-Position auf dem Weg zu, dem eines Tages die gesamte Gesellschaft folgen werden muss.

Wie ihr wisst, rufen alle Ideen immer Auswirkungen hervor, die neuen Ideen; alle neuen Ideen verursachen immer einen gewissen Zusammenstoß. Die neuen Ideen sind nicht immer leicht verständlich. Und so, wenn manchmal behauptet worden ist, dass die Universität eines Tages universal angewendet werden und damit als solche verschwinden wird, dann bringen jene Worte – die weder ein Wortspiel noch ein Rätsel oder Ähnliches darstellen – eine Idee zum Ausdruck; eine Idee, die nicht alle vom ersten Augenblick an einfach akzeptieren, da sie sich nicht vorstellen können, dass eine Universität verallgemeinert wird, dass die universitäre Ausbildung universell angewandt werden wird, und dass die gesamte Bevölkerung eines Tages jenes Niveau erreichen wird, das wir als universitäre Ausbildung bezeichnen.

Das ist teils bedingt durch das gesamte Konzept und das gesamte Schema von dem, was wir bis jetzt immer gekannt haben, bedingt durch das alte Schema der alten Gesellschaft; es ist Ergebnis einer Gesellschaft, wo das Wissen nur einer unbedeutenden Minderheit gehörte, die die Herrschaft über Wissenschaft und Technik hatten. Und welch große Anzahl von Lastern, von Gewohnheiten bringt doch der Umstand mit sich, wenn das Wissen nur im Besitz einer Minderheit ist.

Es ist jedoch schwierig, die Vorstellung von einer Revolution mit der Vorstellung zu vereinbaren, dass es für immer, das es in der Zukunft, in jener Gesellschaft eine Minderheit geben wird, die Besitzer jener wissenschaftlichen und technischen Kenntnisse sein wird und eine Mehrheit, denen diese unbekannt sind.

Erstens ist unvorstellbar, wie die Probleme der Zukunft gelöst werden können, wenn jene Kenntnisse nicht universell angewandt werden, zweitens ist unvorstellbar, wie die kommunistische Gesellschaft ohne die universelle Anwendung der wissenschaftlichen und technischen Kenntnisse verwirklicht werden kann. Einige glauben, dass es immer einen Teil der Gesellschaft geben muss, der die so genannten rohen Arbeiten verrichten muss; einige glauben, dass immer ein Teil der Menschen intellektuelle Arbeiten und nur intellektuelle Arbeiten ausführen wird und ein anderer Teil der Menschen rohe Arbeiten und nur rohe Arbeiten verrichten wird.

Jene Arbeit, die viele und unendlich lange Stunden einnimmt, jene Arbeit, die enorme Mengen an Energie verbraucht – körperliche Energien, praktisch tierische Energien des Menschen -, die alte Arbeit, jene Arbeit, die praktisch den Menschen zum Menschen gemacht hat, jene Arbeit, die ihn in jenem Maße von seinem primitiven Status erhob, in dem seine Anstrengungen immer intelligenter wurden, jene Arbeit wird zu dem Augenblick, wo sie den Charakter einer absolut intelligenten Arbeit annimmt, einer absolut von der Intelligenz durchdrungenen Arbeit, als solche rohe Arbeit bzw. tierische Arbeit verschwinden.

Deshalb können wir keine andere Konzeption über die Entwicklung der Bildung eines Volkes haben, wenn diese Konzeption nicht bis zur letzten Konsequenz der Entwicklung aller potentiellen Möglichkeiten, der gesamten potentiellen Intelligenz jenes Volkes entspricht.

Und die Revolution hat von Anfang an tatsächlich praktisch bei Null begonnen. Zuerst im Kampf gegen den Analphabetismus. Nach dem Kampf gegen den Analphabetismus begann der Kampf um die Allgemeinbildung, die allgemeine Grundschulbildung. Die daraus resultierenden Probleme bezüglich der Lehrer und der Schulen waren enorm und viele jener Probleme bestehen noch fort. Dann war es der Kampf um den 6.-Klasse-Abschluss, der ebenfalls bedeutsame Ergebnisse bezüglich der Anzahl der Beschäftigten in unserem Land hervorbrachte, die die gesamte Grundschulbildung abgeschlossen und über die 6. Klasse hinaus gelernt haben.

In der nahen Zukunft sollte die gesamte Bevölkerung die Frage der obligatorischen Allgemeinbildung bis zur Gymnasialstufe diskutieren (BEIFALL). Das heißt, nicht nur bis zur 6.Klasse, nicht nur bis zum Abschluss der Mittelschule, nicht nur – oder im Moment nur – bis zur Gymnasialstufe. Der letzte Sprung wird in höherem Maße schrittweise stattfinden, das heißt, er wird etappenweise stattfinden. Sagen wir mal so, er wird nicht in dem Tempo stattfinden, wie der Sprung von der Grundschulbildung zur Gymnasialbildung. Wir werden sehr viel Zeit brauchen, bis wir den abschließenden Sprung, das heißt die universale Anwendung der universitären Ausbildung, erreichen. Und es wird schon kein Sprung mehr sein, es wird einfach das Ergebnis der vorangegangenen Sprünge sein. Denn sobald es uns gelungen ist, die universale Bildung bis zur Gymnasialstufe zu verwirklichen, wird der Übergang zur universalen Anwendung der Universitätsbildung auf normale Art und Weise fließend vor sich gehen.

In der Tat geschieht dies in gewissem Sinne schon so bei Tausenden von Abgängern von Berufsfachschulen, die das Niveau der Gymnasialstufe erworben haben, in die Produktion gegangen sind und jetzt ein Universitätsstudium absolvieren, ihre Tests, ihre Praktika und ihre Prüfungen machen. Trotzdem dies heutzutage noch sehr schwierig ist, denn an sehr wenigen Orten des Landes sind die Voraussetzungen gegeben, die diese Art Studium erleichtern.

Sodass unser nächster grundlegender Schritt die Festlegung per Gesetz des gesamten Volkes, unter Teilnahme und mit dem Verständnis des gesamten Volkes, der universellen Schulbildung für alle Kinder und Jugendlichen im entsprechenden Alter bis zur Gymnasialstufe sein wird.

Das wird uns allen riesige Anstrengungen abverlangen; das wird allen Studierenden höherer Bildungsstufen eine enorme Anstrengung abverlangen, da wir keine anderen Lehrkräfte, keine anderen Lehrer als die Studierenden der höheren Bildungsstufen zur Verfügung haben und über viele Jahre nicht haben werden, um dieses Programm auszuführen, und so wird es heute schon recht umfangreich praktiziert.

Das wird uns helfen, einige Widersprüche zu lösen: den Widerspruch zwischen der Verteidigung und dem Lernen bzw. Studium, was einer der offensichtlichen Widersprüche im revolutionären Prozess ist… Sagen wir mal, dass es drei Widersprüche sind: der enorme Bedarf an Entwicklung, der enorme Bedarf an Landesverteidigung unter den Bedingungen, unter denen unsere Revolution vonstatten geht, und der enorme Lernbedarf. Und diese Widersprüche müssen überwunden werden, diese Widersprüche müssen überwunden werden.

Der Widerspruch zwischen den Bedürfnissen aufgrund der Unterentwicklung und denen des Lernens und Studierens wird in dem gleichen Maße gelöst werden, in dem die mit dem Lernen und dem Studium kombinierte Arbeit eingeführt wird. Und die mit dem Lernen und dem Studium kombinierte Arbeit wird heute schon an den Mittelschulen durchgeführt, wird in der Gymnasialstufe durchgeführt und wird an der Universität durchgeführt. Sie wird jedoch gemäß den Möglichkeiten durchgeführt.

Heute gibt es die "escuela al camp" ("die Schule geht aufs Land"), und in der Zukunft wird es die "escuela en el campo" (Schule auf dem Land) geben. Die ländlichen Mittelschulen werden auf dem Land sein, und bald werden wir die ersten ländlichen Mittelschulen auf dem Land bauen. Das wird dazu beitragen, jenen Widerspruch zu lösen, sodass eine riesige Anzahl von Hunderttausenden von jungen Menschen, die die Mittelschulbildung absolvieren, dies in solchen Einrichtungen tun wird, wo sie das Lernen mit einer für dieses Alter angebrachten Produktionstätigkeit kombinieren wird. Es werden jene Arbeiten sein, die sie ausführen können.

Die Berufsfachschulen und Gymnasien nehmen heute an der härtesten Aufgabe teil, die durchzuführen ist, die der Zuckerrohrernte. Und zweifellos stellt uns das vor einen ernsthaften Widerspruch: einerseits die enormen Bedürfnisse zur Ausbildung von fachtechnischem Personal und andererseits die Zeitspannen von drei und vier Monaten, die aus einer grundlegenden Notwendigkeit solchen Produktionstätigkeiten gewidmet werden. Und das ist logisch.

Denn diejenigen, die jene Arbeit in der Vergangenheit gemacht haben, jene Kategorie, die auf der untersten Stufe unserer Gesellschaft stand und zu den am meisten Ausgebeuteten gehörte, der "Machetero" (Zuckerrohrschneider), der zwischen Zuckerrohrernte und "toter Zeit" nicht nur der für die härteste Arbeit Zuständige war sondern auch derjenige, der unter der Geißel der "toten Zeit" gelitten hat, der Arbeitsunterbrechung für viele Monate; diejenigen, die unter schrecklichen Bedingungen lebten, diese Kategorie gibt es in unserem Land nicht und wird es in ihm niemals geben können!

Und auf keinen Fall kann man sich auch nur eine Gesellschaft vorstellen, wo für eine Arbeit dieser Art für das ganze Leben nur ein Teil der Gesellschaft zuständig ist. Und logischerweise haben sich die Reihen der Zuckerrohrschneider in diesen Jahren nicht vermehrt, sie haben abgenommen. Und sie wurden logischerweise geringer aufgrund der Arbeiter, die dazu übergegangen sind, Maschinen, Traktoren und LKWs zu bedienen, eine Unmenge von verschiedenartigen Tätigkeiten auszuführen.

Und da dieser Prozess viel eher vonstatten ging, als wir die Frage der Mechanisierung der Zuckerrohrernte gelöst hätten, ist es logisch, dass Menschen aus anderen Bereichen der gesamten Gesellschaft – darunter die Schüler und Studenten, die Soldaten, die Industriearbeiter, jedermann – in immer mehr zunehmendem Maße an der Zuckerrohrernte haben teilnehmen müssen.

Aber ebenso dringend und von äußerster Wichtigkeit und Priorität innerhalb der Revolution ist die Aufgabe der Mechanisierung des Zuckerrohrschneideprozesses, und das ist im Augenblick eine der Angelegenheiten, die seitens der Revolution vorrangig angegangen wird. Denn logischerweise können wir nicht zulassen, dass über lange Zeit eine derartige Situation bestehen bleibt, die zu solch riesigem Kraftaufwand von Studierenden, von Industriearbeitern zwingt, denn auch andere Branchen der Volkswirtschaft – die Industrie, das Bauwesen und andere Bereiche – verlangen die Einbringung jener Energien.

Und andererseits sind wir der Meinung, dass die Art Tätigkeit, die bei einer Zuckerrohrernte durchzuführen ist, für die Studierenden nicht die ideale Tätigkeit innerhalb des Programms zur harmonischen Kombination von Lernen und Arbeit ist.

Und es gibt außerdem das dritte Bedürfnis: die Bedürfnisse der Landesverteidigung gegenüber dem Imperialismus, was uns zu dem Umstand führt, dass eine große Anzahl junger Männer, auf der Höhe ihrer Energien, der Aufgabe der Landesverteidigung, der Ausbildung zur Landesverteidigung und dem Wachehalten zur Landesverteidigung gewidmet werden muss.

Sodass es erforderlich sein wird, die Angelegenheit der Verteidigung mit der Angelegenheit des Lernen und des Studiums, mit der der Produktion in Einklang zu bringen.

Jenes Problem werden wir lösen, indem wir die Phase der Gymnasial- bzw. der Fachschulausbildung, wie wir sie nennen werden, zusammenfallen lassen werden, und so wird es in der Zukunft schon nicht mehr den Unterschied zwischen Berufsfachschule und Gymnasium geben, und alle Einrichtungen werden eine fachberufliche Ausbildung durchführen. Nur dass einige in einer Fachrichtung und andere in einer anderen sein werden, und diejenigen, die heute Gymnasien sind, werden Berufsfachschulen der Wissenschaften und der dem zukünftigen Studium entsprechenden Ausbildung sein.

Sodass die militärische Ausbildung im Zeitraum der fachberuflichen Ausbildung erfolgen wird, das heißt, sobald die Mittelschulbildung abgeschlossen ist. Die Mittelschulausbildung wird um ein Jahr verlängert, mit einem Teil der zurzeit an den Berufsfachschulen zu lernenden Inhalte. Das heißt, es werden vier Jahre sein. Wozu? Viele der Jungs beginnen die Mittelschule zu jung und wir beabsichtigen, dass ein Teil des Lerninhalts, den sie in der nachfolgenden Phase vermittelt bekommen, von ihnen in der Mittelschule gelernt wird. Sodass die Mittelschule vier Jahre dauern wird. Sie werden die nachfolgende Phase, d.h. die Fachberufsschule, ein Jahr später beginnen und mit einem Schuljahr mehr.

Sobald sie an den Fachberufsschulen beginnen, werden sie die entsprechenden Lerninhalte absolvieren und außerdem die militärische Ausbildung erhalten und außerdem unseren Streitkräften Fuerzas Armadas Revolucionarias angehören.

Sodass eines Tages in dieser Phase der Unterricht durchgeführt, die Militärausbildung absolviert und auch an der produktiven Arbeit teilgenommen werden wird, aber auf einem anderen Niveau, das heißt mit einer anderen Intensität. Es können nicht drei aufeinander folgende Monate sein, da die Zeit für den Unterricht, die Militärausbildung und ein geringerer Anteil für die Teilnahme an der produktiven Arbeit aufgeteilt werden muss; letzterer Teil wird in diesen Jahren noch erforderlich sein, schon mehr als Bestandteil der Ausbildung als eine Notwendigkeit an sich.

Wir hoffen, zu jenem Zeitpunkt das ernsthafteste, das beschwerlichste Problem, das heißt die vollständige Mechanisierung der Zuckerrohrernte, schon gelöst zu haben.

Und in dem Maße, in dem mit den Maschinen, mittels der Chemie, mittels der ständig zunehmenden Arbeitsproduktivität nicht mehr diese riesige saisonbedingte Notwendigkeit entsteht, die wir in diesen Jahren zu verzeichnen haben, dass dann ein Zeitpunkt kommt, zu dem jene von diesen Berufschulschülern durchgeführte Arbeit viel mehr Bedeutung als Bestandteil der Ausbildung anstelle als essentielles Erfordernis des Landes haben wird.

Sodass diese Ideen jene Kriterien enthalten, die uns zur Überwindung der vorher genannten Widersprüche führen werden. Aber diese Widersprüche müssen unter Teilnahme der gesamten Bevölkerung überwunden werden und mit der Unterstützung der gesamten Bevölkerung.

Jenes Problem der riesigen Anzahl von schulisch Zurückgebliebenen, die noch recht hohe Anzahl von Kindern, die nicht zur Schule gehen, jenes Problem muss vollkommen überwunden werden, und es muss unter aktiver Teilnahme der gesamten Bevölkerung vollkommen überwunden werden (BEIFALL).

Wir sind der Meinung, dass es keinen einzigen bewussten Bürger in diesem Land geben kann, der es für möglich erachtet zuzulassen, dass diese Gesellschaft in der Zukunft Analphabeten akzeptieren wird, dass diese Gesellschaft Unwissende in der Zukunft akzeptieren wird. Denn welche Störungen und welche Probleme würden für jene Personen entstehen bzw. aufgeworfen, die angesichts einer Menschenmenge mit immer mehr Kenntnissen zurückbleiben und vollkommen unwissend sind?

Und in der Zukunft wird es keinen einzigen Produktions- oder Dienstleistungsprozess im Lande geben, der nicht ein hohes Maß an Wissen erfordert. Und unter anderem, abgesehen von den Problemen an sich, die es für jemanden bedeutet, zurückgeblieben zu sein - wie Inseln der Unwissenheit inmitten einer Bevölkerung, die immer mehr Kenntnisse erwirbt -, existieren die von der Tatsache abgeleiteten Probleme, dass ein Ignorant ein unbrauchbarer Mensch sein wird, dass ein Ignorant eine Last sein wird, dass ein Ignorant in der Zukunft ein Problem für die gesamte Gesellschaft sein wird.

Und wir müssen uns daran gewöhnen, die Dinge mit Blick auf die Zukunft zu sehen, und verstehen, dass jener Kampf Aufgabe der gesamten Bevölkerung ist, jener beharrliche Kampf, jener entschlossene Kampf gegen alle jene Mängel, gegen alle jene noch vorhandenen Möglichkeiten, dass ein Kind nicht die Schule besucht.

Was werden sie denn dann sein? Die Probleme der Gesellschaft, die Kandidaten für die Kriminalität, die Kandidaten für die Konflikte mit der Gesellschaft, an die sie sich nicht anpassen können werden, in der sie praktisch nicht leben können werden?

Und der Kampf ist noch umfangreich, den die Gesellschaft gegen jene Missstände führen muss, der Kampf ist noch umfangreich, den die Gesellschaft gegen jene Laster führen muss. Der Missstand der noch fortbestehenden Kriminalität, die noch lange Zeit fortbestehen wird, ein aus der Vergangenheit stammendes Hindernis, ein aus der Vergangenheit stammendes Laster und dass sich eben gerade aus den Reihen jener Grünschnäbel ohne jegliche Ausbildung, ohne Kenntnisse, ohne Bildung, ohne Bewusstsein ernährt.

Es gibt sogar Fälle von solchen Individuen, die Minderjährige zur Verübung von Straftaten verwenden. Und da das Gesetz Diebstahl und Raub mit gewisser Härte bestraft, gehen manche zur kriminellen Verfahrensweise der Verwendung von Minderjährigen über.

Das Konzept Minderjähriger ist an sich ein elastisches Konzept, ein schematisches Konzept. Und es wird sogar erforderlich sein, einige dieser Konzepte zu überprüfen und zu überarbeiten. Denn wenn 16 Jahre als Alter angesehen wird, mit dem der Militärdienst geleistet werden kann, mit dem das Land verteidigt und für das Vaterland gestorben werden kann, warum werden wir denn dann der Ansicht sein, dass jemand mit 16, mit 17 oder mit 18 Jahren keinerlei strafrechtliche Haftung für das Verüben eines Diebstahls bzw. einer anderen Straftat zu übernehmen hat? (BEIFALL)

Offensichtlich beruht das auf veralteten Konzepten, die die Revolution eben gerade deshalb analysieren muss, damit sie in der Lage ist, sich allen Problemen jener Art zu stellen.

Es gibt in der Gesellschaft auch Gewohnheitsverbrecher, es gibt einige Arten von unverbesserlichen Verbrecher, Verbrecher, die aufgrund dessen, was schon alles von ihnen verübt worden ist, aus althergebrachten Gewohnheiten, absolut nicht in der Lage sind, sich dem normalen Leben anzupassen, sie sind unverbesserlich, nicht zu rehabilitieren.

Und einige jener Verbrecher üben in den Gefängnissen einen negativen Einfluss, einen unheilvollen Einfluss aus.

Unser Land wird die gesamte Angelegenheit seiner Strafanstalten für Gemeinverbrecher analysieren müssen, da in diesen Jahren vor allem die Idee des Kampfes gegen die konterrevolutionären Verbrecher, gegen jene Elemente, die Aktivitäten gegen die Revolution durchführten, auf der Tagesordnung stand, und der andere Kampf ein bisschen dahinter zurückgeblieben ist.

Unsere Gesellschaft denkt und fühlt aus Prinzip die Notwendigkeit, jedem Menschen die Möglichkeit und alle Möglichkeiten zu bieten; muss sich aber auch jenen Situationen stellen, die vollkommen unlösbar sind, jenen Fällen von unverbesserlichen Verbrechern, die sogar in den Gefängnissen selbst weitere Gewalttaten begehen, manchmal sogar Morde begehen und mehr und mehr Jahre auferlegt bekommen. Denn dort ist eine eigene Welt vorhanden, die eine soziologische Untersuchung wert ist, bei der die Gesellschaft sich die Frage stellen muss, was mit jenen unverbesserlichen Individuen zu tun ist und mit jenen Individuen, die tief greifend verwurzelte Verbrecher sind. Und es kann sogar sein, dass sie eines Tages die Notwendigkeit angehen muss, sie radikal auszumerzen (BEIFALL).

Es ist Tatsache, dass es Individuen gibt, die diesen Weg einschlagen und es praktisch mit keiner Methode möglich ist, sie auf den rechten Weg zu bringen. Und einige von ihnen nutzen sogar jene gewisse Straflosigkeit aus, nachdem ihnen eine Strafe auferlegt wurde, um weiter verbrecherische Handlungen zu begehen.

Der Kampf gegen Delikte muss eine Hauptaufgabe der Gesellschaft sein. Aber es muss sehr berücksichtigt werden und es muss gründlich gewusst werden, dass jener Kampf ab jenem Augenblick um so viel leichter und um so weniger notwendig sein wird, ab dem das Land die Angelegenheit der Bildung ab den jüngsten Jahren in Griff bekommt, und ab jenem Augenblick, ab dem es ihm gelingt, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass jede Einzelperson eine vollständige Bildung erhält.

Es ist für uns unvorstellbar, dass jene Art von Verbrechern aus solch einer Gesellschaft hervorgehen kann, die diese Zielstellung erreicht hat. Und wenn auch niemals voraussagbar ist, welches vereinzelte Verhalten einige Menschen haben werden – denn auf diesem Gebiet wird die Wissenschaft auch Mitsprache führen müssen, auf diesem Gebiet werden auch wissenschaftliche Erklärungen für jene Problematiken gesucht werden müssen -, so gibt es doch keine Zweifel, dass die Problematik der Kriminalität sich in dem Maße äußerst verringern wird, in dem die Bildung verallgemeinert wird, und mit der Bildung die Kultur, und mit der Kultur das Bewusstsein in der ganzen Gesellschaft.

Diese Problematiken sind natürlich wichtig. Aber es gibt unserer Meinung nach eine noch wichtigere, etwas, was vorher nicht sehr wahrgenommen worden war: wie ist es möglich, den Kommunismus aufzubauen ohne die verallgemeinerte Bildung? Nicht nur vom Gesichtspunkt der Produktion aus gesehen, nicht nur vom Gesichtspunkt der Technik ausgehend sondern vom Gesichtspunkt der Einstellung des Menschen bezüglich der Arbeit.

Oftmals wurde über die moralischen Faktoren gesprochen, die den Menschen bewegen, über die moralischen Motivierungen. Offensichtlich wurde es fast nur als eine Frage des Bewusstseins dargestellt. Und in Wirklichkeit hat diese moralische Frage auch eine andere Seite. Es ist nicht so, als ob wir die Arbeit als etwas Unangenehmes sehen würden, zu deren Erfüllung eine moralische Anstrengung vonnöten wäre, zu deren Erfüllung ein Bewusstsein vonnöten wäre. Wenn wir nur in diesem Sinne von Bewusstsein sprechen, wenn wir nur in diesem Sinne der moralischen Motivierung von Moral sprechen, dann wäre das ein eng gefasster Standpunkt.

Wir können die Pflicht nicht in das alte Konzept einzwängen, in dem die Pflicht als ein Opfer angesehen wurde. Sie muss, genau wie die Arbeit, in ein neues Konzept eingebettet werden. Und es ist wirklich erstaunlich, was für eine große Möglichkeit sich andeutet, dass die Menschen im Inhalt der Arbeit einen ihrer größten Anreize finden können.

Aber die Motivation, die der Arbeitsinhalt hervorruft, ist direkt mit dem Kenntnis- und Bildungsniveau verbunden und ist desto geringer, je geringer jenes Bildungsniveau ist.

Und wir haben die Möglichkeit gehabt, das in diesen Jahren immer mehr zu beobachten: wie in dem Arbeitsinhalt, vor allem im Inhalt der fachtechnischen Arbeit, im Inhalt der wissenschaftlichen Arbeit, im Inhalt der von der Intelligenz beherrschten Arbeit, eine der tiefgründigsten Motivationen des menschlichen Verhaltens liegt. Und wir haben das in dem gleichen Maße gesehen, in dem das Niveau bestimmter Tätigkeiten sich erhöht. Wir haben das besonders bei den Universitätsstudenten gesehen. Wir haben gesehen, wie ganze Gruppen sich eifrig bestimmten Tätigkeiten widmen. Und das ist schon nicht mehr die Arbeit, die allein mit dem Pflichtbewusstsein, mit dem Bewusstsein der Notwendigkeit ausgeführt wird, sondern die Arbeit, die mit Vergnügen durchgeführt wird, die Arbeit, deren Inhalt ein riesiges Interesse hervorruft, die Arbeit, deren Inhalt sie zur angenehmsten Tätigkeit des Menschen macht.

Und wenn wir wollen, dass eines Tages alle Menschen in diesem Geiste arbeiten, dann werden das Pflichtbewusstsein und das moralische Konzept nicht ausreichend sein – es wird erforderlich sein, dass im Inhalt der von der Intelligenz des Menschen beherrschten Arbeit an sich, der wunderbare Inhalt der Arbeit, eine der grundlegendsten Motivationen sei. Und das wird nur in dem Maße möglich sein, in dem die gesamte Gesellschaft in der Lage sein wird, jenen Inhalt zu assimilieren, jenen Inhalt zu beherrschen und jenen Inhalt zu entdecken.

In jeglicher Arbeitsstätte – und das haben wir unzählige Male gesehen – wird die Tätigkeit zu Routinearbeit, wenn sie nur routinemäßig ist, wenn sie nur elementar ist, wenn keine einzige Angabe zu machen ist, wenn keinerlei Technik anzuwenden ist. Und in dem gleichen Maße, in dem die Technik anzuwenden ist, Daten geführt werden müssen, Kontrollen bzw. Überprüfungen durchgeführt werden müssen, täglich eine Reihe von Folgen dessen verfolgt werden muss, was gemacht wird, dann wird das Interesse, wird die Leidenschaftlichkeit in den Mitarbeitern geweckt. Das geschieht sogar in jenen Mitarbeitern, die kein sehr hohes Bildungsniveau haben, die im Begriff sind, sich jenes anzueignen, und vor allem erfolgt das sehr viel unter den Studenten.

Am heutigen Abend wurden hier bestimmte Dinge bezüglich des Lernens als einer Notwendigkeit, des Lernens als einer Pflicht gesagt, bzw. daran erinnert. Und in Wirklichkeit sollten wir von dem Lernen als einem Vergnügen für die Schüler und Studenten sprechen.

Logischerweise hätte man das in einer Universität vor fünfzehn Jahren nicht sagen können.

Und was war die Universität in der Vergangenheit?

Wir haben jene Universität oftmals als einen Kindergarten für Erwachsene bezeichnet. Und es war wirklich so, dass die Mehrheit von uns, die wir an die Universität kamen, dies taten, weil wir dorthin geschickt wurden, weil man uns an diese Universitäten schicken konnte.

Und worin bestand der Inhalt, welches war das Ziel? Und wem hätte man wohl einfach glauben machen können, dass das Lernen unter jenen Bedingungen ein Vergnügen sei? Im besten Fall war es eine große Notwendigkeit für manche Leute, um ein individuelles Problem zu lösen.

Und die Mehrheit der Studenten jener Zeit sah wirklich zu, wie sie es fertig brachten, so wenig als möglich zu studieren und sich so viel als möglich zu vergnügen. Alles war gut, nur nicht das Studieren. Und wir alle, auf die eine oder andere Art und Weise… Es gibt sicher ein paar ehrenhafte Ausnahmen: man sagt, dass Carlos Rafael der Primus an der Jura-Schule war und ich sehe hier einige weitere Genossen, die möglicherweise auch Primi gewesen sind; aber ich kann mich leider nicht zu jenen Primi zählen.

Und ich kann mich wirklich gut daran erinnern, wie die ganze Atmosphäre und das ganze Ambiente an jener Universität waren, und wenn wir sie mit der Universität von heute vergleichen – und besonders mit den Ideen darüber, was eine Universität sein kann und sollte – dann ist gar kein Vergleich möglich.

Und dann zwingt uns das Leben, immer weiter zu lernen. Die Realitäten zwingen uns, das ganze Leben zu lernen und studieren. Und von jetzt ab wird es niemanden geben, niemand von euch, den die Realität nicht dazu zwingen wird, das ganze Leben zu lernen und studieren. Und ihr werdet es tun. Und ihr werdet das mit umso mehr Vergnügen tun, je mehr ihr jene Notwendigkeit spürt, je mehr ihr seht und begreift, dass nichts Anderes möglich ist, dass es keine andere Alternative gibt.

Kürzlich hat ein eminenter Wissenschaftler – der sich aus politischen Gründen viele Jahre in den USA in Haft befand – bei seiner Haftentlassung erklärt, dass er natürlich erneut zu studieren beginnen müsse. Und es ist so, dass derjenige, der sich über 15 Jahre vom Studium in jeglichem Wissenschaftsbereich abwendet, der nicht studiert, weil er nicht will oder nicht kann, der wird nach 15 Jahren – bei dem beeindruckenden Tempo der heutigen Fortschritte in der Wissenschaft – feststellen, dass ihm praktisch 90% der wichtigsten Kenntnisse unbekannt sind. Und derjenige, der nach Verlassen der Hörsäle 10 Jahre lang nicht studiert, der wird nach 10 Jahren praktisch ein Ignorant in seinem Fachbereich sein. Er wird die Praxis haben, ja, das Empirische der täglichen Arbeit, mit wenigen Entwicklungsmöglichkeiten, wenn sich die theoretischen Kenntnisse nicht auch entwickeln.

Sodass es also niemanden geben wird, niemand von euch, der sich sein ganzes Leben lang dem Studium entziehen kann – oder Lust hat, es zu vermeiden. Und das werden alle Mitglieder der Gesellschaft tun müssen. Und sie werden viel mehr Zeit dafür zur Verfügung haben, denn in dem gleichen Maße, in dem der Mensch die Technik beherrscht, sie in allen Produktionsprozessen anwendet und die Arbeitsproduktivität erhöht; in dem gleichen Maße, in dem die gesamte Gesellschaft an diesen Produktionsprozessen teilnimmt, wird jedes Mitglied der Gesellschaft viel mehr Zeit für Freizeitaktivitäten, kulturelle Veranstaltungen und für intellektuelle Tätigkeiten zur Verfügung haben.

Sodass jene Ideen, über die gesprochen wurde, jene Ideen, die das Wesen des marxistischen Ideenguts darstellen: die Kombination des Lernens mit der Arbeit, die Kombination der intellektuellen mit der manuellen Tätigkeit, das sind keine leeren Worte - das sind Ideen, die das Wesen der zukünftigen Gesellschaft beinhalten.

Eine anderes wahrgenommenes Phänomen besteht in der Tatsache, wie die intellektuelle Arbeit, die rein intellektuelle Arbeit, ebenfalls zu einer beschwerlichen Tätigkeit für den Menschen wird; und wie die Möglichkeit für viele Menschen, die immer nur intellektuelle Aufgaben ausgeführt haben, einige manuelle Arbeiten durchzuführen, für eine Unzahl von Menschen eine Art Befreiung bedeutet hat, für eine Unzahl von Menschen eine Art Vergnügen dargestellt hat, trotzdem einige dieser manuellen Arbeiten harte Arbeiten waren, an die viele nicht gewöhnt waren. Diese Art Tätigkeiten wie das Zuckerrohrschneiden werden, wie wir gesagt haben, in der Zukunft nicht mehr auftreten; aber es wird viele andere manuelle Tätigkeiten geben – bzw. manuelle, oder mechanische, oder wie man sie auch bezeichnen möchte, aber es wird der Übergang von einer rein intellektuellen Tätigkeit zu einer Arbeit mit Maschinen, zu einer Arbeit mit Geräten, zu einer Arbeit anderer Art sein.

Sodass dies die Voraussetzungen der Idee sind, dass die Kenntnisse universell sein müssen, einschließlich die der Universität.

Der Student, der im Namen seiner Kommilitonen sprach, hat auch die Aktivitäten unterstrichen, die jetzt die Universität ausführt. Es ist angebracht, mit Befriedigung anzuerkennen, dass sich in der letzten Zeit ein großer qualitativer Wandel an der Universität vollzogen hat. Und dieser qualitative Wandel stand direkt in Bezug zur Einbeziehung der Universität in die wichtigsten Aufgaben des Landes, in die Tätigkeiten zur Entwicklung des Landes. Jene Einbeziehung ist immer größer. Und diese Einbeziehung ist nicht nur der Universität qualitativ zustatten gekommen, sondern es ist jenen Tätigkeiten, an denen die Studenten teilgenommen haben, qualitativ zum Nutzen gewesen, und in sehr hohem Grade.

Eine der größten Schwierigkeiten unseres Landes in dieser Etappe ist der Mangel an fachtechnischer Ausbildung, das Fehlen von Kenntnissen. Unter der Bevölkerung gibt es viel mehr sich entwickelndes bzw. zum Ausdruck kommendes Energiepotential, als Kenntnispotential, als Potential von schon entwickelter Intelligenz.

Das will nicht besagen, dass es nicht Intelligenz in Hülle und Fülle in den Gehirnen unserer Mitbürger gibt; aber es fehlen die Kenntnisse. Das Kenntnisniveau der Kader ist wirklich noch sehr niedrig.

Ihr würdet staunen, wie viele wichtige Arbeitsstätten noch von Genossen verwaltet werden, die nur den Abschluss der 6. Klasse oder Mittelschulabschluss und in einigen Ausnahmen das Abitur haben, und fast niemand von ihnen – fast niemand – hat einen Hochschulabschluss. Und was das für das Land an Problemen aufwirft, dass Tausende von Produktionsstätten, wo Hunderttausende von Menschen arbeiten, mehrheitlich von Menschen geleitet werden, die wirklich ein sehr niedriges Kenntnisniveau besitzen. Natürlich handelt es sich in vielen Fällen um Leute mit wachem Verstand, um intelligente Menschen, um Menschen mit großer Berufung. Aber das reicht leider nicht.

Und natürlich wird es immer mehr notwendig und das Land muss danach streben, dass die an den Tätigkeiten beteiligten Kader Hochschulabschluss in der fachtechnischen Richtung besitzen. Das bedeutet natürlich, dass alle Kader die Pflicht haben, ein bisschen Zeit zum Lernen und zur Weiterbildung zu finden. Aber die daraus abgeleiteten Schwierigkeiten sind enorm.

Und in dieser Phase, wo es in den Produktionsprozessen so sehr an Kenntnisniveau mangelt, konzentriert sich an der Universität eine große Anzahl von Dozenten und Studenten, welche Kenntnisse über viele Angelegenheiten besitzen, die grundlegend für die Entwicklung des Landes sind. Bei einigen Tätigkeiten, wie zum Beispiel denen der Ärzte ist es schon zur Gewohnheit geworden, dass sie Dienste in bestimmten Krankenhäusern leisten, da gleichzeitig in vielen Krankenhäusern die Lehrtätigkeit vonstatten geht. Es würde auch niemandem einfallen, dass es ein Krankenhaus ohne Ärzte geben könnte. Wir sind vollkommen an diese Idee gewöhnt, und ein Krankenhaus ohne Ärzte würde uns schrecklich erscheinen.

Jedoch scheint es uns fast natürlich, dass es eine Zuckerfabrik gibt, die täglich eine halbe Million Arrobas  (5.750 Tonnen) Zuckerrohr verarbeitet oder eine Million Arrobas (11.500 Tonnen), ohne auch nur einen einzigen Ingenieur oder Ökonomen zu haben.

Für uns scheint es inzwischen fast natürlich, dass große Fabriken, große Produktionseinheiten in der Landwirtschaft, oder in jeglichem der vielen Industriebereiche nicht einmal eine minimale Anzahl an qualifiziertem fachtechnischem Personal besitzen, ohne auch nur einen einzigen Techniker oder Fachmann mit Hochschulabschluss bzw. eine sehr geringe Anzahl dieser Techniker oder Fachleute zu haben.

Hier wurde über die Teilnahme der Studenten am Wegebauplan der Provinz Havanna gesprochen. Manchmal glauben wir, dass die Straßen ohne Bauingenieure gebaut werden können, dass eine Brücke ohne die Teilnahme eines Ingenieurs erbaut werden kann, oder dass ein Gebäude ohne die Teilnahme eines Architekten errichtet werden kann. Und in Wirklichkeit ist es sogar oft so gewesen.

Deshalb sind die Auswirkungen sichtbar und die Ergebnisse bedeutend, wenn die Ingenieur-Studenten hinzukommen, um auf diesem Gebiet eine Unterstützung zu geben; diese Hilfe hat einen außerordentlichen Wert.

Und im Augenblick bestehen im Land über einhundert Wege- und Straßenbau-Fronten. Wie viele Ingenieure leiten jene Wege- und Straßenbauarbeiten? Unzählige Zuckerrohr- Viehzucht- und andere landwirtschaftliche Projekte. Wie viele Agronomen leiten diese Projekte?

Heutzutage muss ein Techniker, eine Gruppe von Technikern maximal genutzt werden, es muss auf der Grundlage von allgemeinen Anweisungen, allgemeinen Regeln und Normen, allgemeinen Düngungsnormen gearbeitet werden. Eines Tages wird es so sein, dass alle diese Tätigkeiten auf der Grundlage von konkreten Normen für jeden konkreten Ort, mit einer perfekten Kenntnis des Bodens erfolgen werden.

So haben Studenten der Biologie-, der Chemie-, der Architektur- der Hydraulik- der Wirtschaftswissenschafts- und der Ingenieurswissenschafts-Schule ihren Beitrag bei der Entwicklung des Kaffeeplantagen-Projekts im Süden der Provinz Havanna geleistet.

In jenen Labors – die in der Nähe der Universität angesiedelt wurden – werden zurzeit Zehntausende Bodenproben für ein einziges Projekt analysiert. Zehntausende Bodenproben für ein einziges Projekt! (BEIFALL)

Wir haben Studenten sogar in den frühen Morgenstunden eifrig diese Bodenproben analysieren gesehen, mit Unterstützung oder unter Anleitung ihrer Hochschullehrer.

Eines Tages werden wir alle Böden des Landes mit dieser Genauigkeit kennen müssen. Sie analysieren die Böden praktisch Hektar für Hektar und sammeln all diese Information, wobei sie aufzeigen, an welcher Stelle mehr oder weniger Phosphor vorhanden ist, mehr Kalium oder weniger, mehr organisches Material oder weniger. Auf die gleiche Art und Weise haben die Biologiestudenten die Böden vom biologischen Standpunkt aus analysiert: welche Art von Mikroorganismen, welche Art von Nematoden es gibt oder nicht, welche einem bestimmten Anbauprodukt schaden können.

Sodass die Mikrobiologie des Bodens, die Nährstoffe des Boden, die Bodentiefe, die Bodentextur, alle jene unumgänglichen Elemente dort analysiert werden.

Ergebnis: möglicherweise hat keine Pflanzung dieser Art auf der ganzen Welt auch nur ein halb so technisches Niveau erreicht. Wir werden dort eine Pflanzung jener Art haben, wie es sie in keinem Land geben wird. Unter Teilnahme der Hydraulik-, der Bauingenieure, der Planer, kurz und gut, von allen. Zu diesem Projekt sind manchmal Leute zusammengekommen, die wir fast als ein Wissenschaftler-Konzil bezeichnen könnten, die stundenlang über die Richtung der Windschutzstreifen diskutiert haben, über den Punkt, wo die Bewässerungskanäle entlang führen sollen, die Entfernung, bis zu der bestimmte Arten von Sprengvorrichtungen das Wasser sprengen, das heißt die unzähligen technischen Probleme, die nur ein Team von Spezialisten lösen kann, um einem Projekt Kategorie zu verleihen.

Sie haben ebenfalls an anderen Projekten mitgearbeitet, im Gebiet Ceiba. Sie leisten ihren Beitrag im Süden von Matanzas, im Gebiet von Jagüey Grande, und dort haben wir vorgesehen, die Mehrheit dieser Compañeros und dieser Fachleute zu konzentrieren.

Das heißt, die fachtechnische Unterstützung der Universität im Bereich Landwirtschaft wird im Projekt südlich von Matanzas, im Zitrusfrüchte-Projekt, sehr offenbar werden, einem sehr ernsthaften Projekt, bei dem eine umfangreiche Bodenbearbeitung durchgeführt werden muss, da der Boden oftmals viele Steine aufweist, viel Felsgestein, was weggeräumt werden muss, um anschließend einfacher arbeiten zu können.

Das Projekt südlich von Matanzas wird 5.000 Caballerías (67.101 ha) Zitrusfrüchte umfassen. In keinem anderen Land gibt es etwas Ähnliches. Und die gleichen polyvalenten Gruppen – wie sie der Rektor der Universität bezeichnet, da diese Ökonomen, Agrar- und Bauingenieure, Elektriker, Hydrauliker, Chemiker, Biologen und jedermann einschließen – werden dann vom Süden von Havanna in das Gebiet südlich von Matanzas gehen. Und wir hoffen, dass jene Compañeros vorankommen, die ihren Beitrag zum Bau jener Landstraße leisten, der Straße von Cienfuegos, um die Beförderung zwischen Havanna und dem Süden von Matanzas zu erleichtern. Sodass jene Probleme jetzt in eure Verantwortung übergehen.

Sie werden ihren Beitrag zum Projekt von Guane leisten; sie haben beim Projekt von Isla de Pinos Hilfe geleistet und bei vielen anderen Projekten. Es wurden nicht alle Tätigkeiten aufgeführt, an denen die Universitätsstudenten teilnehmen und die schon sehr vielfältig, wichtig und neu sind. Und jeden Tag sind es mehr.

Und wir haben den Genossen Rektor gefragt, wie es bezüglich der Reserven von Fachleuten mit Universitätsabschluss, Hochschullehrern und Studenten aussieht, denn es sind schon so viele Tätigkeiten, dass wir manchmal befürchten, dass uns die Reserven ausgehen. Aber glücklicherweise scheint es genügend Studenten zu geben, und außerdem sind schon die Ergebnisse jener Politik zu sehen, d.h. die Studenten nicht als Fachleute unter Vertrag zu nehmen, sondern die Studenten als Studenten zu belassen.

Und deshalb stehen jetzt schon Dutzende und manchmal Hunderte von Studenten zur Verfügung, die einige dieser Aufgaben erfüllen können. Denn vorher existierte eine lasterhafte Praxis, bzw. die bürokratische List, einen Studenten im ersten Studienjahr Chemie oder Biologie oder Ingenieurswesen unmittelbar vertraglich zu binden, um ihn zum Zeitpunkt seines Abschlusses schon unter Kontrolle zu haben.

Glücklicherweise haben wir diese Praxis nach und nach beseitigt.

Die Studenten werden als Mitglieder der Universität, als Teil der Universität, teilnehmen und jegliche Unterstützung leisten. Sie werden dorthin arbeiten gehen, wo es für den Bedarf des Landes erforderlich ist und nicht dorthin, wo der geschickteste Verwalter, der geschickteste Minister oder Vizeminister eine bessere Anwerbung als die anderen erreicht haben. Das ist nicht die richtige Art und Weise zur Lösung des Problems; das ist eine bereichsbeschränkte Art der Problemlösung und das werden nie die Lösungen von irgendeinem Problem sein. Dank dessen ist eine große Masse vorhanden und dank dessen können schon viele Dienste geleistet werden.

Und die Universität wird im kommenden Jahr, mit der Zuckerrohrernte von 1970, eine große Aufgabe haben. Die Technologie-Studenten werden während der Zafra der 10 Millionen in die Provinz Camagüey gehen, um dort in den Zuckerrohrsammelstellen und den Zuckerfabriken zu arbeiten und ihre fachtechnische Hilfe zu leisten (BEIFALL). Andere Fakultäten werden in dieser Zeitspanne zur Erledigung anderer Tätigkeiten gehen. Die Bauingenieur- und Architekturstudenten haben Zehntausende Kilometer von Wegen, Straßen und Feuerschutzstreifen in den Wäldern auf Landkarten festzuhalten; die der Architektur müssen viel Raumordnung durchführen, viele Standortbestimmungen für Industrie- und Dienstleistungsanlagen und Wohnungen machen und viele Planungen und Entwürfe realisieren. Ebenso, wie die Compañeros der Biologie Register der Nadelwälder von Pinar del Rio anzufertigen haben, 14.000 Caballerias (187882,8 ha) Nadelwälder, wobei sie die Pinos plus auswählen; Pinos hembras (Pinus tropicalis), Pinos machos plus (Pinus caribaea var. caribaea), Pinos plus. Das scheint eine gesellschaftliche Kategorie der Kiefern zu sein, kraft derer sie als die besten Exemplare ihrer Spezies angesehen werden, von denen die Samen für die genetischen Arbeiten im Bereich der Aufforstung zu gewinnen sind.

Diese von den Biologiestudenten bei dieser Tätigkeit unternommenen Bemühungen sind bewundernswert, wie sie wochenlang in diesen Nadelwäldern, in diesen Bergen zugebracht und gearbeitet und für das Land sehr wertvolle Daten gesammelt haben, wobei sie manchmal unter sehr schwierigen Bedingungen gelebt haben.

Ebenfalls sehr interessant ist die Erfahrung der Studenten der Politwissenschaften im Zuckerkomplex "Camilo Cienfuegos". Denn dort, in einer Arbeitsstätte mit all den verschiedenartigen Problemen, ist es, wo die Theorie vervollständigt wird, wo die Kenntnisse ergänzt werden, um das Essentielle und Grundlegendste zu beherrschen. Es ist schwierig, einen politischen Kader oder einen Fachmann in soziologischen oder politischen Fragen kennen zu lernen, dem die Probleme des Produktionsprozesses unbekannt sind und der nicht die Bedingungen kennt, unter denen die Arbeit von einer daran beteiligten Menschengruppe vonstatten geht. Und wir sind davon überzeugt, dass das ihnen eine außerordentliche Erfahrung vermittelt.

Unserer Meinung nach wird das dem Land sehr zustatten kommen. Einerseits durch den Beitrag, den diese Injektion von Intelligenz in diese Tätigkeiten der Landesentwicklung bedeutet, aber auch durch die Qualität der Fachleute, die nach Absolvierung dieser Art der Tätigkeiten Abgänger unserer Universitäten sein werden.

Es wurde versucht, den Universitäten innerhalb der Möglichkeiten Mittel für diese Aufgaben zur Verfügung zu stellen, und wir müssen anerkennen, dass diese Mittel unzureichend sind. Aber der von der Universität bei jenen Aufgaben an den Tag gelegte Enthusiasmus, der Erfolg, der bei dieser Arbeit erreicht wird, stimulieren das Land, Anstrengungen zu unternehmen, die Universität mit jenen Mitteln zu versehen, die sie für diese Arbeit benötigt.

Eine weitere neue Erfahrung ist die Gruppe von 30 Studenten, die sich zu Spezialisten der Ingenieurswissenschaften in Bergterrassen-Anbau qualifizieren, im Gebiet Cayajabos von Pinar del Rio, die dort ihre Universität haben, und dort, praktisch in Zelten, arbeiten, Unterricht erhalten und sich dort ausbilden. Ein gutes Beispiel einer Universität, die sich von ihrem eigenen Hauptsitz wegbewegt!

Die 30 Architekturstudenten im Agrar-Befehlsstand der Provinz Havanna, die sich zu Spezialisten in Fragen der Raumordnung qualifizieren und dort auch ihre Universität haben, ihren Unterricht erteilt bekommen und dort ausgebildet werden.

Sodass also diese ersten Versuche einer Universität - die sogar räumlich von ihrem traditionellen Hauptsitz wegzieht und ein Vorhaben in den Bergen zu einem Universitätslesesaal macht, und die das Raumplanungsbüro einer landwirtschaftlichen Verwaltung in einen Vorlesesaal der Architekturschule verwandelt - Beispiele sind, die zeigen, wie es in der Zukunft möglich sein wird, in dem Maße, in dem uns mehr Dozenten zur Verfügung stehen, in dem Maße, in dem wir an jedem dieser Orte mehr qualifiziertes Personal haben, in jeder Arbeitsstätte die Vorlesesäle der Universität zu schaffen.

Diese Beispiele weisen auf den Prozess hin, mittels dem die jetzige Universität sich in ihre Bestandteile auflösen wird, um zu einer Einrichtung zu werden, zu einem Ausbildungstyp, der in allen Arbeitsstätten praktiziert wird. Es wird der Tag kommen, an dem wir klipp und klar begreifen werden, an welchem Ort - zum Beispiel in der supermodernen Stickstofffabrik, die in Cienfuegos erbaut wird - am besten die in jener Arbeit, in der Düngemittelherstellung spezialisierten Chemietechniker ausgebildet werden können. Und so wird die gesamte industrielle Entwicklung die zukünftigen Vorlesesäle bieten. Dorthin werden die Fachschulabgänger gehen und daselbst werden sie ihre Hochschule haben.

Und über diesen Prozess wird allmählich der Zeitpunkt kommen, an dem jede Agraranlage, jeder Zuckerrohrkomplex, jede Viehzuchtanlage, jeder Forstkomplex eine Art Landwirtschaftsfakultät darstellen wird, wo alle, die diese Tätigkeiten ausüben, ihre Hochschulausbildung erhalten. Sobald die universelle obligatorische Ausbildung bis zum Gymnasium erreicht ist, sobald dies verwirklicht ist, werden ganze Generationen mit diesem Ausbildungsniveau in die Produktion gehen, und ganze Generationen werden Hochschulkurse in ihren Arbeitsstätten erteilt bekommen. Und damit Hunderttausende studieren, wird es nicht möglich sein, dass sie an Universitäten studieren.

Die alte Idee, die klassische Universität, wird als solche Idee verschwinden, wird als Konzept aussterben, wird als solche Einrichtung, die einer weitgehend überholten Gesellschaft angehört, aussterben.

Und so werden die Produktion selbst, die Produktionstätigkeiten, die Produktionsprozesse die materielle Basis, das Labor darstellen, wo alle Mitarbeiter in der Zukunft ihr Hochschulstudium absolvieren werden.

So sehen wir, so stellen wir uns die Entwicklung der Hochschuleinrichtungen im Prozess unserer Revolution vor. Und es darf nicht vergessen werden, dass das Vorankommen dieser Revolution eines Tages allein daran gemessen werden kann. Es wird nicht anhand des Wachstums unserer Landwirtschaft sein; es wird nicht anhand des Wachstums, Jahr für Jahr, unserer Industrieproduktionen sein; das Maß dessen, was dieses Land eines Tages sein wird, das Maß, was dieser Prozess eines Tages vorangekommen sein wird, wird dieser Prozentsatz aller der Mitglieder unseres Landes sein, die diese Ausbildung absolvieren.

Und das wird das Maß sein, das wichtigste, das einzig wirkliche und legitime Maß dessen, was dieses Land vorankommt. Denn praktisch alles Weitere, alles, was wir in der Zukunft vorankommen werden, wird ein Nebenprodukt dessen sein, was unser Land in der Lage sein wird, auf dem Weg der Ausbildung, auf dem Wege der Beherrschung von Wissenschaft und Technik voranzukommen.

Diese Tatsachen sind offensichtlich.

Wird es uns etwa an Willen fehlen? Wird es uns etwa an Energie fehlen? Wird es uns etwa an klarer Voraussicht fehlen, um uns solch ein weitgestecktes Ziel zu stellen? Das glauben wir nicht. Wir glauben das nicht, denn da unsere Bevölkerung bis zum jetzigen Stand gekommen ist, da unsere Bevölkerung schwierige Etappen bezwungen hat, da unsere Bevölkerung die heutigen Probleme mit einer technisch gesehen praktisch großen Armut, einer großen Armut an Führungskräften in Angriff nimmt, da sie sich in diesen Monaten ihrer schwierigsten Schlacht stellt, der schwierigsten Etappe, um die Schlacht gegen die Unterentwicklung zu gewinnen, und dies inmitten der Schwierigkeiten heute erfolgreich tut, wird die Aufgabe, diese Zielstellungen zu erreichen, von denen wir heute Abend gesprochen haben, nicht schwieriger sein.

Aber außerdem ist die Universität nicht nur mit den Produktionsprozessen verbunden. Die Universität muss sich mit der Forschung verknüpfen und die Hochschulen und Universitäten müssen Forschungszentren jeder Art sein.

Diese Universität hat schon ein Forschungszentrum, in der Nähe der Medizinschule, wo sehr ernsthafte Arbeiten realisiert werden. Diese Universität ist schon mit einer Reihe von Aufgaben im Bereich der Agrarforschung, im Bereich der Wirtschaftsforschung und anderer Tätigkeiten betraut.

Wir sind der Meinung, da an der Universität die besten Hochschullehrer versammelt sind, da es unsere Pflicht ist, uns zu bemühen, in den Ausbildungseinrichtungen das Personal mit den besten Voraussetzungen zusammenzubringen, da diese es sein werden, die unsere neuen Generationen von Fachleuten ausbilden, so muss diese Intelligenz ebenso in der Forschung verwendet werden, da die Forschung gleichzeitig Bestandteil der Ausbildung der zukünftigen Fachleute sein muss.

Wir wollen damit sagen, dass die Hochschullehrer an den Forschungen teilnehmen sollen und die Forschungseinrichtungen an der Ausbildung der zukünftigen Fachleute teilnehmen sollen.

Es ist erforderlich, konsequent in diesem Sinne zu arbeiten. Unser Land kann sich nicht den Luxus leisten, etwas Anderes zu tun. Da wir wenig haben, müssen wir es zu verwenden wissen, müssen wir es rationell zu verwenden verstehen. Und auf dem Gebiet der Forschungen muss vorangekommen werden.

Die Universität bildet zurzeit einige Postgraduierte für bestimmte Agrar-Forschungszentren aus, die demnächst eröffnet werden. Und die Tatsache, dass eine große Gruppe von Hochschulabgängern die Masse derjenigen stellen wird, die in diesen Forschungseinrichtungen arbeiten werden, ist ermutigend.

Unser Land muss auf dem Gebiet der Forschung zwei Dinge tun: Information über alles das sammeln, was anderenorts gemacht wird – wir dürfen nicht zum zweiten Mal das erfinden, was schon erfunden ist -; und gleichzeitig jene konkreten Forschungen durchführen, bezüglich derer wir konkret bestimmte Probleme lösen müssen und das Ergebnis der Forschungen anderer Länder an die Bedingungen unseres Landes anpassen.

Aber auf jeden Fall muss die Revolution auf dem Gebiet der Forschung maximal voranschreiten. Das ist eine weitere grundlegende Idee, die wir keinen einzigen Augenblick vergessen dürfen.

Auf diese Art und Weise wird unsere Universität sich entwickeln; auf diese Art und Weise werden diese Konzepte entwickelt werden, dass die Universität universell wird und aufhören wird, diese Art Universität wie jetzt zu sein.

Und was werden diese Einrichtungen schließlich sein? Was werden wir mit ihnen machen? Natürlich werden diese gesamten Aktivitäten des Hochschulstudiums von enormem Umfang unter Leitung von jemand stehen müssen, und in der Zukunft werden postgraduelle Studien gemacht werden müssen; das heißt, wir werden zu einem höheren Niveau aufsteigen. Und wenn es in diesem Land Zehntausende und Hunderttausende Fachleute geben wird, dann werden auch jährlich Tausende von ihnen postgraduelle Studien absolvieren. Einige wie die, welche im vergangenen Jahr durchgeführt wurden, einige können ein Jahr dauern, vielleicht sogar mehr, wer weiß. Aber das werden schon nicht mehr die Hochschulstudien sein, es werden Studien anderer Art sein, es werden postgraduelle Studien sein. Und logischerweise wird das nicht mehr die Studentenschaft sein, bzw. die Teilnehmer dieser Kurse, die Menschengruppe, die an diesen Kursen teilnimmt; möglicherweise werden dann viele von euch an diesen Kursen teilnehmen, schon als hochkarätige Akademiker.

Und wenn wir über die Fachleute gesprochen haben… (JEMAND AUS DEM PUBLIKUM SAGT ETWAS ZU IHM)

Und hier ist ein Anwärter auf Physiker, der um Nachrichten bittet. Aber er möchte Information, weil er weiß, dass wir zurzeit Kader rekrutieren, d.h. Studenten, um sie zu Kadern im Bereich der Atomphysik-Forschungen auszubilden, und um sie als Lehrer für Atomphysik auszubilden.

Es wurde das Atomphysikinstitut gegründet und wir haben die Universität um die größtmögliche Hilfe gebeten, um von den Studierenden der Atomphysikschule eine Gruppe auszuwählen, die als Lehrer ausgebildet werden und als Kader des Atomphysikinstituts, als Forschungskader in dem kürzlich geschaffenen Atomphysikinstitut.

An einigen Fakultäten haben wir wenig Personal. Manchmal müssen wir teilen, manchmal wird bekommen, andere Male muss gegeben werden. In diesem Fall muss gegeben werden. Sie sind wenige und deshalb bedeutet das natürlich Einschränkungen für die Entwicklung der jeweiligen Einrichtung; aber in der Zukunft werden es nicht die 300 Physikstudenten sein, in der Zukunft werden es Tausende Physikstudenten sein. Und sie werden in jenem Zentrum studieren, sie werden hier studieren und werden überall studieren, und es wird eine Ausbildung an vielen Orten geben.

Die Universität muss danach streben, sich auf allen Gebieten maximal zu entwickeln, und alle Universitäten müssen danach streben, sich auf allen Gebieten maximal zu entwickeln, auf einigen mehr als auf anderen. Aber viele unserer heutigen Probleme sind Ergebnis unserer Bedürftigkeit, unserer Armut, dass es in einigen Fällen nur ein paar Dutzend sind, in anderen ein paar Hunderte.

Die Ärzte haben einen bedeutenden Beitrag zum Ausbildungskurs von Fachleuten für das Forschungszentrum für Veterinärmedizin gemacht. Sodass die Ärzte, indem sie auf einem guten Weg marschieren und den Krankheiten zuvorkommen, einen Beitrag zur Gesundheit der Tierbestände leisten werden, der einen wichtigen Beitrag zur menschlichen Gesundheit darstellen wird.

Es gab eine große Anzahl von Studierenden, die dabei waren, ihren Abschluss zu machen, und circa 70 Studenten bekommen zurzeit im Landeszentrum für wissenschaftliche Forschungen einen zweijährigen Kurs erteilt, um anschließend ihre Funktionen in einer anderen Forschungseinrichtung auszuüben, die schon geplant wird und demnächst gebaut werden wird. Aber das Wichtigste sind nicht das Gebäude und die Ausrüstungen, das Wichtigste ist der Mensch.

Und da wir über dieses Problem sprechen, ist es erforderlich, einen typischen Mangel der Fachleute, der Wissenschaftler, der Forscher, der kapitalistischen Gesellschaft anzusprechen. Wenn sich jemand betroffen fühlt, dann bleibt ihm immer noch das Mittel zu denken, dass wir von der kapitalistischen Gesellschaft sprechen.

Es gibt etwas, dass wie eine Unart von dieser Gesellschaft herstammt und das diese Tätigkeit begleitet, die ehemals nur Minderheiten ausführten. Wenn es in einer Gesellschaft in einem bestimmten kleinen Ort nur einen gibt, der Wissen besitzt, es nur einen einzigen Arzt, einen einzigen Ingenieur gibt, bzw. eine einzige Person, die bestimmte Kenntnisse hat, dann hat diese Person eine moralisch privilegierte Position inne, sie hat diese auch gesellschaftlich inne, sie besitzt diese auch finanziell. Und logischerweise führte diese Situation zur Gewohnheit des beruflichen Misstrauens, zum Stolz, zum Dünkel, dazu, sich als etwas Besseres als die anderen anzusehen, als etwas Einzigartiges unter den anderen.

Und es muss übrigens traurigerweise gesagt werden, dass es notwendig sein wird, über eine recht lange Zeit darum zu kämpfen, dass die wichtigste Tugend, die essentielle Tugend, die erste Tugend von Fachleuten, eines Wissenschaftlers die Oberhand gewinnt. Und diese Tugend muss die Bescheidenheit sein. Die Bescheidenheit! Und erinnert euch immer daran: die Bescheidenheit!

Wie viele menschliche Beziehungen werden doch dadurch vergiftet, wie oft wird eine Zusammenarbeit unmöglich, wie viel Gerede, wie viel Klatsch und Tratsch, wie viele Widersprüche, die sich davon ableiten, dass der Mensch noch nicht ausreichend in der Lage gewesen ist, dieses ihm innewohnende primitive Verhalten, diesen egoistischen Geist, diesen Individualismus, dieses sich-als-etwas-Besseres-als-die-anderen-Fühlen zu beherrschen. Wie viel wird gekämpft werden müssen, um selbst die Formen der Sprachweise zu beherrschen; den Menschen jenen Sinn einzuflößen, dass das Wichtige das Werk ist, das Wichtige das ist, was getan wird, das Wichtige der Inhalt dessen ist, was man tut, ohne dem Bedeutung beizumessen, ob uns das als Verdienst anerkannt wird oder nicht, ob uns die Urheberschaft einer Idee, die Urheberschaft einer Forschung anerkannt wird oder nicht.

Und wenn jedermann schließlich Kenntnisse besitzen wird, dann wird es notwendigerweise erforderlich sein, auf bescheidene Art und Weise zu leben, zu lernen auf bescheidene Art und Weise zu denken und zu arbeiten und zu handeln, ohne dass sich jemand den anderen überlegen fühlt.

Immer hat der Mensch die Erbschaft all dessen aufnehmen können, was alle Denker der Menschheit im Verlaufe der Geschichte geschaffen haben. Derjenige, der am meisten tut, der den größten Beitrag leistet, ist unbedeutend an der Seite all jener Kenntnisse und Ideen, die er aufgenommen hat und die ihm zu einem bestimmten Augenblick als Instrument dafür gedient haben, das zu machen, was als ein Beitrag bezeichnet wird.

Manchmal werden die Beziehungen aus beruflichem Argwohn, aus Unbescheidenheiten, aufgrund jener kleinbürgerlichen Laster vergiftet, die leider noch fortbestehen.

Und wenn etwas gesagt werden muss, und wenn zu etwas ermahnt werden muss in Bezug auf die Ausbildung unserer zukünftigen Generationen von Fachleuten, dann ist das zu jenem Kampf gegen die Unbescheidenheit, zu jenem Kampf gegen den Dünkel, zu jenem Kampf gegen den Individualismus. Und wir werden einen Fachmann und einen Wissenschaftler nicht nach seinen Kenntnissen messen, sondern vor allem nach dem Grad der Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit, mit dem er in der Lage ist, diese Kenntnisse der Menschheit darzubringen. Das ist sehr wichtig, denn die Erfahrung lehrt uns das.

Und es muss gesagt werden – und deshalb haben wir gesagt, dass es ein Laster ist -, dass es von der alten Gesellschaft herstammt, und als Bestandteil der Entwicklung unserer neuen Generationen müssen wir gegen dieses Laster zu kämpfen und es auszurotten verstehen.

Dies sind einige Ideen bezüglich dessen, wie wir uns zurzeit die Universität vorstellen, wie wir eine Universitätsrevolution konzipieren.

Und diese Universität, die Universität von Havanna genannt wird, sollte als Universität des Westens angesehen werden. Wir haben die Universität Oriente (des Ostens), wir haben die Zentrale Universität und wir haben die Universität von Havanna, die die Universität Occidente (des Westens) sein sollte. Ihr könnt sie auch anders bezeichnen, aber ich möchte sagen, dass sie zumindest als die Universität des Westens angesehen werden muss (BEIFALL). Und deshalb führt sie einen Teil ihrer Tätigkeiten auf der Insel Isla de Pinos aus, führt sie einen Teil ihrer Tätigkeiten in Pinar del Rio aus, führt sie einen Teil ihrer Tätigkeiten in Matanzas aus, und sogar in anderen Provinzen, sooft es notwendig sei, denn außer Universität des Westens und über all dies hinaus ist sie Universität der Revolution und Universität von Kuba (BEIFALL).

Wir müssen uns vorbereiten. Wir sind im "Año del Esfuerzo Decisivo" ("Jahr der entscheidenden Anstrengungen"). Aber wir müssen uns vor allem so vorbereiten, die Anstrengungen auf korrekte, auf nützliche Art und Weise anzuwenden. Deshalb müssen wir rechtzeitig das Programm zur Teilnahme der Universität an der Zafra oder Zuckerrohrernte 1970 vorbereiten.

Die Zafra 1970 läuft gut in einem Sinne: in den Projekten des Zuckerrohranbaus. Wir sind im Begriff, die gesamten Rohstoffe für die Zafra 1970 abzusichern. Das Wetter verhält sich in einigen Regionen recht gut; relativ trocken, oder sagen wir besser – ohne das "relativ” – sehr trocken in der Provinz Oriente (Osten). Jedoch der Großteil der hydraulischen Bauwerke werden zurzeit in der Provinz Oriente errichtet, und diese Provinz wird Verstärkung an den erforderlichen Anlagen für die Bewässerung bekommen. Wenn die Natur den Osten diskriminiert, dann wird die Revolution dem Osten Priorität einräumen beim Entsenden von Bewässerungsanlagen und den Bemühungen, um mittels Bewässerung das Wasser hinzubringen, das die Natur ihm verweigert. Sodass also der Umstand einer Dürre im Osten durch diese Bemühungen kompensiert wird. Es wir auch hart an den hydraulischen Bauten auf der gesamten Insel gearbeitet, um in der Lage zu sein, eine Dürre-Situation zu meistern.

Aber es besteht eine Schwierigkeit, und diese bezieht sich noch auf die jetzige Zafra. Die jetzige Zafra hat noch nicht das Tempo erreicht, das beabsichtigt ist. Und das ist schon nicht mehr eine Frage der Mobilisierung von Personal – niemand soll denken, dass mehr Mobilisierungen durchgeführt werden müssen. Es handelt sich um eine Frage der Organisation, ja, Organisation! Es werden noch unsere Schwächen in diesem Bereich offenbar.

Es stimmt, dass gleichzeitig mit der Zafra das gesamte Anbau-, Düngungs- und Unkrautbeseitigungs-Programm durchgeführt wird, das Energien, Zeit und Aufmerksamkeit für diese Zwecke fordert, und das darauf nicht verzichtet werden kann. Es stimmt, dass die Anstrengungen beim Wegebau und bei der Errichtung von Hydraulik- und Dränageanlagen enorm sind, es wird eine große Menge an Energie und Zeit dafür aufgewendet.

Auch dass während des gesamten Frühlings LKWs und Fahrlader mit Zuckerrohrgreifer beim Zuckerrohranbau eingebunden waren. Aber es ist ebenfalls wahr, dass wir noch schwach sind, dass wir noch Organisationsschwächen haben. Und das Phänomen der Unwissenheit widerspiegelt sich vielerorts in der Organisation des Transports, in der Organisation der Sammelstelle, bei der Organisation des Zuckerrohrschneidens, in der Organisation der Industrie; dort widerspiegeln sich diese Beschränkungen.

Und in den kommenden Wochen muss unser Land besondere Anstrengungen in diesem Bereich der Organisation unternehmen.

Zu einem Zeitpunkt, wo sich der Zuckerpreis zufrieden stellend bewegt, zu einem Zeitpunkt, wo unser Land sich großen Erfolgen in seiner Arbeit nähert, können wir nicht zulassen, dass 1969 auch nur ein einziges der verwendbaren Zuckerrohre nicht geschnitten wird (BEIFALL).

Immer, jedes Jahr, wenn die Regenfälle beginnen, tauchen schließlich die Argumente auf, ob nicht doch das Saatgut beeinträchtigt wird, ob es nicht doch zuviel Regen sei, und dass es viele Probleme gibt. Die Revolution beabsichtigt dieses Jahr, in keiner Provinz die Beendigung der Zafra zu genehmigen, solange noch Zuckerrohr zu malen ist im Jahr 1969! (BEIFALL)

Es kann nicht argumentiert werden, dass das dann bei der anderen Zafra geschnitten werden wird, die zeitig beginnt. Nein! Es handelt sich um die Verpflichtungen des Landes, es handelt sich um den Zucker, den es exportieren muss, es handelt sich um die Bedürfnisse des Landes.

Es ist unsere Pflicht, die Schlacht von 1970 zu gewinnen, aber es ist auch eine grundlegende Pflicht, die Schlacht der Zafra von 1969 zu gewinnen. Und wenn gesagt wird, dass die Zafra von 1969 die Vorbereitung auf die von 1970 ist, dann muss sie auch eine wirkliche Vorbereitung sein! Und wenn wir im Juni malen müssen, dann werden wir eben im Juni malen, und wenn wir im Juli oder im August malen müssen, dann werden wir eben im Juli und im August malen! (BEIFALL)

Und unsere Kader, unsere Partei, werden lernen müssen, Schlachten simultan zu bestreiten und zu gewinnen, und werden lernen müssen, die Projekte simultan zu verwirklichen: das des Zuckerrohrs, das der Viehzucht, die Zafra von 1969, die Zafra von 1970, die Projekte des Reisanbaus und alle Projekte. Es muss gelernt werden, simultane Schlachten zu gewinnen! Bereitschaft in der Bevölkerung, Enthusiasmus ist vorhanden. Es muss das beigetragen werden, was fehlt: alles an gesundem Menschenverstand, was notwendig ist; alles an Organisation, was erforderlich ist. Und wir müssen uns selbst übertreffen.

Wir haben gesagt, dass wir viele Beschränkungen haben, aber wir müssen lernen, sie zu überwinden. Jedenfalls soll bekannt gegeben werden, dass der Willen der Revolution, der Willen der Bevölkerung darin besteht, jene Schlachten zu liefern und zu gewinnen.

Der Rückstand in der Zafra, was bringt der mit sich? Er hat zur Folge einen schwierigen Monat Mai und Monat Juni, in denen die Zafra noch weitergeht, die neu angebauten Felder von Unkraut befreit und das neu sprießende Zuckerrohr gedüngt und die Felder bearbeitet werden müssen. Eine beachtliche Mischung von Tätigkeiten in einem bestimmten Zeitraum. Unglücklicherweise hat dieser Rückstand jene Folgen, und verlängert den Arbeitsdruck in diesem Semester über den Mai hinaus, über den Juni hinaus. Und wir müssen dieser Situation die Stirn bieten und sie lösen, vor allem, da diese Zafra der Vorabend der ersten schon großartigen Arbeitsergebnisse dieses Jahres ist, die sich ab 1970 schon ereignen werden.

Die Entwicklung der Zuckerproduktion hat eine riesige Bedeutung als Devisenquelle für das Land, um das zu erwerben, was wir benötigen, für unsere Bedürfnisse, für unsere Entwicklung; sie hat einen großen Einfluss auf den Lebensstandard der Bevölkerung. Sie hat einen großen Einfluss auf die Viehzucht: im kommenden Jahr werden uns eine Million Tonnen mehr Melasse für unsere Viehzucht zur Verfügung stehen; das heißt, wir werden bei der Zafra der 10 Millionen jene Mengen an Melasse haben, die es uns erlauben werden, die Ernährung der Viehbestände außerordentlich zu verbessern.

Das heißt, diese Anstrengung für die Zafra bedeutet dieses Jahr viel, und die Erreichung der Zafra der 10 Millionen bedeutet viel für unser Land und bedeutet viel für unsere Bevölkerung.

Wir haben dieses Jahr als "Jahr der entscheidenden Anstrengung" bezeichnet, und es ist wirklich ein Jahr der entscheidenden Anstrengung. Aber diese Anstrengung müssen wir auf sehr rationelle Art und Weise unternehmen, diese Anstrengung müssen wir auf intelligente Art und Weise unternehmen.

Das ist die Situation zum jetzigen Zeitpunkt.

Vor einem Jahr wurde die revolutionäre Offensive begonnen, und die Revolution ist in diesem Jahr wirklich viel vorangekommen.

Zum Abschluss müssen wir noch sagen, dass uns am heutigen Abend die große Ehre zukommt, dass die würdige Mutter der heldenhaften bolivianischen Revolutionäre Coco Peredo und Inti Peredo unter uns weilt (LANG ANHALTENDER BEIFALL).

Im Beifall unserer Bevölkerung kommt besser als in irgendwelchen Worten unser Gefühl der Unterstützung und Solidarität für die Sache ihres Volkes und für die Sache ihrer Söhne zum Ausdruck, die auch die Sache unseres Volkes ist.

Auch weilen wie immer die Vertreter des heldenhaften vietnamesischen Volkes unter uns (LANG ANHALTENDER BEIFALL), die ein Symbol des entschlossenen Kampfes eines Volkes sind, das beschlossen hat, keinen Zollbreit in seinem Kampf um die Freiheit nachzugeben. Das Volk von Vietnam hat immer unsere bedingungslose Unterstützung gehabt. Und zum jetzigen Zeitpunkt erhält ihre revolutionäre Losung, ihre historische Losung, dass die Friedenslösung in Vietnam den Rückzug der US-Truppen und der Marionettentruppen aus jenem Land bedeutet, (BEIFALL) die vollkommene Hilfe und Unterstützung unseres Landes.

Vaterland oder Tod!
Wir werden siegen!
(ENTHUSIASTISCHER BEIFALL)

Fidel Castro Ruz
13.03.1969, Universität, Havanna

Quelle: Fidel - Soldado de las Ideas