Schlußveranstaltung des V. Kongresses der Föderation Kubanischer Frauen

Rede auf der Schlußveranstaltung des V. Kongresses der Föderation Kubanischer Frauen im Kongresszentrum am 7. März 1990.

Liebe Gäste,
Genossinnen der Föderation kubanischer Frauen,
Landsmänninnen:

Es ist der Augenblick gekommen, diesen Kongreß, an dem ich die ganze Zeit teilgenommen habe, außer in den Momenten, als die Gäste aus dem Ausland sprachen und ich nicht hier sein konnte, zu beenden;ich bin Zeuge des Verlaufs dieses Kongresses, ich konnte das Privileg genießen, Euch zuzuhören.

Was kann ich Euch sagen? An erster Stelle bemerke ich einen großen Fortschritt. Ich habe an allen Kongressen der Frauen-Föderation teilgenommen und .kann deshalb den Unterschied zwischen den einzelnen Kongressen beurteilen, vor allem auf diesem Kongreß stellte ich in vielerlei Hinsicht einen riesigen Sprung fest: bei der Organisation, der Tiefe der Analysen, der Klarheit des Ausdrucks, der Geschliffenheit der Worte und auch der Echtheit der Gefühle und des revolutionären Geistes. |

Bedeutet das, daß wir vom IV. bis zum V. Kongreß so weit vorangekommen sind, oder bedeutet es, daß sich in Euch schon der Geist äußert, der in diesem Augenblick erforderlich ist? Ich glaube, es ist von beidem etwas. Aber was wir hier gehört haben, sagt mehr aus als Zahlen, es sagt mehr als»Statistiken, es macht deutlich, was für eine außerordentliche Kraft wir im weiblichen Teil-unserer Bevölkerung haben. Wir können feststellen, daß es diesen Sektor gibt, wir könnten sagen, daß er vorher praktisch nicht existierte, daß er vollkommen ignoriert wurde, daß er unterdrückt wurde, diskriminiert wurde, wir könnten sagen, daß er trotz der Liebesromänchen und großen Romane geradezu mißachtet wurde.

Wenn man sagt, daß die Zahl der berufstätigen Frauen beim Sieg der Revolution keine 200.000 betrug, und daß sie in den meisten Fällen die schlechtesten und am niedrigsten entlohnten Tätigkeiten ausführten, und das bei einer Gesamtbevölkerung von 6 bis 7 Millionen, daß jedoch heute unter den Berufstätigen 1.400.000 Frauen sind - das heißt, die Zahl der berufstätigen Frauen ist heute mehr als siebenmal so hoch und sie steigt weiter -, spiegelt das schon eine außerordentliche Beteiligung der Frauen am Leben des Landes wider, und in Berufen, die zu den schönsten und den am besten entlohnten gehören.

Wenn davon gesprochen wird - wie es im Rechenschaftsbericht geschah -, daß sie schon 38,7 % der Erwerbstätigen stellen, d. h. fast 40 % -, ist es folgerichtig, daß diese Kraft sich hier mit der Überzeugung äußert, daß sie sich mit’ der Sicherheit und dem Vertrauen äußert, mit der sie sich geäußert hat.

Wenn die Frauen schon 58,3 % der qualifizierten Arbeitskräfte des Landes stellen, ist es folgerichtig, daß das hier an den Tag tritt und sich äußert, und man kann außerdem feststellen, daß ihre Zahl weiterhin wächst.

Wenn man darauf hinweist, daß 61 % der Studierenden in den Abiturschulen Frauen sind und sie dort hingelangen. kraft ihres Fleißes, ihrer schulischen Leistungen, denn Ihr wißt, wie man in die Abiturklassen kommt, durch Zeugnisse, und aus ihnen gehen dann die Universitätsabsolventen hervor, auch aufgrund der Zeugnisse und außerdem durch Auswahlprüfungen, wenn man darauf hinweist, daß 55 % der an der Universität Eingeschriebenen Frauen sind, zeigt das eine progressive Tendenz in Richtung einer immer wichtigeren und entscheidenderen Rolle. Wenn man von qualifizierten Arbeitskräften spricht, bezieht man sich nicht nur auf die Frauen mit Universitätsabschluß, sondern auch auf die mit Fachschulabschluß, an den Lehrerseminaren gibt es Zehntausende von Frauen und weitere Zehntausende von Lehrerinnen bilden sich weiter, um in nicht allzu ferner Zukunft einen Universitätsabschluß zu machen.

Es könnte interessant sein, diese Daten mit denen anderer Länder zu vergleichen, mit denen der Vereinigten Staaten z. B., wie sieht dort die Rolle der Frau aus, wie hoch ist ihr Anteil an den qualifizierten Arbeitskräften, wie hoch ist ihr Prozentsatz an der erwerbstätigen Bevölkerung des Landes; oder zu vergleichen was in anderen entwickelten Ländern geschieht oder was in anderen Ländern der Dritten Welt geschehen kann. Die Zahlen ermutigen uns, sie sind ermutigend für einen Zeitraum von nur 30 Jahren; aber wir würden gerne Vergleichskriterien haben, denn ich bin überzeugt, daß es schwierig ist, andere Länder zu finden, wo das genauso geschehen ist.

Diese Tatsachen spiegelten sich auf dem Kongreß wider, wenn hier Direktorinnen wichtiger Krankenhäuser oder Direktorinnen wichtiger Forschungsinstitute, Leiterinnen von Kontingenten oder Brigaden zu Wort kamen; sogar in jenem Bereich, der für Frauen uneinnehmbar war, man konnte sich vor der Revolution Frauen dort nicht vorstellen, während sie heute immer mehr Verantwortlichkeiten im Leben des Landes übernehmen. Und diese Tendenz setzt sich unweigerlich durch, niemand kann sie verlangsamen, niemand kann sie stoppen. Es handelt sich nicht mehr um eine abstrakte Gleichheit oder einen abstrakten Kampf für die Gleichheit, es handelt sich nicht mehr um eine Theorie, es handelt sich um die Realität, und die Realität ist stärker als alle Theorien, die Realität ist solider als Abstraktionen.

Man hat von zukünftiger Gleichheit oder dem Kampf für die Gleichheit gesprochen, bei dem viele von uns die besten Absichten hatten, jene Situation, die wir beim Sieg der Revolution vorfanden, zu verändern; heute ist das eine Realität, die sich durchgesetzt hat, und ich bin sicher, daß sie sich immer stärker durchsetzen wird, vor allem ausgehend von der Tatsache, daß die Frauen die Mehrheit der qualifizierten Arbeitskräfte stellen, eine wachsende Mehrheit, deren Fähigkeiten immer deutlicher werden, deren Qualitäten immer weniger in Frage zu stellen sind.

Fast die Hälfte des wissenschaftlichen Forschungspersonals sind ‚Frauen, in einem entscheidenden Bereich, der in unserem Land zunehmend größere Bedeutung gewinnt. Diese Realität setzt sich durch, wir können schon nicht mehr von Versprechen reden, sondern von Tatsachen; es gibt noch Hindernisse, die überwunden werden müssen, aber sie werden unaufhaltsam überwunden werden.

Wie war das möglich? Es war möglich aufgrund der Anstrengung des gesamten Volkes, bei der auf ganz besondere Weise die Anstrengungen der Frauen selbst hervorragen, es ist die Frucht der Revolution.

Als Vilma in ihrem Eingangsreferat einige Daten verlas – und man könnte noch weitere hinzufügen – erwähnte sie die Tatsache, daß sich an einem Tag wie heute vor dreißig Jahren die Zahl der Lehrer auf keine 23.000 belief, ich war sicher, daß es etwas mehr waren, ich weiß nicht, ob darin auch die Sekundarschullehrer eingeschlossen waren, ob die Professoren eingeschlossen waren, aber ich hatte kalkuliert, daß sich die Zahl der Lehrer damals auf etwa 40.000 belief, nicht mehr, natürlich, aber diese Zahl des Berichts haben sie sicher in einer Quelle gesucht, und es bliebe nur zu klären, ob sie sich nur auf Grundschullehrer bezieht oder die Lehrenden höherer Schulniveaus einbezieht, deren Zahl beläuft sich heute auf 300.000 – fast 300.000 -; es dürften ungefähr 280.000 sein, um genauer zu sein.

Das bedeutet nicht nur, daß Zehntausende, ja Hunderttausende von Frauen Arbeit finden konnten, sondern darüber hinaus die Möglichkeit, daß andere arbeiten können, weil ihre Kinder in die Grundschulen, in die Sekundarschulen, in die Abiturschulen und die Hochschulen gehen.

Es wurde die Zahl von über 400.000 Schülern in den Ganztagsschulen genannt. Wie viele Frauen hätten unter den Bedingungen unseres Landes ohne diese Ganztagsschulen eine Berufstätigkeit aufnehmen können?

Man sprach von mehr als einer halben Millionen Schülern in Internaten. Wie viele Frauen könnten ohne diese Internate die ganze Woche berufstätig sein?

Genennt wurde eine Zahl von 140.000 Kindern in Kindergärten. Könnten Frauen ohne diese Kindergärten eine Berufstätigkeit aufnehmen?

Gestern wurde gesagt, daß die Nachfrage steigt, und sie wird sicher weiter steigen, weil die Zahl der Frauen, die eine Berufstätigkeit aufnehmen, steigen wird, weil es ein zunehmendes Vertrauen in diese Einrichtungen gibt, und es wurde gesagt, daß im Augenblick der Bedarf an Kindergartenplätzen bei 200.000 liegen dürfte. Es muß einen großen Teil der Bevölkerung geben, der mithilft, viele Großmütter, denn wir haben Berechnungen angestellt, daß es ungefähr 900.000 Kinder unter sechs Jahren geben muß, folglich muß es viele Leute geben, denen wir hier ebenfalls Tribut zollen müssen, die in der Familie kooperieren, die der Familie helfen, die den berufstätigen Müttern helfen, denn ich denke mir, daß die Zahl der Mütter, die Kinder in dieser Altersstufe haben und die gleichzeitig arbeiten, sehr viel höher als die Kapazität unserer Kindergärten ist.

Natürlich erlauben diese Bedingungen, die die Revolution im Laufe der Jahre auf allen Bildungsebenen geschaffen hat, den Müttern, eine Arbeit aufzunehmen.

Es wurde auch von der Disziplin der Frauen bei der Ausübung ihrer sozialen Pflicht gesprochen, man sprach von der weiblichen. Stabilität am Arbeitsplatz, die 95 % erreicht. Kein Land könnte in diesem Bereich so schnell vorangekommen sein, wenn nicht vorher die Revolution stattgefunden hätte und Anstrengungen auf allen Gebieten gemacht worden wären. Ich glaube, daß Ihr genauso auf die Revolution vertraut, wie die Revolution Euch vertraut. (Beifall)

Wir haben im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten alle Informationen über die Organisation des Kongresses verfolgt. Es ist viel darüber veröffentlicht worden, man hat Informationen erhalten.

Es gibt eine Realität, zwischen der Zeit der Einberufung des Kongresses und dem Augenblick, in dem er stattfindet, fand ein langer Prozeß statt; es vergingen viele Monate, und in diesen Monaten fanden höchst bedeutsame Ereignisse statt. Ohne diese außerordentlich wichtigen Ereignisse hätte unser Kongreß einen anderen Charakter gehabt, unsere Debatten, unsere Analysen hätten sich auf die vielen Probleme konzentriert, die noch gelöst werden müssen, auf weitere Fortschritte, die noch erreicht werden müssen, auf andere Aufgaben, die wir alle angesichts der Zukunft haben, wie andere unserer Kongresse verlaufen sind, die den Fortschritten von heute Raum gegeben haben.

Aber es ist so, daß die Fragen, die sich in diesem Augenblick als prioritär darstellen, Fragen sind, die mit dem Schicksal des Landes zu tun haben; es sind Fragen, die mit dem Schicksal unserer Nation zu tun haben, der Unabhängigkeit unserer Nation und dem Überleben der Revolution. Und mit der Revolution sind wir alles, ohne die Revolution wären wir nichts. (Beifall) Ohne die Revolution gäbe es keine Unabhängigkeit, gäbe es keine Nation, würde nichts bleiben. Ohne die Revolution könnte man nicht einmal von der Existenz des Landes sprechen, weil es das Land, im eigentlichen Sinne der menschlichen Ordnung, im eigentlichen Sinne von Gerechtigkeit - wie wir vorhin sagten, als wir uns auf die Frauen in jener Gesellschaft von Ausplünderern, von Vampiren bezogen - praktisch nicht gab.

Man kann sagen, daß das Land, als etwas, was man wirklich als freies und souveränes Land und nicht als Kolonie oder Neo-Kolonie bezeichnen könnte, vor der Revolution nicht existierte. Aber in einer postrevolutionären Etappe würde das Land - im wörtlichen Sinne - ebensowenig existieren, weil sie zuerst das Land auslöschen müßten, zuerst müßten sie alle umbringen, jeden einzelnen von uns! (Beifall und Rufe: " Wofür auch immer, Fidel, wofür auch immer!") Und wir sagen das nicht erst heute, vor geraumer Zeit schon wurde gesagt: Wir werden mit der Revolution leben oder bei ihrer Verteidigung sterben!

In einem Augenblick wie diesem findet der Kongreß statt. Es ist logisch, daß in den Debatten alles, was hier diskutiert wurde, eine vorrangige Rolle spielte, alles, was mit der Produktion zu tun hatte, mit der Verteidigung, mit der Bereitschaft zum Kampf, mit dem Bewußtsein, mit der Ideologie, mit der Vertiefung der Ideologie, mit der Treue gegenüber der Sache des Volkes, mit allen diesen wunderbaren und bewunderungswürdigen Dingen, ‚die hier geäußert wurden und die deshalb niemals vergessen werden.

Der Kampf für die Gleichheit der Frau ist in allen Aspekten vorrangige Aufgabe unserer Partei, er war, ist und wird vorrangige Aufgabe unserer Revolution bleiben. (Beifall und Rufe: "Fidel ist hundert Prozent Kubaner, denn immer steht die Frau mit dem Gewehr in der Hand bereit!") Gemeinsam mit Euch wird die Partei in der vordersten Kampflinie stehen, und wir werden nicht aufhören, dafür zu kämpfen und nicht einen Moment aufhören, über all das nachzudenken, was zu weiteren Erfolgen und zu neuen Fortschritten bezüglich der Gleichheit der Frau beitragen kann.

Ihr selbst habt hier auf die außerordentlich wichtige Aufgabe, die die Mütter bei der Erziehung der Kinder in dieser Richtung haben, hingewiesen und sie hervorgehoben, weil das Verschwinden von Vorurteilen, das Prinzip der vollständigen Anerkennung der Frauen, der Gleichheit und der Rechte der Frauen in der Wiege beginnen müssen. Das bildet Teil des Kampfes, auch wenn ich darüber hinaus sagen würde, daß die Tatsachen sehr viel stärker sein werden als Worte, und daß unser siegreicher Weg in diese Richtung weitergehen wird, auch wenn wir uns heute auf weitreichendere, für das Leben unseres Landes entscheidendere Aufgaben konzentrieren müssen.

Mir sind die Eindrücke und Meinungen all der Leute über die Diskussionsbeiträge der Delegierten, die auf der Straße durch Radio und Fernsehen zu hören oder in der Presse zu lesen waren, bekannt.

Der Kongreß hatte das Schicksal, im Moment - wie wir sagten - großer Ereignisse stattzufinden, viele davon vom revolutionären Standpunkt aus in einem negativen Sinne; es sind Dinge geschehen die man sich vor Jahren kaum vorstellen konnte. De facto hat ein Zusammenbruch des sozialistischen Lagers stattgefunden.

Wir haben das schon am 7. Dezember während der Trauerrede für die in Erfüllung internationalistischer Missionen gefallener Kämpfer gesagt. Immer, wenn man so etwas sagt kann das ein wenig merkwürdig scheinen. Ihr werdet,Euch erinnern, daß wir in der Rede am 26. Juli einiges sagten, was damals ein a merkwürdig scheinen konnte, es vergingen keine fünf Monate und Ereignisse entwickelten sich in jene Richtung.

Das sozialistische Lager ist de facto verschwunden. Von welchem sozialistischen Lager kann man heute noch sprechen? Man kann von der Sowjetunion sprechen, glücklicherweise gibt es die Sowjetunion, sie behält eine Linie bei, eine kohärente internationale Politik in ihrem Kampf für den Frieden, die Sowjetunion ist nicht in die Hände von Konterrevolutionären gefallen, und wir hoffen, daß es nicht dazu kommt; die Sowjetunion ist nicht auseinandergefallen, und wir hoffen, daß sie nicht auseinanderfällt; es ist kein Bürgerkrieg in der Sowjetunion ausgebrochen, und wir hoffen daß er nicht ausbricht, aber die Gefahr besteht, und sie ist real.

Seit geraumer Zeit wird das Wort Internationalismus in den übrigen Ländern des ehemaligen sozialistischen Lagers nicht mehr erwähnt. Das Wort Revolution scheint irgendwie verflucht zu sein wenn nicht gar diese groteske Sache, die Konterrevolution heißt, mit der Revolution verwechselt wird, weil sie sogar so weit gegangen sind, die Konzeptionen umzudrehen, die Ideen, die Worte und den Sinn der Worte umzudrehen.

Von Marxismus-Leninismus spricht man nicht mal mehr. Die Statuen von Lenin, von Marx und Engels werden verfolgt, demoliert, zerstört; die Straßen werden umbenannt und man ändert nicht nur die Namen der Parteien, sondern sogar der Name der Republiken wird verändert.

Was für einen revolutionären Sinn kann das alles haben? Von was für einem Sozialismus kann man sprechen? Allgemein wird offen alles in Richtung Kapitalismus geplant, in Richtung Marktwirtschaft und Privateigentum. Man spricht davon, die Staatsbetriebe zu privatisieren, und die staatlichen Betriebe beginnen zu verschwinden, an vielen Orten hat man sie schon in private Aktiengesellschaften verwandelt. Von welchem Sozialismus oder sozialistischen Lager kann man noch sprechen? Und was für eine Arbeit kostet es, daß das zugegeben wird. Es ist die Verschwörung der Lügen im Weltmaßstab.

Der Imperialismus sagt. "Veränderungen", "fortschrittliche Reformen", als ob das Privateigentum in dieser Zeit als eine fortschrittliche Reform betrachtet werden könnte. Man spricht von den Fortschrittlichen und den Konservativen, eine neue Form, um die Konzepte und Worte zu mystifizieren und zu verdrehen, und die Fahnenträger des Kapitalismus treten jetzt für die Weltpresse, für die Massenmedien in den Händen des Imperiums, für revolutionäre Ideen, fortschrittliche Ideen ein.

Die Ergebnisse,einiger dieser Dinge kann man einschätzen. Gerade gestern bekamen wir einen aussagekräftigen Beweis dafür, und als ich das sah, wunderte ich mich nicht darüber, weil ich weiß, was vor sich geht, wie wir es alle wissen, so etwas hatten wir erwartet, deshalb sahen wir ohne Erstaunen, was in der sogenannten Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen geschah, und das belegt alles, was wir die ganze Zeit über schon sagen, alles, was wir gesagt haben, Und in dem Augenblick, als wir die Nachricht erhielten, sagte ich den Genossen: Ich freue mich, daß sich das von Kopf bis Fuß entlarvt, denn das bedeutet, daß die ganze Welt das jetzt besser verstehen wird, die große Zahl der Verwirrten, die es immer noch auf der Welt gibt, und die wenigen Gutgläubigen, die es zeitweise im Land gegeben hat oder die es sogar noch im Land gibt ich glaube, es müssen sehr wenige sein, sehr wenige, nur ganz wenige, weil die Tatsachen für sich sprechen -, und ich sagte den Genossen: Das hilft uns, die Situation zu begreifen.

Ihr wißt, daß wir seit Jahren dort Kämpfe austrugen, Jahr für Jahr, gegen die Versuche der Vereinigten Staaten, ein Abkommen gegen uns durchzusetzen, und diese Kämpfe wurden trotz des ungeheuren wirtschaftlichen und politischen Drucks seitens der Vereinigten Staaten, der einstimmigen Unterstützung der NATO-Länder und jener Länder der Dritten Welt - einiger weniger Länder der Dritten Welt -, die sie wie Marionetten behandeln, ausgefochten, trotzdem und trotz einer großen Zahl von Enthaltungen, denn diese Abstimmungen sind nicht geheim. In geheimer Abstimmung wurden wir mit sehr vielen Stimmen in den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gewählt; in geheimer Wahl wurden wir zum Mitglied der Menschenrechtskommission gewählt. Wie wir wiederholt erklärt haben, sind die offenen Abstimmungen für uns sehr schwierig, weil sich die Länder offen gegen die Vereinigten Staaten stellen müssen und sie für die Genehmigung eines Kredits der Weltbank oder der Interamerikanischen Entwicklungsbank oder des Weltwährungsfonds von den Vereinigten Staaten abhängen, da alle diese Institutionen von den Vereinigten Staaten kontrolliert werden. Folglich muß sich eine große Zahl dieser Länder der Stimme enthalten und einige sind gezwungen, dagegen zu stimmen, und die Mitglieder der NATO sind natürlich dort immer auf Seiten der Vereinigten Staaten.

Und was wurde bei diesen Abstimmungen deutlich? Ungewöhnliche Dinge: Wir mußten diesen schurkischen nordamerikanischen Antrag, diesen zynischen, abgemilderten Antrag erleben, denn es wurden einige Sachen daraus entfernt, da die Leute, aus einer Frage des Schamgefühls heraus, immer einen gewissen Widerstand leisten, und sie hatten aus ihrem Antrag Sachen und Sachen entfernt, um ihn sanfter zu machen, um ihn als etwas Harmloses erscheinen zu lassen, aber letztendlich diente er nur einem Ziel: zu versuchen, Kuba auf die Anklagebank zu setzen, zu versuchen, Kuba zu erniedrigen.

Natürlich waren mehrere Mitgliedsstaaten der NATO Miturheber dieses Antrags. Miturheber, nicht alle, aber doch ein Teil der NATO-Länder. Aber er konnte außerdem Genossinnen und Genossen, au die Miturheberschaft Polens und der Tschechoslowakei, die bis vor wenigen Monaten Teil des sozialistischen Lagers waren, und sie befanden sich bei dieser Miturheberschaft in der guten Gesellschaft der Regierung, die aus der militärischen Besetzung Panamas hervorging.

Diese Länder leisteten Widerstand, sie zeigten zumindest ein Minimum von Anstand, sie spielten nicht das Spiel des Imperialismus, aber dieses Mal betätigten sich Polen und die Tschechoslowakei im Verein mit Panama und zusammen mit der NATO als Miturheber des US-Antrags, sie mußten nicht einmal abstimmen, die machten das umsonst, sie mußten nicht einmal sprechen, da sie keine Kommissionsmitglieder sind, trotzdem präsentierten sie sich zusammen mit den Vereinigten Staaten als Miturheber des anti-kubanischen Antrags.

Genossinnen und Genossen, das sind außerdem zwei Länder, die nicht die Tschechoslowakei und Polen sind, weil in diesen Ländern die Rechts-Opposition, die pro-kapitalistische Opposition schon die Zügel der Regierung in die Hände genommen hat. Es ist noch unglaublicher, daß es sich um zwei Länder handelt, in denen es noch vermeintlich kommunistische Parteien gibt, oder Parteien die kommunistisch waren und deren Namen schon geändert wurde, denn das erste Nachgeben, der erste Verrat beginnt, wenn sie sich sogar schon vor dem Namen erschrecken, den sie Dutzende von Jahren getragen haben und auf dieses Wort verzichten: kommunistisch. Sie hören auf, kommunistische Parteien zu sein, um zu irgendwelchen sozialen Parteien zu werden. Sie wissen nicht einmal, welchen Namen sie übernehmen sollen, aber es sind vermeintlich "kommunistische Parteien" unter anderem Namen. Jetzt haben sie nicht nur den Namen gewechselt, vor den Augen der ganzen Welt haben sie ihr Gesicht gewechselt, zwei Länder, in denen es Parteien gibt, die sich bis vor kurzem noch kommunistische Parteien nannten, stimmten zusammen mit den Vereinigten Staaten gegen Kuba: Ungarn und Bulgarien. Ungarn und Bulgarien! Ihr seht, was für ein Wandel, was für ein Erfolg, was für ein Fortschritt, was für große "revolutionäre" Reformen sie vollbracht haben, daß sie in den Schoß des US-Imperialismus gefallen sind und sich der Verschwörung gegen die revolutionäre Bewegung angeschlossen haben!

Es ist die Verleugnung allen Fortschritts, den es je in der Welt gegeben hat, es ist die Verleugnung aller Gerechtigkeit, die es je in der Welt gegeben hat, daß Länder, von denen man bis gestern annahm, daß sie sozialistisch seien, heute zusammen mit dem US-Imperium, so etwas machen, gemeinsam mit dem Feind der Menschheit, dem Unterdrücker unserer Völker, dem Invasor, der eines Tages in Vietnam eindrang und dort Millionen von Menschen ermordete, anderntags in Grenada einmarschierte, anderntags Lybien bombardierte, anderntags einen schmutzigen Krieg gegen Nikaragua organisierte, anderntags einen weiteren schmutzigen Krieg dort in Angola anzettelte, der Hunderttausende von Opfern kostet, schmutzige Kriege auf der ganzen Welt anzettelt und überall einmarschiert, bis hin zur letzten jüngsten Intervention und Invasion in Panama und bis hin zu Drohungen, in jedes andere Land ebenfalls einzumarschieren.

Die revolutionäre Bewegung zeichnete sich immer durch ihre Prinzipien aus, ihre mutige Haltung, ihre feste Haltung gegenüber allem, was mit Kolonialismus, Neokolonialismus und Imperialismus zu tun hatte.

Wo bleibt das Schamgefühl dieser Länder? Was bleibt vom Sozialismus? Was bleibt von der sozialistischen Gemeinschaft? Was kann nach diesem verabscheuungswürdigen Verhalten bestehen bleiben? Allem Druck zum Trotz blieben andere Länder standhaft. Indien blieb standhaft, Mexiko blieb standhaft. 12 Länder stimmten gegen den Antrag, weitere 12 enthielten sich der Stimme, insgesamt 24; denn wenn die Yankees es nicht schaffen, daß man ihnen die Stimme gibt, erbitten sie, verlangen sie zumindest eine Enthaltung. Das ist ihre Art von Druck, weil sie wissen, daß jeder, der sich enthält, eine Stimme bedeutet, und jeder, der die Seite wechselt, bedeutet zwei Stimmen, eine weniger für Kuba, eine mehr für sie. Es ist klar, daß die Vereinigten Staaten ihre Stimmenmehrheit mit: Hilfe der NATO-Staaten und in bestimmten Fällen mit Hilfe einiger farbloser, sehr kleiner Länder der Dritten Welt, mit Hilfe der Regierung der Militärbesatzung in Panama und zweier sogenannter sozialistischer Länder erreichten, die offensichtlich reumütig waren und es eilig hatten, jene Seite aus dem Buch ihrer Geschichte zu entfernen, auf der sie sich einmal selbst für sozialistisch hielten.

In einem Augenblick, in dem der Imperialismus andere Länder Lateinamerikas bedroht, in dem er damit droht, in Nikaragua einzumarschieren, wenn die Sache nicht gut läuft, in dem er droht, überall einzumarschieren, in dem er unser Land bedroht, indem er versucht, uns einen Schmutzsender, einen subversiven Fernsehsender aufzuzwingen, der in unsere Sendefrequenzen, die allen internationalen Gesetzen zufolge uns gehören und die unverzichtbar sind, eindringen soll, in einem Moment, in dem er mit einer militärischen Invasion unseres Landes droht, in dem die Drohungen zugenommen haben, werden Polen und die Tschechoslowakei zu Miturhebern, stimmen Bulgarien und Ungarn zugunsten der Vereinigten Staaten und gegen Kuba, weil sie der Kommission angehören, und ermutigen so die imperialistische Angriffslust, den imperialistischen Triumphalismus, die imperialistische Kriegslüsternheit, indem sie dem Imperialismus Rechtfertigungen und Vorwände liefern, sich unserem Land gegenüber noch aggressiver zu zeigen.

Wenn es der Imperialismus deshalb eines Tages wagen sollte, unser Land anzugreifen, wenn sie es eines Tages wagen sollten, in dieses Land einzumarschieren und Ströme von Blut fließen lassen werden, wird das nicht nur unser Blut sein, sondern das wird auch ihr eigenes Blut sein ... (Beifall und Rufe: "Fidel, bestimmt, zeig’s den Yankees!" und‘ "Fidel, mach Druck, Kuba muß man respektieren!")

Wenn das eines Tages geschieht, wird die Verantwortung für ‚dieses Blut, das hier vergossen wird, auch auf diese Länder fallen, auf die Regierungen dieser Länder, die bis gestern noch Teil des sozialistischen Lagers waren. Das Blut wird auch auf Polen fallen, auf die Tschechoslowakei - und ich wiederhole hier -, sie werden einen großen Teil der Verantwortung für jedes Verbrechen, das an Kuba begangen wird, tragen, und diese Verantwortung wird genauso auf Ungarn und Bulgarien fallen. Ich sage nicht, auf die durcheinandergebrachten Völker, es wird auf die Führer, auf die Regierungen fallen, die in der Lage waren, eine so niederträchtige Seite im Buch der Geschichte zu schreiben.

Wir wissen, was Prinzipien sind, und an den vielen Malen, die das Imperium wollte, daß wir unsere Prinzipien aufgeben, können wir die Größe des Verrats ermessen. Es ist, als ob wir morgen die Puertorikaner verkaufen würden, die wir dreißig Jahre lang in den. Vereinten Nationen verteidigt haben, damit uns die Yankees einen Kredit geben, damit sie uns einen Gefallen tun. Es ist, als ob wir morgen die Sache des salvadoranischen Volkes verkaufen würden, als ob wir morgen die Sache des Volkes von Sandino verkaufen würden, oder als ob wir die Sache des angolanischen Volkes verkauft hätten oder als ob wir im Tausch für einen Gefallen seitens des Imperiums die Sache des Volkes von Namibia verkauft hätten, oder die des palästinensischen Volkes, oder die Sache der Schwarzenin Südafrika.

Wir haben niemals auch nur ein einziges unserer Prinzipien aufs Spiel gesetzt, damit uns das Imperium einen Gefallen tut. Und in diesem Geist, in diesem Bewußtsein ist unser Volk erzogen worden, in dem Geist, daß die Sache anderer Völker nicht verkauft werden darf, daß die Prinzipien nicht mit Füßen getreten werden dürfen, daß die Prinzipien nicht in.den Schmutz gezogen werden dürfen. In diesem Sinne hat man die reine Seele, die tausendfach reine Seele unseres revolutionären Volkes erzogen.

Niemals, unter keinen Umständen haben wir hier ein Prinzip verraten, ein Prinzip aufs Spiel gesetzt. Die vielen Male, die wir solidarisch mit den sozialistischen Ländern waren, immer, sogar bei den Olympischen Spielen, als die einzige Verbindung zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten der Sport war, nahmen wir nicht an den Spielen in Los Angeles teil, und wir nahmen nicht an der Olympiade von Seoul teil, dieses Mal aus Loyalität gegenüber der Demokratischen Volksrepublik Korea, weil wir unsere Prinzipien nicht verkaufen. (Beifall)

Wir können uns bei ihnen bedanken. Wenn es uns noch nicht deutlich genug war, wenn noch irgendjemand im entferntesten Winkel seines Gehirns den kleinsten Zweifel hatte, so glaube ich daß es jetzt keinen mehr geben kann. Danke, Machthaber von Polen und der Tschechoslowakei, von Ungarn und Bulgarien für das was Ihr uns gelehrt habt; für das, was dazu beigetragen hat unser revolutionäres Bewußtsein zu schärfen; dafür, daß Ihr dazu beigetragen habt, unser Gefühl für Ehre und Würde zu verstärken; dafür, daß Ihr dazu beigetragen habt, uns noch revolutionärer zu fühlen, wenn das möglich wäre, uns noch sozialistischer zu fühlen wenn das möglich wäre, noch marxistisch-leninistischer, wenn es möglich wäre, noch mehr Martí verbunden, wenn es möglich wäre und als noch bessere Schüler Maceos, noch verdienter mit der Fahne, jener unauslöschlichen Würde geschmückt, die uns der Titan aus Bronze in Baraguá übergab! (Beifall und Rufe: "Kuba wird ein ewiges Baraguá sein!") Wir können nichts als noch größeren Widerwillen gegenüber jenen empfinden, die im Schoß der internationalen revolutionären Bewegung einen ungeheuerlichen Pakt von Zanjòn mit dem Imperialismus unterzeichnet haben, nichts als einen noch größeren Widerwillen und eine noch stärkere Abscheu wegen des Verrats empfinden. Danke! Alles das ist uns eine Lehre, vertieft unsere Überzeugungen, macht uns standhafter.

In den letzten Tagen waren wir auch Zeuge ein Ben historischen Lektion durch das, was in Nikaragua geschah. Unsere Presse hat darüber berichtet und auf einige Punkte hingewiesen, die die Niederlage.der Frente Sandinista in Nikaragua erklärlich machen, die sogar den Imperialismus überraschte, er hatte so viel nicht erwartet, er hatte einen Sieg der Sandinisten als Führer eines Prozesses erwartet, der schon so geschwächt war, daß er die Fahnen der Revolution kaum noch hochhalten konnte.

Die Sandinisten mußten die Herausforderung von Wahlen unter den allerwidrigsten Umständen annehmen, unter denen man Wahl-n abhalten kann, inmitten eines schmutzigen-Krieges, den das Imperium ihnen aufgezwungen hat, das damit droht, diesen Krieg mit Tausenden von Söldnern, die in Honduras in Lagern zusammengezogen sind, wieder anzufachen, inmitten des Hungers, der durch diesen schmutzigen Krieg verursacht wurde, inmitten der wirtschaftlichen Zerstörung und der Krise, die dieser Krieg hervorgerufen hat, dazu kommt die allgemeine Krise, unter der alle Länder der Dritten Welt leiden. Sie sahen sich gezwungen, diese Wahlen einige Wochen-nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Lagers abzuhalten.

Es ist auch sicher, daß die Sandinisten angesichts der schwierigen Situation, in der sie sich befanden, viele Konzessionen machen mußten.

Man muß sagen, daß von allen vorher erwähnten Faktoren der schmutzige Krieg die größten Schäden anrichtete, ein Krieg, der über 50.000 Tote kostete, eine Art interner Krieg, eine Art Bürgerkrieg.

Ich erinnerte an unsere eigene Erfahrung, daran, wie wir unsere internen Kämpfe geführt haben, wir haben das immer mit Freiwilligen gemacht, mit Freiwilligen! Es waren Freiwillige, die jahrelang in den Bergen des Escambray gegen die Banditen kämpften, Freiwillige aus dem ganzen Lande; einmal wurden aus der Hauptstadt der Republik 40.000 Arbeiter mobilisiert, um gegen die Banden zu kämpfen, und zum Schluß, nach einem langen Kampf wurden sie durch 10.000 Arbeiter und Bauern aufgerieben, die selbst aus dem Escambray-Gebirge stammten, alles Freiwillige, die in Bataillonen Kampf gegen die Banditen organisiert waren.

Diejenigen, die in Girón gegen die eindringenden Söldner kämpften, waren alles Freiwillige.

Bei den internationalistischen Missionen in Angola und Äthiopien und überall waren die Kämpfenden immer ausschließlich Freiwillige. Kein wehrdienstleistender Soldat wurde nach Angola oder anderswo hingeschickt, sondern es wurden diejenigen geschickt, die darum baten, und das inständig, die verlangten, daß man ihnen diese Chance gäbe. Das ist etwas anderes als eine ausländische Aggression gegen das eigene Vaterland, dem gegenüber wir alle die moralische und rechtliche Pflicht haben, es zu verteidigen.

Die Sandinisten sahen sich gezwungen, einen internen Krieg gegen die von den Vereinigten Staaten organisierten Banden mit den jungen Menschen zu führen, die ihren gesetzlichen Wehrdienst ableisteten. Und das war einer der Punkte, auf den der Feind am heftigsten einschlug, mit einer unermüdlichen Botschaft an die Mütter; denn dieser Krieg war hart, ein Krieg, der ihnen vom Imperialismus aufgezwungen wurde und in dem Tausende dieser Soldaten fielen, hervorragende und tapfere Soldaten, sicherlich. Aber die Tatsache, daß die Soldaten, die an diesem Krieg teilnahmen, ihren Wehrdienst ableisteten, diente als Grundstoff für eine unaufhörliche Kampagne gegen die Sandinisten. Und während der Wahlen wurden den Müttern, deren Söhne in der Armee waren, oder den Müttern, deren Söhne bald zur Armee mußten, oder den Müttern, deren Söhne Reservisten waren, während der ganzen Kampagne zwei Dinge eingehämmert und versprochen: daß man dem Krieg ein Ende machen und der Wehrdienst verschwinden würde und daß der Wirtschaftskrise ein Ende gemacht würde. Sie boten zwei Dinge an, die nur der Imperialismus anbieten konnte: dem Krieg ein Ende zu machen, weil es der Imperialismus war, der den Krieg organisiert und finanziert hat, und der Wirtschaftskrise ein Ende zu setzen, weil der Imperialismus den schmutzigen Krieg organisiert hat, der die Wirtschaftskrise verschärfte, weil der Imperialismus die Wirtschaft des Landes eisern blockierte. Und sie sagten dem Volk: Die Wirtschaftskrise wird aufhören, wenn die Opposition gewinnt, die Blockade wird aufgehoben werden und große Mengen Geld werden ins Land kommen. Sie fügten außerdem hinzu: Die Sandinisten können die Krise nicht lösen, die Sandinisten werden keine Hilfe von den Vereinigten Staaten bekommen, die Sandinisten werden die Hilfe, die Kooperation, die sie von einigen sozialistischen Ländern bekamen, nicht mehr weiter erhalten, weil – wie sie sagten - eure Freunde umgefallen sind.

Glaubt nur nicht, daß das eine große Hilfe war, außer die der UdSSR. Aber eine gewisse Hilfe bekamen sie, von dem einen mehr, von dem anderen weniger, von einigen sehr wenig, weil für einige das Wort Hilfe so etwas wie ein Schimpfwort war. Aber es gab einige Länder Osteuropas, die eine gewisse Hilfe leisteten, einige mehr als andere.

Die Botschaft der Opposition war: Die Sandinisten werden niemals die Krise lösen können, weil sie keine Hilfe von den Vereinigten Staaten bekommen werden, und die Freunde der Sandinisten sind umgefallen. Dicses psychologische Element tat seine Wirkung.

Dieser Prozeß zeichnete sich bis zum Schluß durch eine große Zahl von Unentschiedenen aus. Zum Schluß gab es die anti-sandinistische, mit den USA befreundete Opposition, die mit der Konterrevolution zusammenarbeitete, auf der einen Seite und das sandinistische Volk auf der anderen Seite. Die Unentschlossenen entschlossen sich erst im letzten Moment, und das Zusammenspiel all dieser Faktoren führte zur Wahlniederlage der Sandinisten.

Sie hatten keine andere Alternative, als das Ergebnis der Wahl anzuerkennen, denn sie hatten sich darauf festgelegt, etwas anderes zu tun, hätte sie von der Welt isoliert. Sie luden Tausende von Beobachtern ein und man kann nicht zu einer Aktivität dieser Art einladen, auf das Spiel eingehen, ohne die Spielregeln anzuerkennen. Sie hatten deshalb keine andere Alternative, als das zu erklären, was sie erklärten.

Ich muß sagen, daß es in diesem Prozeß auch Fehler subjektiver Art seitens der Sandinisten gegeben hat, aber wir, die Freunde der Sandinisten, können uns nicht hinstellen, um darauf hinzuweisen, welche Fehler das nach unserer Meinung waren und am wenigsten in einem Augenblick der Niederlage. Die Selbstkritik, die Analyse der von ihnen begangenen Fehler muß von ihnen selbst geleistet werden, nicht von uns. Unsere Aufgabe ist es, Hilfe zu leisten, Freundschaft zu beweisen, unsere Aufgabe ist einzig und allein die Solidarität. (Beifall)

Es gibt aber zweifellos einen großen Unterschied zwischen den Sandinisten und jenen politischen Kräften in Osteuropa, die Niederlagen erlitten haben, und der Unterschied besteht darin, daß die Sandinisten Revolutionäre sind. (Beifall) Sie haben eine große Niederlage erlitten, aber sie sind Revolutionäre, und sie reagierten wie Revolutionäre, sie hielten Wort, sie erkannten das Ergebnis der Urnen an und hielten sich daran, aber auf ihrer Seite stand fast die Hälfte der Bevölkerung, die kämpferischsten, die entschiedensten, die entschlossensten, bewußtesten Leute, diejenigen, denen die patriotischen Ideen, die antiimperialistischen Ideen am klarsten sind. Mehr als 450 000 Nikaraguaner stimmten auch in dieser außerordentlich schwierigen Situation für sie.

Jetzt ist eine irreale Situation entstanden, und als der Imperialismus seine Verschwörungen und seine Machenschaften schon vom Erfolg gekrönt zu sehen glaubte, sah er sich plötzlich der Tatsache gegenüber, daß die Situation jetzt möglicherweise noch komplizierter geworden war.

Warum sage ich eine irreale Situation, warum? Weil auf der einen Seite die Banden stehen, bewaffnet und ausgebildet durch den - Imperialismus, die sich in Lagern in Honduras befinden, ein Teil von ihnen im Landesinneren und ein Teil-ihrer Truppen überquert in provokativer Absicht die Grenzen in Richtung des Inlands von Nikaragua. Auf der anderen Seite wird binnen kurzem eine Regierung stehen, die von den Vereinigten Staaten gestützt wird, in einer Koalition, zu der eine Reihe ehemaliger Anführer der konterrevolutionären Banden gehören, aber auch die Revolutionäre, die Sandinisten und Hunderttausende von Waffen in den Händen der Revolutionäre. Ihr seht, was für eine irreale Situation entstanden ist.

Stellt Euch vor, daß man uns zehn Jahre nach dem Sieg der kubanischen Revolution gesagt hätte: Dort, in einem Teil des Landes oder an der Grenze des Landes stehen die bis an die Zähne bewaffneten Batista-Leute, hier eine Regierung, eine Parteien-Koalition, die von den Vereinigten Staaten unterstützt wird und die Unterstützung von diesen Banden erhält, das heißt, eine Regierung von Batista-Anhängern ohne Batista und auf der anderen Seite das bewaffnete Volk. Ihr seht, was für eine wirklich irreale Situation in diesem Land im Ergebnis jenes Prozesse entstanden ist!

Es kommt uns nicht zu, Richtlinien aufzustellen, ich glaube auch nicht, daß die Sandinisten jemanden brauchen, der ihnen die Richtung angibt. Aber die Sandinisten sind Revolutionäre, und am 27. hatten sie schon reagiert, nach dem vernichtenden Schlag, der eine von ihnen nicht einkalkulierte Niederlage bedeutete.

Merkwürdige Sachen geschahen in diesem Land. Es herrschte keine Freude im Volk sondern Traurigkeit. Das Volk selbst fühlte sich vernichtet, als ob es instinktiv begriffen hätte, was für eine Situation entstanden war; die revolutionären Massen gingen spontan auf die Straße, und am 27. hatten die Sandinisten schon eine Reihe grundsätzlicher Punkte deutlich gemacht: daß sie den Sieg der Opposition anerkennen würden, daß sie die Regierung übergeben würden, aber daß, in strikter Anlehnung an die Verfassung des Landes, das Sandinistische Volksheer nicht angerührt werden dürfe, daß das Innenministerium nicht angerührt werden dürfe, daß die revolutionären Gesetze nicht angerührt werden dürften, daß die Ländereien nicht an die Großgrundbesitzer zurückgegeben werden dürften, die städtischen Grundstücke, die dem Volk übergeben worden waren, nicht wieder an die ehemaligen Besitzer zurückgegeben werden dürften, daß die Staatsarbeiter nicht angerührt werden dürften, und so weitere sieben oder acht grundsätzliche Punkte, die ihre zukünftige Politik deutlich machten.

Das heißt, am 27. hatten sie. schon auf revolutionäre Art reagiert, denn stellt Euch in dieser Situation die Rückkehr der Banden vor, und die Banden haben kein Interesse daran, sich entwaffnen zu lassen und sie sind auch nicht bereit dazu. Wer kennt nicht die Mentalität dieser Verbrecher, die aller Reaktionäre? Sie betrachten sich als Urheber des Siegs der Opposition, sie sind der Ansicht, daß die Opposition dank ihrer Anstrengungen und ihres Opfers – in Anführungszeichen - gesiegt hat, sie betrachten sich als Schöpfer des schmutzigen Krieges, der die sandinistische Regierung Zerschlissen hat, sie betrachteten sich als Verantwortliche für den Tod von Tausenden junger Wehrpflichtiger, sie betrachten sich als die Verantwortlichen für die Zerstörung der Wirtschaft und jetzt beanspruchen sie ihren Teil an der Beute. Sie sprechen sogar abfällig über die Politiker der Opposition, in der eine ganze Reihe ihrer ehemaligen Chefs Teil dieser Koalition bilden und Teil der Regierung bilden werden. Sie sagen, daß diese sich nie die Stiefel schmutzig gemacht und gekämpft haben. Jeder begreift, wie sie sich verhalten werden und was sie fordern werden und mit welcher Rachsucht bewaffnet sie ins Land zurückkommen werden. Denn es ist möglich, daß die Vereinigten Staaten ihnen sagen: "Liefert die Waffen ab!" und sie werden antworten: "Wir liefern die Waffen nicht ab!" Sind sie etwa nicht die Hätschelkinder und betrachten sie sich etwa nicht als olympische Sieger in diesem Kampf? Ihr könnt Euch vorstellen mit: welcher Gier nach Revanche, mit wie vielen Ansprüchen und. wie vielen Forderungen sie zurückkehren werden.

Zu ihnen gesellen sich die konterrevolutionären Emigranten, die ehemaligen Großgrundbesitzer, Fabrikbesitzer, die Besitzer städtischen Bodens, die durch die Revolution betroffen wurden, sowie die jüngst freigelassenen Mitglieder des ehemaligen Somoza-Heeres.

Aus all diesen Gründen entwickelt sich dort eine irreale Situation, eine absurde Situation, die große Risiken eines Bürgerkrieges enthält, der nicht nur zur Destabilisierung Nikaraguas, sondern ganz Zentralamerikas führen würde. So daß sich dort, wo die Imperialisten meinten, einen großen Sieg errungen zu haben, eine Situation herausgebildet hat, die möglicherweise gewalttätiger und revolutionärer ist, als die, die vor dem Wahlsieg der Opposition bestand. Und man sagt, daß einer der "eminenten" nordamerikanischen Beobachter, der dort war, eine Nachricht an seine Regierung schickte, in der er sagte: "Hätten sich unsere Vorhersagen doch nur erfüllt! Hätten die Sandinisten doch nur keine Niederlage erlitten!"

Wie ich schon sagte, reagierte das Volk mit Trauer. Mehr noch - laut Nachrichten, die uns erreicht haben -: Viele Sandinisten, die aus dem einen oder anderen Grund heraus, aus einem Groll heraus aus einer gewissen Bitterkeit heraus, unüberlegt für die Opposition stimmten, äußerten später gegenüber ihren Familienangehörigen gegenüber den Sandinisten selbst, der ganzen Welt gegenüber tiefstes Bedauern für das, was sie getan hatten. Der Schaden war jedoch angerichtet, das Böse war da, und es entsteht die irreale Situation, die wir beschrieben haben.

Denkt nicht, daß es leicht ist, diese Analyse vorzunehmen hier vor den Kongreßteilnehmern, vor der ganzen Welt, vor der nationalen und internationalen Öffentlichkeit, aber das ist es, was ich Euch = kann, damit Ihr diese Kriterien zur Beurteilung der Situation, die dort in Nikaragua und Zentralamerika entstanden ist, heranziehen könnt.

Es gibt noch ein weiteres wichtiges Problem, das mit unserer Zusammenarbeit zusammenhängt.

Zeitweise waren Tausende unserer Landsleute dort, einschließlich 2.000 Lehrer. Gegenwärtig befinden sich dort etwa 1.000 Entwicklungshelfer, darunter einige militärische Berater aber nicht viele; zu anderer Zeit waren es mehr. Es gibt Entwicklungshelfer im Bereich der Bildung, in fast allen Bereichen; wenn es darum geht bei der Reparatur eines Thermo-Elektrizitätswerkes zu helfen, wenn es um Kooperation in der Landwirtschaft geht, wenn es um Kooperation. im Bereich des Sports geht. In vielen Bereichen in vielen Zweigen arbeiten unsere zivilen Entwicklungshelfer besonders hervorzuheben sind dabei die Bauarbeiter in Bluefields, deren Zahl sich auf mehrere Hundert beläuft, darunter ungefähr

Die beiden Zweige, in denen die Mehrheit des Personals eingesetzt ist, fast zwei Drittel der Entwicklungshelfer, sind die Medizin und die Bauten in Bluefields.

Jetzt stellt sich folgendes Problem: Was en wir mit unserer Zusammenarbeit machen?

Ist das unsere einzige Zusammenarbeit? Nein, wir haben nie davon gesprochen und vielleicht hätten wir nie davon gesprochen wenn die Umstände es nicht erfordern würden, wenn es nicht nötig wäre, das Problem der Zusammenarbeit zu analysieren: Seit zwei Jahren versorgt unser Land die nördliche Atlantikküste, die Lieferungen sind ausreichend für 50.000 Personen, sie umfassen Nahrungsmittel und andere Artikel des persönlichen Bedarfs, wir liefern während des ganzen Jahres Versorgungsgüter, die für 50.000 Menschen ausreichen. Drei- oder viermal im Jahr, jedes Quartal, bringt ein Schiff die Nahrungsmittel und die anderen Artikel, durch die wir helfen. Die Sandinisten baten uns einmal darum, für ein Jahr, da die Landverbindungen zu schlecht waren, um Versorgungsgüter dorthin zu schicken, und das hat sich auf Jahre verlängert.

Unser Land schenkte der Regierung Nikaraguas jedes Jahr 90.000 Tonnen Kraftstoff, die wir uns aus dem Herzen rissen. Damit Ihr Euch vorstellen könnt, was 90.000 Tonnen Kraftstoff bedeuten, genügt es, darauf hinzuweisen, daß für den Bau aller Straßendämme und Straßen, die für die große touristische Entwicklung, die das Land sich vorgenommen hat, nötig sind, ungefähr diese Menge erforderlich wäre. Das heißt, daß man praktisch alle geplanten Straßendämme und touristischen Straßen, die das Land projektiert hat mit 90.000 Tonnen Kraftstoff bauen könnte. Und das schenkten wir jedes Jahr der Regierung Nikaraguas, dem Volk Nikaraguas.

Wir bauen ein Dorf mit 1.000 Häusern, um die Schäden des Wirbelsturms in Blucfields zu beseitigen. Wir arbeiteten mit den Nikaraguanern auf der Basis anderer Schenkungen und wirtschaftlicher Erleichterungen zusammen. Und das,.ohne die Hunderttausenden von Bürgern dieses Bruderlandes zu erwähnen, die von unseren Ärzten versorgt werden. Darüber muß eine Entscheidung gefällt werden. Wir können keinerlei Maßnahme ergreifen, die wie eine Repressalie aufgrund dessen erscheinen könnte, was dort geschehen ist.

Man wird eine Entscheidung treffen müssen und dabei die Ansicht der Sandinisten und der neuen Regierungsbehörden angesichts der neuen Situation berücksichtigen müssen. Letztere haben öffentliche Erklärungen abgegeben, aber offiziell haben sie sich noch nicht geäußert, wir haben keinerlei Kontakt zu ihnen.

Natürlich ist es eine Tatsache, daß wir einige dieser Maßnahmen der Zusammenarbeit nicht weiter leisten können. Es wäre sogar denkbar gewesen, daß wir einer siegreichen sandinistischen Regierung mit mehr wirtschaftlichen Möglichkeiten hätten erklären müssen, daß es, ausgehend von unseren eigenen Schwierigkeiten, sehr schwierig sei, weiterhin diese Versorgungsgüter für die nördliche Atlantikküste Nikaraguas bereitzustellen, und wir hätten. Ihnen sagen müssen, daß es uns unmöglich sei, weiterhin 90.000 Tonnen Kraftstoff zu schicken. Ich wiederhole: Aufgrund unserer eigenen Schwierigkeiten wird unsere Zusammenarbeit nicht in gleichem Umfang und auf dem gleichen Niveau wie bisher fortgesetzt werden können.

Aber es kommen noch heiklere Dinge auf uns zu: Was machen wir mit dem sich im Bau befindlichen Dorf in Bluefields? Das war ein Angebot, das wir dort denen machten, die ihre Häuser durch den Wirbelsturm verloren hatten. Was machen wir mit den Hunderttausenden von Nikaraguanern, die von uns medizinisch versorgt werden ?

Wir können diese Zusammenarbeit nicht aus eigenem Entschluß aufkündigen. Wenn die neue Regierung sie aufkündigen will, soll sie sie aufkündigen, das ist ihre Verantwortlichkeit nicht unsere. Wenn die Sandinisten einverstanden sind - es ist selbstverständlich, daß wir sie um ihre Ansicht bitten -, wenn die neuen Behörden einverstanden sind, könnten wir das Dorf weiterbauen und weiterhin medizinische Hilfe leisten, die nicht leicht zu ersetzen ist Natürlich immer vorausgesetzt, daß die Sicherheit unseres Personals gewährleistet ist, immer vorausgesetzt, daß es Stabilität und Frieden im Land gibt, weil wir unter keinen Umständen, wenn sich die Situation dort verschärft, wenn dort die Zusammenstöße Zwischen den Konterrevolutionären und den Sandinisten zunehmen a das Leben unserer Entwicklungshelfer dort gefährdet wird, die Zusammenarbeit unter solchen Bedingungen fortsetzen können. (Beifall)

Das ist eine Grundvoraussetzung, wir müssen von dieser Prämisse ausgehen, aber ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um zu erläutern, wie unsere Position angesichts der neuen Situation die in Nikaragua entstanden ist, aussieht.

Wer seine Bereitschaft definieren muß, ob weiterhin zivile Zusammenarbeit geleistet werden soll oder nicht, sind natürlich die neuen Behörden, die aus diesem Prozeß hervorgegangen sind

Bezüglich der militärischen Zusammenarbeit ist es undenkbar daß wir diese unter einer Regierung aufrechterhalten können die ihre Ablehnung gegenüber der kubanischen Revolution offen geäußert hat. Es wäre absurd, die militärische Zusammenarbeit unter diesen Bedingungen aufrechtzuerhalten. Das ist unsere Meinung und deshalb werden wir kurz vor der Regierungsübernahme der neuen Regierung unsere militärische Zusammenarbeit beenden, es ist sogar möglich, daß das schon vorher geschieht, das wird eine Frage sein, die zusammen mit den Sandinisten entschieden werden muß. In einer so komplexen Situation, so voller Risiken und Konflikte, werden wir keine vereinzelten Gruppen von Militärberatern dort belassen, die dann vielleicht für jedes Problem oder jede Auseinandersetzung, die es geben mag, verantwortlich gemacht werden würden.

Was wird dort passieren? Werden die Banden die Waffen abgeben? Werden sie unbewaffnet ins Land kommen? Wen werden die Banden jetzt angreifen, die Sandinisten oder die Regierung, die sie selbst unterstützt haben? Es ist eine recht komplexe und ziemlich absurde Situation, in der unserer Ansicht nach, nicht die geringsten Voraussetzungen bestehen, um die militärische Zusammenarbeit fortzusetzen, auch wenn es sich um die gegenwärtige revolutionäre Armee handelt.

So beurteilen wir die Lage, auf jeden Fall müssen wir die Ereignisse weiter im Auge behalten.

Es bleibt mir nicht mehr viel zu sagen, aber es gibt noch zwei Themen, zu denen ich etwas sagen möchte und die auch Ihr hier erwähnt und lange analysiert habt. Ihr habt lange über das Nahrungsmittelprogramm gesprochen, und Ihr habt viel über die Ausnahmeperiode gesprochen.

Zum Nahrungsmittelprogramm gehört nicht nur das Pflanzen von Salat, Knollenfrüchten, von Gemüse und Obstbäumen, das Nahrungsmittelprogramm ist sehr viel breiter und umfaßt eine Reihe von Aspekten.

Zum Nahrungsmittelprogramm gehört der Bau von etwa 200 neuen Molkereien pro Jahr; an sechs Fronten hat man mit der Arbeit schon begonnen. Camagüey ist die größte Front, dort werden ungefähr 60 Kuhställe pro Jahr gebaut, danach kommt Ciego de Avila, dann Las Tunas, Granma, Sancti Spiritus und Pinar del Rio. Es wird intensiv an diesem Programm gearbeitet, wir rechnen damit, zirka 1.000 Molkereien in fünf Jahren zu bauen, und wenn alles normal läuft, können wir innerhalb von nur sechs oder sieben Jahren die gegenwärtige Milchproduktion verdoppeln, was ein wichtiger Bestandteil des Nahrungsmittelprogramms ist.

Das wird nicht auf der Grundlage erhöhter Getreideimporte geschehen, sondern auf der Grundlage der Fütterung mit dem berühmten Sacharin, das auf der Basis von Zuckerrohr eine protein- und kohlehydratreiche Nahrung liefert, hervorgegangen aus unseren Forschungslaboren. Jetzt werden wir die Produktion dieses Nahrungsmittels steigern, dieses Jahr werden mehr als 400.000 Tonnen Feuchtmasse produziert werden, an Trockenmasse ist es weniger, und wir planen schon für das nächste Jahr, eine halbe Million Sacharin-Feuchtmasse zu produzieren. All das erfordert Investitionen, und man arbeitet beschleunigt daran, so daß wir gedenken, in Zukunft mit derselben Menge Getreide, die wir heute verbrauchen, durch Hinzufügung von Sacharin die Milchproduktion zu verdoppeln. Aber es braucht Zeit, um die nötigen Investitionen zu tätigen, für den Bau der Kuhställe, für die Züchtung des Viehs. Es ist eines der Programme, das am meisten Zeit braucht.

Gleichzeitig sind wir dabei, in drei Jahren 50 integrierte Schweinezuchtanstalten zu bauen, ein Teil dieser Einrichtungen ist neu, teilweise handelt es sich um die Erweiterung vorhandener Anlagen, aber das Ziel ist, die Produktion von Schweinefleisch in dem Zeitraum von drei bis dreieinhalb Jahren zu verdoppeln, ohne die Getreideimporte zu erhöhen, was sehr wichtig ist, sehr wichtig! Die Schweine können ebenfalls einen Teil Sacharin fressen, nicht so viel wie die Rinder, aber sie können Protein-Honig fressen, ein weiteres Produkt der Forschung unseres Landes, das aus dem Zuckerrohr gewonnen wird.

Um die Schweinefleischproduktion zu verdoppeln, gedenken wir uns vor allem auf Nahrungsreste zu stützen, auf eine Anlage für Flüssigfutter und auf den Protein-Honig. Wir werden die Produktion von 100.000 auf 200.000 Tonnen steigern. In Zukunft können wir diese Menge überschreiten, indem wir ebenfalls Protein-Honig benutzen. Für die Schweine haben wir demzufolge eine gesicherte Futterversorgung.

Ein anderer Teil des Nahrungsmittelprogramms ist der Bau von 1.800 Geflügelställen in einem Zeitraum von drei Jahren, um die Produktion von Geflügel und Eiern zu steigern, in dieser recht kurzen Periode wollen wir die Eierproduktion um 700 Millionen Stück und die Geflügelfleischproduktion um mehr als 40.000 Tonnen steigern.

Es gibt die Pläne für den Reisanbau, die Anwendung der Bewässerungstechnik des Ingenieur-Systems, durch das sich die Reiserzeugung fast verdoppelt. Im Augenblick haben wir sieben Brigaden, von denen jede einzelne 1.000 Hektar pro Jahr versorgen kann! Bis Ende des Jahres wollen wir 15 Brigaden bilden, damit können wir 15.000 Hektar pro Jahr bewässern. Und wir nehmen uns vor, 1991 auf 30 Brigaden für dieses System zu kommen, um dieses Programm in ungefähr fünf oder sechs Jahren zu erfüllen.

Es gibt die Programme für Knollenfrüchte und Gemüse – einige wurden hier erwähnt - durch Anwendung neuer Techniken, z.B. die Bewässerung mit Sprinkleranlagen im Bananenanbau, ebenso werden 60 000 Hektar bewässertes Land neu für den Anbau von Knollenfrüchten und Gemüse mit neuen Techniken erschlossen.

Auch die Programme zur Produktion von Hammelfleisch, von Kaninchen- und Gänsefleisch werden vorangetrieben, um weitere ende anzubieten, die ebenfalls auf der Verwendung von Kaninchen- und Gänsefleisch werden vorangetrieben, um weitere Proteinspender anzubieten, die ebenfalls auf der Verwendung von Sacharin gründen.

Sehr wichtig sind vor allem auch die Pläne zur Steigerung der Zuckerrohrproduktion. Aus Zuckerrohr wird nicht nur Zucker für den Export gewonnen, das Zuckerrohr verwandelt sich in einen wichtigen Grundstoff für die Produktion von Futter für Rinder, Schafe, teilweise auch für Hühner und andere Arten, diese Nahrung enthält viele Ballaststoffe, deshalb kann man es dem Geflügel nur bis zu 10 % verabreichen, den Schweinen etwas mehr, den Rindern fast 100 %. Das Zuckerrohr wird für uns nicht nur zu einer wichtigen Quelle um die Zuckerproduktion zu steigern, sondern auch für die Erhöhung der Produktion von Nahrungsmitteln für das Land, nicht nur Zucker, den man ißt, sondern auch Milch und Fleisch, produziert auf der Basis des Zuckerrohrs. Das ist sehr wichtig.

An allen Programmen wird schon seit 1989 intensiv gearbeitet.

Ich nutze die Gelegenheit, um Euch zu sagen, daß das Nahrungsmittelprogramm ehrgeizig ist, daß das Land dafür eine außerordentliche Anstrengung unternimmt.

Wasservorräte sind neu erschlossen worden, man arbeitet gleichzeitig an 30 Stauseen, und zusammen mit den Stauseen werden alle notwendigen Kanäle und Bewässerungssysteme gebaut.

Leider hatte man bei einigen Stauseen, die 1974, 1975 fertiggestellt worden waren, zehn Jahre später noch immer nicht die Hauptkanäle gebaut.

Jetzt werden integrierte Pläne für die Entwicklung der Wasservorräte durchgeführt, für den Bau von Stauseen mit Kanal- und Bewässerungssystemen, für die Suche nach neuen Wasserquellen, für den Schutz der bestehenden Quellen, mit Hilfe des Baus von Deichen wie der im Südwesten der Provinz Havanna, ein ähnlicher Deich wird im Osten derselben Provinz gebaut, um zu verhindern, daß das Süßwasser in Trockenzeiten ins Meer abläuft und um über mehr Wasser zu verfügen. Es werden Wasserleitungen von der Provinz Matanzas nach Havanna gebaut. Es werden Stauseen auf der anderen Seite des Gebirges am Mayari-Fluß gebaut, ein Stausee, der 600 oder 700 Millionen Kubikmeter Wasser fassen wird, befindet sich im Bau. Es werden Projekte geprüft, ob Tunnel gebaut werden können, die das Wasser des Mayari-Flusses nach Holguìn und Las Tunas leiten. Alle Projekte sind schon untersucht worden, man ist schon dabei, die Brigaden zusammenzustellen.

In Zukunft wollen wir sogar das Wasser der Flüsse Levisa und Sagua mit Hilfe von Tunneln, die es in die Landwirtschaftszone leiten sollen, nutzbar machen, da es dort keine für die Bewässerung geeignete Böden gibt.

Es wird daran gedacht, am Toa-Fluß zu arbeiten und einen Teil seines Wassers abzuleiten, und man plant bald mit dem Bau eines Stausees am Yateras-Fluß zu beginnen, um speziell dem Gebiet von Guantanamo bei seinen, Entwicklungsplänen zu helfen, bei den Projekten zur Entsalzung der Böden usw.

Es werden sehr ehrgeizige Pläne durchgeführt, fast alle im Hinblick auf die Landwirtschaft.

Die Pläne für die Zitrusfrüchte für den Export und den Inlandsbedarf werden weiter vorangetrieben.

Es handelt sich um integrierte Pläne, die Leute arbeiten sehr hart an allen diesen Plänen. Glücklicherweise können. wir auf Zehntausende von Technikern zählen, über die das Land vorher niemals verfügt hat, die Forschungszentren arbeiten in beschleunigtem Rhythmus. Es wurde eine Fabrik für den Bau von Bewässerungsanlagen des Typs Fregat errichtet, im vergangenen Jahr wurden etwa 400 produziert, dieses Jahr will man etwa 600 produzieren, die Fabrik ist so ausgelegt, daß dort bis zu 1.500 Anlagen produziert werden können, die ausreichen, um mit Hilfe dieses Systems jedes Jahr 100 000 Hektar mehr Land zu bewässern, abgesehen von den anderen Bewässerungssystemen.

Das heißt, es wird ein großer Plan durchgeführt, über den nicht sehr viel gesprochen wurde, an dem aber sehr hart gearbeitet wird. Und die Genossinnen aus den einzelnen Provinzen wissen, was in ihren Provinzen im Zusammenhang damit getan wird, sie wissen das, sie wissen. vielleicht nicht, was in den anderen Provinzen getan wird, aber jede weiß genau, was in ihrer Provinz getan wird.

Nachdem dieses Prinzip oder diese Idee, die Information darüber, was das Nahrungsmittelprogramm bedeutet, einmal aufgestellt ist, schließt das deshalb darüber hinaus all das ein, was die Genossinnen hier vorgebracht haben, was in den Bergen gemacht wird, mit dem Turquino-Plan, im Bereich der Zweiten Front, im Escambray-Gebirge, in Pinar del Rio, überall, wo die Produktion von Nahrungsmitteln, von Kaffee durch die Anpflanzung von neuen Sträuchern, die Produktion von Honig etc. gesteigert wird. Dieser ganze Komplex von Dingen ist das, was wir als Nahrungsmittelprogramm bezeichnen. Ich erkläre das, damit nicht irgendeine Genossin mit dem Eindruck nach Hause geht, daß das Nahrungsmittelprogramm nur in der Aussaat und der Anpflanzung von Knollenfrüchten, Gemüse, Obstbäumen und einigen anderen Sachen besteht. Ist das klargeworden? Das wollte ich deutlich machen.

Ihr habt eine andere Sache erwähnt, die von großer Bedeutung ist, das ist die Ausnahmeperiode. Einige sagen , daß wir uns schon in einer Ausnahmeperiode befänden. Wir befinden uns noch nicht in einer Ausnahmeperiode, aber wir befinden uns fast in einer Ausnahmeperiode, obwohl wir zweifellos noch eine gewisse Hoffnung haben, wir haben die Hoffnung, daß sich die Ausnahmeperiode vermeiden läßt.

Es gibt zwei Ausnahmeperioden: die Ausnahmeperiode, die untersucht worden ist, indem man jahrelang die Lage des Landes angesichts einer Totalblockade analysiert und sich darauf vorbereitet hat, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, wenn eine Totalblockade über das Land verhängt würde, welche Maßnahmen unter Bedingungen zu ergreifen sind, unter denen aus dem Ausland absolut nichts ins Land hereinkommt, was zu tun sei, wenn sich dazu militärische Maßnahmen und ‚Aktionen gesellen; wir haben sogar die Pläne für den Fall erörtert, was bei einer Invasion und Besetzung des Landes zu machen sei, wenn hier etwas besetzt werden kann, wenn hier etwas besetzt werden kann! Ich möchte wissen, was hier besetzt werden könnte, in dieser Stadt zum Beispiel! (Beifall)

Aber unsere Partei und die Revolutionären Streitkräfte haben auch die schlimmste aller Varianten untersucht, wie es ein Krieg im Falle einer: völligen Besetzung sein würde. Von etwas ausgehend, was wir seit langem wissen - nämlich, daß im Falle einer Aggression gegen unser Land, bei einer totalen See- und Luftblockade, natürlich keine einzige Kugel ins Land kommt -, wir haben vorgesorgt, daß alle Kugeln schon vorher im Land sind, die Gewehre, die Minen, die Granaten, alle notwendigen Waffen.

Jetzt bringen wir noch mehr Eisen, wir bringen z. B. Die Waffen nach Hause, die aus der Bruderrepublik Angola kommen, und wir stellen sie außerdem her, denn die Zahlen belaufen sich hier auf Millionen, wir sind Millionen von Männern und Frauen, Millionen von Männern und Millionen von Frauen, Ihr wißt das gut. (Beifall) Das ganze Volk ist unsere Armee, und seit fast 10 Jahren bereiten wir uns darauf vor.

Aber es ist eine neue Situation entstanden, die so schwere Probleme hervorrufen kann, daß wir zu einer Ausnahmeperiode in Friedenszeiten gezwungen sein werden. Wir müssen überlegen, was zu tun ist, wenn sich die wirtschaftlichen Beziehungen zu den Ländern, die ehemals sozialistisch waren, weiterhin verschlechtern, und wenn eines Tages ernste Probleme in der UdSSR entstehen. Hört gut zu, das ist sehr wichtig: wenn eines Tages ernsthafte Probleme in der UdSSR entstehen! Obwohl wir schon unsere Hoffnung zum Ausdruck gebracht haben, daß jene Probleme nicht entstehen, haben wir die grundsätzliche Pflicht zu analysieren, welche Konsequenzen das mit sich bringen würde.

Die Sowjetunion hat in ihren Beziehungen zu Kuba eine entschlossene Haltung beibehalten. Neulich machten die Yankees einen großen Skandal, weil einige MIG-29, deren Lieferung seit etwa fünf Jahren für diese Fünfjahresperiode vereinbart war, nun 1990, endlich ankamen – es ist ein selbstverständliches Recht Kubas, es sind Abkommen, die vor geraumer Zeit unterzeichnet wurden -, unter dem Vorwand, daß das die Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährden würde – stellt Euch vor, was für eine Frechheit, was für eine Unverschämtheit, was für ein Zynismus! -,unter dem Vorwand, daß Kuba ein destabilisierendes Land sei – es scheint, daß die Vereinigten Staaten, das Land auf der Welt sind, das am Meisten zur Stabilität beiträgt -, und unter dem Vorwand, daß das eine große Besorgnis hervorrufe.

Die Imperialisten haben sogar gesagt, daß Kuba das größte Hindernis für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen der UdSSR und den Vereinigten Staaten ist. Offensichtlich strebten die Vereinigten Staaten an, daß die UdSSR Kuba vergessen sollte, daß die UdSSR kein Abkommen mit Kuba mehr einhalten sollte, daß die UdSSR Kuba im Stich lassen sollte, daß die UdSSR sich der Blockade gegen Kuba anschließen sollte.

Das sind in diesem Augenblick offensichtlich die Träume des Imperiums. Man weiß, daß Kuba ein Dorn ist, nicht nur mehr ein winziger Dorn, sondern ein Dorn, ein Knochen, der ihnen im Halse steckengeblieben ist, der sich nicht verkauft und der sich nicht ergibt, sie wissen, daß Kuba das ist. (Anhaltender Beifall und Rufe: Die Kubaner ergeben sich nicht und verkaufen sich nicht!)

Sie wissen, daß die Kubaner ein mutiges Volk sind, mit einer heroischen Vergangenheit, mit einer glorreichen Geschichte. Sie wissen, daß Kuba allein gegen Spanien kämpfte, als es hier kaum mehr als anderthalb Millionen Einwohner gab, als es hier noch Leute gab, die für Spanien waren und eine starke fünfte Kolonne, als die revolutionäre Bevölkerung eine Minderheit war und als sie dort in Oriente, Camagüey und Las Villas zehn Jahre lang allein kämpften. Die Patrioten träumten mehr als einmal davon, bis in den Westen der Insel vorzudringen, aber es gelang ihnen nicht. Man sagt, daß die Kräfte in der berühmten Schlacht von Guásimas aufgerieben wurden, und sie kamen viele Jahre später, um mit der berühmten Invasion, die den Krieg in das ganze Land trug, das Versprechen zu erfüllen.

Sie kennen die Tradition von Kuba, sie’ wissen, daß es einen Maceo gab, jenen Maceo, der nicht vergeblich sagte, daß derjenige, der versuchen sollte, sich Kubas zu bemächtigen, den Staub seines Bodens blutgetränkt vorfinden würde, wenn Er nicht schon im Kampf unterginge, denn wir werden nicht zulassen, daß sich seine Prophezeiung nicht erfüllt (Anhaltender Beifall) Das sagte Maceo, ich glaube, er sagte das 1895, als man von der US-Intervention sprach, es war der Maceo von Baraguá, derselbe Maceo wie 1878, fast 20 Jahre später vertrat er noch dieselben Ideen.

Sie wissen, daß wir diese Traditionen geerbt haben, die Yankees wissen, daß- wir all diese geheiligten Werte besitzen, die wir nie werden vergessen können, denn das sind die Werte, die uns Würde verleihen, die uns Sicherheit geben, die uns Ehre verleihen und uns Vertrauen geben. Sie wissen, daß das unser Volk ist, und sie wissen auch, daß selbst die hochentwickelsten Waffen den Widerstand eines Volkes, das zum Kampf entschlossen ist, nicht brechen können.

Schaut, dort sind die Frauen aus der Sahaurischen Republik – dort sitzt ihre Delegation, in jener völligen Einöde, wo es praktisch keinen Baum gibt, nur Sand, führen sie schon seit vielen Jahren einen heroischen Krieg. (Beifall) Die Yankees haben die Besatzungsmacht mit Hunderttausenden von Waffen, mit Milliarden versorgt, mit der hochentwickeltsten Ausrüstung, und trotzdem können sie gegen das sahaurische Volk, das nicht sehr zahlreich ist, aber einen unvergleichlichen Mut besitzt, nicht siegen.

Die Yankees wissen das, wir sind ihnen wie ein Dorn im Auge; soll doch dort drüben alles zusammenbrechen, hier jedenfalls bricht nichts zusammen. (Anhaltender Beifall) Kann sein, daß sie sich das erträumten, aber wir können ihnen wiederholen, was gestern die junge Genossin gesagt hat: "Das könnt Ihr Euch abschminken!" (Lachen). Ich glaube, das ist ein sehr verbreiteter Ausdruck, ich wußte nicht genau, was er bedeutete, aber als ich ihn gestern hörte, wußte ich sofort, was damit gemeint war: Das könnt Ihr Euch abschminken! (Anhaltender Beifall) ;

Das ist wieder einmal ein Zeichen ihrer Unterschätzung; das ganze Leben lang haben sie uns unterschätzt: Sie unterschätzten uns, als sie die konterrevolutionären Banden unterstützten, sie unterschätzten uns, als sie die Blockade verhängten, um uns wirtschaftlich zu zerstören, sie unterschätzten uns in der Schweinebucht, sie unterschätzten uns während der Oktoberkrise. Sie unterschätzen uns ständig aus lauter Arroganz und einem Überlegenheitsgefühl heraus, das sie blind macht.

Sie hätten es gern, wenn die UdSSR ihnen dabei helfen würde. Stellt Euch vor! Aber die UdSSR widersetzt sich allen Maßnahmen, die die Nichterfüllung der Verträge mit unserem Land zur Folge hätten. Ein Beispiel dafür war die Sache mit den-MIG-29. Die UdSSR unternimmt trotz der Schwierigkeiten, die sie hat, die größten Anstrengungen, um die Wirtschaftsabkommen zu erfüllen, und wir tun dies unsererseits ebenfalls. Uns sind die. Schwierigkeiten, denen sich die UdSSR gegenüber sieht, bekannt, und wir können bestätigen, daß sie alle Anstrengungen unternimmt, auch wenn manchmal Verzögerungen, Probleme oder Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Rohstoffen auftreten, die wir traditionell von dort bezogen haben und die jetzt, aufgrund objektiver Schwierigkeiten, nicht geliefert werden können. Diese Art von Schwierigkeiten gibt es im Moment. Aber die Yankees werden ungeduldig und sind irritiert, sie gehen sogar soweit, zu erklären, daß Kuba das größte Hindernis für die Verbesserung der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion sei.

Logischerweise versucht die Sowjetunion, ihre Beziehungen zu den Vereinigten Staaten zu verbessern und wirtschaftliche Beziehungen aufzubauen, aber die Vereinigten Staaten sagen: "Sie müssen zerquetscht werden, die da in der Karibik; diese karibischen Kommunisten müssen zerquetscht werden."

Mit den sibirischen Kommunisten, dort aus dem Land, wo es - wenn man so will - so viel Schnee gibt, kommen sie noch aus, aber mit diesen Revolutionären in der Karibik wollen sie auf keinen Fall Frieden schließen. Sie meinen, daß wir ihnen zu nahe sind, es stört sie, daß wir Teil dieser Hemisphäre sind, daß wir zur Dritten Welt gehören, daß wir als Vorbild wirken. Außerdem träumen sie seit jeher davon, sich dieses Land anzueignen.

Gerade jetzt planen sie, Puerto Rico zu annektieren: Die lateinamerikanischen Völker müssen einen großen Kampf. Ausfechten, um zu verhindern, daß dieses historische Verbrechen begangen wird, denn es ist eine Pflicht der Lateinamerikaner, ernsthafter über das Problem Puerto Ricos nachzudenken; es wäre eine ungeheure Schande für Lateinamerika, wenn es zulassen würde, daß die Vereinigten Staaten Puerto Rico annektieren. Und sie haben diese Absicht!

Sie behaupteten, daß Kuba eine reife Frucht sei, aber diese Frucht ist ihnen beträchtlich entwachsen, und sie hat sich in ein Beispiel von Würde, Widerstand und Mut für alle Völker der Welt verwandelt; man darf nicht vergessen, daß es eine Dritte Welt gibt; Dritte Welt, das bedeutet Tausende und Abertausende von Menschen, und gerade in dieser Dritten Welt werden in nächster Zeit, bedingt durch die außerordentliche Instabilität, durch den schrecklichen Hunger und die Ausplünderung, unter denen diese Länder leiden, ernsthafte Probleme auftreten. Davon zu träumen, daß es komme, was wolle - keine Revolutionen mehr geben wird, wird ein Traum bleiben, denn die Völker werden gegen den Hunger, gegen das Elend und gegen ihre unerträgliche Situation, die immer unerträglicher wird, aufbegehren. Das ist die Realität, diese Dritte Welt existiert und der Imperialismus sicht in Kuba ein gefährliches Beispiel.

Sie sind durch all das, was geschehen ist, ermutigt und sie haben die Frechheit,.die Unverschämtheit, von der UdSSR zu verlangen, daß sie ihre Beziehungen zu Kuba abbrechen soll.

Ich habe zu Anfang bereits erläutert, was wir wollen, aber wir haben auch die Pflicht - das ist ganz klar -, uns für den Fall vorzubereiten, daß in der UdSSR ernsthaftere Probleme auftreten. Ist das klar? Wir wünschen uns das natürlich nicht, und wir hoffen daß das nicht eintritt, aber wir haben die elementare Pflicht, all unsere Pläne im Hinblick auf diese Eventualität auszuarbeiten. Das habe ich bereits am 26. Juli vergangenen Jahres gesagt, denn wir müssen bereit sein, auch dann durchzuhalten, wenn in der UdSSR ernsthafte Probleme auftreten sollten; auch wenn wir völlig auf uns selbst angewiesen sein sollten, müssen wir vorbereitet sein, um durchzuhalten.

Gibt es in diesem Lande etwa jemanden mit Schamgefühl, Liebe zum Vaterland und Ehrgefühl im Herzen, der bereit ist, aufzugeben, falls wir allein bleiben sollten? (Rufe: "Nein!" und " Kuba ergibt sich nicht und verkauft sich nicht!") Und selbst wenn wir allein bleiben sollten, so sind wir doch nicht allein, denn mit uns ist die gerechteste Sache der Welt, mit uns sind die gerechtesten Ideen der Welt. (Anhaltender Beifall und Rufe: "Wir sind Sozialisten, vorwärts, nur vorwärts, und wem das nicht paßt, der. soll Abführmittel nehmen!

Wir verteidigen die edelsten Fahnen, die je auf der Erde hochgehalten wurden, die erhabensten Träume der Menschen. Wir verteidigen den Wunsch der Menschheit, wahrhaft human zu sein, den Wunsch, Mensch im wahrsten Sinne des Wortes zu sein wir sind die Herolde dieser Träume, und wir sind um nichts in der Welt bereit, sie aufzugeben. Das, was Ihr hier zum Gespräch gebracht habt, die außerordentlichen Dinge, die Ihr hier dargelegt habt, darüber, was Sozialismus für dieses Volk bedeutet, was Sozialismus für die Frau bedeutet, das versteht Ihr besser als jeder andere, und von Mal zu Mal verstehen es auch das ganze Volk und unsere Jugend besser.

Vor dem Beginn dieses Kongresses nahm ich zwei Tage an der erweiterten Vorstandssitzung der Föderation der Universitätsstudenten (FEU) teil, und es war wunderbar, den Jugendlichen zuzuhören. Welche Fähigkeiten, welch tiefgreifende Gedanken welch ein revolutionärer Geist! Das ist es, was der Sozialismus in unserem Land hervorgebracht hat!

Deshalb sage ich: falls wir isoliert werden sollten; einige behaupten ja, daß Kuba bereits isoliert sei oder es sein werde. Wenn die Yankees hier landen, werden wir diejenigen sein, die kämpfen Selbstverständlich schätzen wir die internationale Solidarität sehr, wir haben sie immer sehr geschätzt; aber es gibt Leute, die einst Kommunisten waren, und die sich heute für die Sünde, Kommunisten gewesen zu sein, entschuldigen wollen, indem sie Kuba kritisieren und angreifen. Ja, sie schreiben uns sogar vor, dieses oder jenes zu tun.

Auch vorher gab es viele Leute, die uns beschimpften. Sie behaupteten, wir seien Satelliten der Sowjets, und heute gibt es eine Menge Leute, die uns beschimpfen, weil wir nicht das tun, was die Sowjets machen. (Lachen) Wann also können wir endlich tun, wonach uns der Sinn steht? (Beifall) Wann dürfen wir uns für unabhängig erklären? Kann es ein Land geben, das unabhängiger ist als wir, ein Land, das es wagt, sich dem benachbarten Imperium entgegenzustellen und, wenn es sein muß, der ganzen Welt? Es kann kein Land geben, das unabhängiger wäre, unabhängiger auf Kosten seiner eigenen Haut, seines Blutes, seiner Knochen, seiner. Seele, seines Mutes und seines Talents. Auch das weiß das Imperium.

Das Imperium weiß, daß wir ein Volk mit einem sehr hohen Bildungsniveau sind, daß es in der Dritten Welt kein anderes Land gibt, das ein ähnliches Bildungsniveau hat. Ein höheres Bildungsniveau als die Vereinigten Staaten selbst! Dort gibt es viele Leute, die nicht einmal wissen, wo Mexiko liegt. Sogar Reagan kam einmal nach Brasilien und begann dort, von Bolivien zu sprechen! (Lachen) Dort wissen sie überhaupt nichts, und von Politik wissen sie natürlich erst recht nichts, politisch sind sie schreckliche Ignoranten, aber sie verfügen über eine Menge Chauvinismus, und das nutzen die Regierungen aus.

Sie marschieren in kleine Länder ein und behaupten dann, einen ungeheuren Sieg errungen zu haben. Sie marschierten in Panama ein und ernteten dafür Beifall. In der Regel beginnt bei ihren militärischen Abenteuern der Jammer immer dann, wenn die ersten Leichname zurückkehren, wenn die ersten Särge ins Land zurückkommen, und die können wir ihnen in rauhen Mengen schicken, wenn sie Kuba angreifen sollten; wir können ihnen Unmengen davon schicken, damit sie sich nicht langweilen und nicht einen einzigen Tag ohne Jammer verbringen. (Beifall und Parolen)

Das ist das Wesentlichste, wir müssen uns auf das Schlimmste gefaßt machen, dann können wir uns beruhigt und sicher fühlen.

Es käme zu einer Ausnahmeperiode in Friedenszeiten, falls in der UdSSR sehr ernste Probleme auftreten sollten und wir keine Lieferungen aus der UdSSR mehr beziehen könnten. Dazu gehört die Lieferung von Energieträgern, die sehr wichtig ist, in einem Lande, dessen Lebensstandard und Entwicklung auf dem ‚Verbrauch von 12 Millionen Tonnen Kraftstoff basieren; all unsere Programme, all unser Verbrauch basiert darauf. Was passiert, wenn wir plötzlich keine 12 Millionen Tonnen mehr erhalten? Wir müssen wissen, wie wir vorzugehen haben, wenn nur 10, wenn nur 8, nur 6, nur 5 oder nur 4 Millionen Tonnen zur Verfügung stehen, das müssen wir wissen. Und das in Friedenszeiten, von Kriegszeiten rede ich noch nicht, es handelt sich um die Situation, die wir Ausnahmeperiode zu Friedenszeiten nennen.

Solange wir die wichtigsten Lieferungen weiterhin aus der UdSSR beziehen können, und dazu gehört auch die Versorgung mit Energie, können wir zwar aufgrund der Situation in Osteuropa auch große Schwierigkeiten bekommen, aber doch nicht allzu große, nicht allzu schreckliche; nun gut, nicht so schrecklich wie im schlimmsten aller Fälle, wir müssen eben sehen, wie wir zurecht kommen, wenn wir diese Situation in-Friedenszeiten bewältigen müssen. Das ist es, was wir Ausnahmeperiode in Friedenszeiten nennen würden.

Ihr selbst verfolgt natürlich all die Ereignisse in der UdSSR, und so könnt Ihr mehr oder weniger sehen, ob sich die Gefahr einer Ausnahmeperiode zu Friedenszeiten entfernt oder nähert. Wenn in diesem Land unglücklicherweise interne Konflikte ausbrechen sollten, so bedeutet das für uns bereits Ausnahmeperiode, wir müßten das gesamte Leben und die gesamte Wirtschaft unseres Landes an diese Situation anpassen, darüber habe ich auch vor den Studenten gesprochen. Ihr habt auch an der Veranstaltung im Sportpalast teilgenommen, als wir den Studenten einige wesentliche Aspekte über die Ausnahmeperiode erläutert haben.

In dieser Ausnahmeperiode gibt es einen wesentlichen Punkt: die soziale Entwicklung müßte vollständig gestoppt werden; in diesem Falle müßte all das gestoppt werden, was wir in normalen Zeiten bauen: Schulen, Kindergärten, Polikliniken, Wohnungen, alles. Die soziale Entwicklung müßte also gestoppt werden, und vielleicht würde es ein, zwei, drei, vier, fünf Jahre lang keinerlei.soziale Entwicklung geben. Was wir aber keinesfalls stoppen dürfen, ist die ökonomische Entwicklung des Landes, die darf nicht gestoppt werden.

Es muß auch gesagt werden, daß das Nahrungsmittelprogramm unter diesen Bedingungen ebenfalls weiterlaufen muß, das ist wesentlich, das ist grundsätzlich wichtig.

Die Weiterentwicklung der Wissenschaften, der neuen Industriezweige der Biotechnologie und der Zweige der Pharmazie, die sich momentan in eine außerordentlich wichtige Ressource verwandeln und die eines Tages das sein werden, was bisher der Zucker für uns war, müßte aus ökonomischer Sicht ebenfalls aufrechterhalten werden.

Wir müßten der Entwicklung der exportwirksamen Industrien Vorzug geben. Auch die Pläne für den Tourismus müßten weiterlaufen.

Unter diesen Umständen könnte es sehr gut möglich sein, daß wir statt 4 Millionen Tonnen Zement nur anderthalb oder 1,3 Millionen Tonnen verbrauchen könnten, oder gar nur ein Drittel des Zements, denn ein Großteil des Zements wird für andere Dinge eingesetzt werden müssen. Aber alle industriellen Programme von strategischer Wichtigkeit, alle Programme zum Bau von Staubecken, Kanälen und Bewässerungssystemen, alle Programme des Hotel- und Straßenbaus müssen weitergeführt werden. Es muß also vorrangig nach Exportmöglichkeiten gesucht werden, und es käme eine Situation auf uns zu, die anfangs sehr schwierig sein würde, später aber leichter werden würde.

Wir müssen überlegen, was geschehen würde, wenn wir in der Hauptstadt statt täglich 30.000 Omnibusfahrten nur noch 10.000 machen könnten. Wie sollen wir das lösen? Das sind Dinge, die wir überlegen müssen.

Wie die Genossin vorhin sagte, haben sie die Produktion manchmal ohne Licht, ohne Klimaanlage oder Ventilator aufrechterhalten, als Generalprobe für die Ausnahmeperiode, damit man weiß, was in so einem Falle gemacht werden müßte.

Ein Großteil der Kapazität unserer Energieerzeugung würde ungenutzt bleiben, und vielleicht müßten wir mit der Hälfte oder einem Drittel der Elektrizität auskommen. Wie sollen wir sie verteilen, damit von der wenigen Elektrizität, die zur Verfügung steht, jeder seinen Teil abbekommt? Das ist auch ein Problem. Nur die Elektrizitätswerke mit der größten Effektivität würden weiterarbeiten. Aber letztendlich sind das alles nur Überlegungen, wir müssen nicht alles anführen, was wir zu tun gedenken. Was ich Euch klarmachen möchte ist, daß wir viel Zeit darauf verwenden, zu überlegen, wie wir die Wirtschaft und das Leben des Landes auf die Umstände, die in einer Ausnahmeperiode zu Friedenszeiten eintreten können, einstellen können, denn für den Kriegsfall haben wir ‚bereits alle Möglichkeiten untersucht, nur die Kategorie der Ausnahmeperiode zu Friedenszeiten war noch nicht durchdacht worden. Wir wollen unsere Strategie nicht allen offenlegen, wir haben sehr viele Überlegungen für diesen Fall angestellt. Wenn wir fünf Jahre lang keine neue Wohnung bauen können, nun gut, wenn das der Preis ist, um die Revolution zu retten, dann bauen wir eben fünf Jahre lang keine Wohnung und keinen Kindergarten oder anderes mehr.

Gegenwärtig unternehmen wir zahlreiche Schritte, die die Annahme erlauben, daß sich unser Land trotz Ausnahmeperiode weiterentwickeln wird. Wir werden nicht erlauben, das sich irgendetwas verschlechtert.

Maschinen würden unter diesen Bedingungen überflüssig, Baumaschinen und viele andere Dinge, die wir heute mühsam überall zu beschaffen suchen, würden nicht genutzt. Die Ersatzteile müßten fast alle hier hergestellt werden. Das heißt aber nicht, daß wir die Maschinen vergammeln lassen, sondern wir werden sie pflegen, konservieren, wir werden Industriezweige zeitweilig stilllegen, aber wir werden sie beibehalten.

Als allgemeines Prinzip - ich werde nicht tiefer darauf eingehen, .aber ich möchte, daß Ihr das wißt -, würde gelten, daß wir zumindest alles, was wir haben, unter allen aufteilen würden. Nicht einmal in der Ausnahmeperiode wird es hier Bettler geben (Beifall), denn niemandem wird es an Nahrung fehlen, das Vorhandene wird aufgeteilt, die Elektrizität wird aufgeteilt, alles wird aufgeteilt. Es kann sein, daß es zu viele Arbeitskräfte geben wird, aber niemand wird auf die Straße geworfen. Vielleicht geben wir ihnen Bücher, damit sie lesen, studieren, sich weiterbilden; vielleicht haben sie dann mehr Zeit für Rundfunk und Fernsehen. Vielleicht werden unsere Bürger mehr Freizeit haben. Großartig! Urlaub in der Ausnahmeperiode! Denn es kann durchaus dazu kommen, daß in einigen Bereichen überschüssige Arbeitskräfte vorhanden sind, und daß wir die Arbeitszeit reduzieren müssen.

Die Landwirtschaft wird weiterentwickelt werden, das Zuckerrohr wird geerntet werden, auch wenn wir auf Ochsen und Maultiere oder sonstwas zurückgreifen müßten.

Die Wasserbauvorhaben würden Vorzug genießen, ebenso alle Erholungsprogramm, die Produktion von Nahrungsmitteln, die Landwirtschaft usw. Wir würden Übergangslösungen finden, damit die Leute nicht soviel umherfahren müßten und sich anderen Dingen widmen könnten.

Ich glaube, ich habe damit einen hinreichenden Eindruck davon vermittelt, was eine Ausnahmeperiode in Friedenszeiten bedeuten könnte.

Die Yankees haben die Hoffnung, daß alle diese Probleme eintreten werden. Sie vertreten zwei Philosophien. Eine davon besteht im Abwarten. Sie wollen die Folgen abwarten, sie sind überzeugt davon, daß sich die Probleme in der UdSSR verschärfen werden. Sie träumen davon, daß sich die UdSSR auflösen könnte, daß ernsthafte Probleme auftreten könnten oder daß die UdSSR zum Kapitalismus übergehen und sich von Kuba entfernen könnte, und daß Kuba somit nicht durchhalten könnte. Das ist einer ihrer Träume.

Der andere Traum besteht darin, uns zu spalten, zu sehen, wie sie uns entzweien können - das ist für sie das Schwerste -, zu sehen, wie sie Breschen öffnen können, wie sie UNS auseinanderbringen können. Wir haben diese Lektion bereits zu Beginn der Revolution gelernt. Heute mag es hier und da einen Konterrevolutionär geben, einen Konterrevolutionär mit seinen Ideen, sehr versteckt. Und sie werden sich immer mehr verstecken, weil sie nicht: gegen den Kampfgeist unseres Volkes ankommen. Sie verstecken sich hier und dort, einige von ihnen stört zum Beispiel dieser heroische Geist, dieser Geist stört sie, weil sie wissen, daß er eine mächtige Waffe ist, es stört sie diese große Einheit in unserem Volke, sie träumen davon, uns hier und da zu spalten. Deshalb müssen die Fahnen der Einheit heute höher denn je gehalten werden.

Ja. die Fahne des Heroismus ist unsere Waffe. Dieser Heroismus ist es, der alle Welt zittern läßt! Denn er ist nicht nur leeres Geschwätz oder Phantasie, er ist keine Prahlerei. Er ist Teil unserer wirklichen Geschichte und entspricht einem Volk, das glücklicherweise diese Qualitäten besitzt. Jetzt, da das Schicksal unserem Volk diese Rolle auferlegt hat, ist es gut, daß uns die Geschichte für die Erfüllung dieser Rolle richtig vorbereitet hat. Unser Volk hat Talent, hat Bildung, es hat alles (Beifall ), es hat die Revolution, das ist das Wichtigste, es hat die richtige Ideologie, es ist vorbereitet, es ist patriotisch und internationalistisch. (Beifall)

Wir haben gesagt, daß die internationalistische Mission heute hier im Lande erfüllt werden muß, denn die Sache der revolutionären Weltbewegung wird heute hier verteidigt. (Beifall) Ich meine, all unsere mutigen Kämpfer, die ihre internationalistische Mission in Angola erfüllt haben, erfüllen nun eine weitere internationalistische Mission, nur daß sie diesmal in Kuba erfüllt werden muß, hier werden heute die internationalistischen Missionen erfüllt. Dessen müssen wir uns alle bewußt sein.

Und was die Theorie des Alleingelassenwerdens angeht ... Niemand, der eine Sache wie die verteidigt, die Kuba heute verteidigt, wird je allein sein. Es mag hier und da einige lächerliche Kritiker geben und einige, die uns noch zu’ Lebzeiten fast das Beileid ausdrücken. (Lachen) Sollen sie abwarten, und wenn sie es unbedingt wollen, dann sollen sie es tun, wenn wir wirklich tot sind, dann müßten sie allerdings auch eine Fahne hissen und einem Volk die Ehre erweisen, das so mutig war, wie es seine Zeit erforderte, und das genug Kraft und Heldenmut hatte, um die Sache zu verteidigen, die ihm in dieser Epoche zu verteidigen bestimmt war.

Es wird mehr oder weniger großes Verständnis für uns geben, es wird mehr oder weniger Verwirrung geben, aber immer wird es auch Freunde geben. Erst kürzlich erhielt ich einen wunderschönen Brief von einem Sowjetbürger. Er schrieb, daß er all diese Dinge verfolge und daß er bereit sei, hierher zu kommen und gemeinsam mit uns zu kämpfen und gemeinsam mit uns zu sterben. (Beifall) Es wird viele Leute geben, viele, vor allem in der Dritten Welt und überall, die ebenso wie wir genau wissen werden, wie man die revolutionären Fahnen hochhält.

Wenn aber auch nur ein Yankee hier landet, sind aller Beifall und alle Kritik überflüssig, denn wir hier werden den Invasoren entgegentreten und wir werden kämpfen. Hier kann keiner kommen und behaupten, er wolle uns helfen. Das heißt, wir bedauern diese Mutmaßungen, ob wir allein bleiben werden oder nicht, sehr. Es tut uns leid, wenn jemand sich irrt, nichts versteht; wir versuchen, ihn zu überzeugen, aber wenn wir ihn nicht überzeugen können ... Ist es etwa unsere Schuld, wenn jemand verwirrt ist?

Wir werden nicht allein bleiben. Und das ist die Antwort für diejenigen, die besorgt sind, daß wir wegen all der Probleme und Ereignisse hier und da isoliert werden.

Wir sind mehr als genug, um die Aufgaben zu erfüllen, die uns erwarten. (Beifall) Und viele derjenigen, die uns heute vielleicht "Unrecht geben, werden uns irgendwann sicher Recht geben, zumindest jeder rechtschaffene Bürger auf der Welt. Wir lassen uns von diesen Dingen nicht aufhalten, versteht Ihr? Wir sind von all dem, was wir tun, vollkommen überzeugt, sind uns sehr sicher.

Ich möchte noch etwas sagen, was ich vielleicht schon eher hätte erwähnen sollen, als wir über die Länder sprachen, die uns in Genf unterstützt haben. Ich bin sicher, die Ergebnisse hätten anders ausgesehen, wenn die Abstimmung geheim gewesen wäre. In den Vereinten Nationen gab es für unseren Eintritt in den Sicherheitsrat 145 Stimmen, natürlich bei geheimer Abstimmung. Wenn sie dort vor den Vereinigten Staaten abstimmen müssen, enthalten sich viele Leute der Stimme, weil man sich eine Menge Probleme einhandelt, wenn man offen für Kuba stimmen muß. Alle Welt weiß, daß die Sache in Genf eine Unverschämtheit der Vereinigten Staaten war, daß es politische Intrigen der Vereinigten Staaten waren, alle Welt weiß, daß es von den Vereinigten Staaten aufgezwungen war.

Wir selbst haben dort einige Materialien verteilt, denn wir haben immer einiges Informationsmaterial bereit. Nicht immer wird alles veröffentlicht, aber diesmal haben wir Material über den Brief veröffentlicht, den sie an alle Botschafter geschickt hatten, und auf welche Art und Weise sie ihnen in diesem Brief Vorschriften gemacht haben, wie sie versucht haben, alle Welt unter Druck zu setzen, wie sie alle Welt bedroht haben und versucht haben, alle Welt zu erpressen.

Es ist überflüssig zu sagen, daß wir diesen Schmutz, den die Kommission der Vereinten Nationen auf ihren Druck hin beschlossen hat, nicht befolgen werden, da sind alle Worte überflüssig. Das war das Ergebnis von Unterdrucksetzung, Bestechung und Erpressung durch die Vereinigten Staaten, von Feigheit und Verrat. Wir - werden das einfach nicht beachten! (Beifall) Das sagen wir schon jetzt: Wir denken nicht im Traum daran, auch nur einen Punkt davon zu erfüllen! Natürlich haben sie ihren Antrag sehr vorsichtig, sehr abgemildert vorgebracht. Ich werde ja sehen, wer es ist, der kommt, um hier um Information zu bitten.

Wenn sie meinen, daß sie damit die Konterrevolutionäre oder die Spaltung fördern könnten, haben sie sich geirrt. Sie irren sich gewaltig, wenn sie meinen, daß es hier Straffreiheit für Vaterlandsverräter, für Konterrevolutionäre gibt. Das wird es niemals geben! Wir haben die Rechnung mit dem Problemchen beglichen, wir haben gekämpft und haben noch einmal gekämpft. Aber jetzt werde ich ja sehen, wer kommt, um von uns Rechenschaft zu fordern.

Wir sagen dasselbe wie während der Oktoberkrise. Erinnert Ihr Euch an die Oktoberkrise? Viele sicher nicht, weil sie zu jung sind aber einige unter uns erinnern sich noch an die Oktoberkrise und man kann das auch in der Geschichte nachlesen.

Als aufgrund der Oktoberkrise von einer Inspektion in Kuba gesprochen wurde, trafen Sowjets und die Nordamerikaner ein Abkommen, und erstere versprachen, sich nach einer Inspektion vor Ort zurückzuziehen. Und wir sagten: "Hier inspiziert niemand etwas und basta!" (Beifall) Das war ein Abkommen, das ohne uns eingegangen worden war, und wir sagten einfach: "Nein, hier inspiziert niemand etwas".

Ich glaube, die Sowjets haben den Amerikanern erlaubt, ihre Schiffe auf hoher See zu inspizieren. Aber wir haben gesagt: "Nein, das hat niemand zu untersuchen, das hat niemand zu inspizieren". Warum sollten wir das also jetzt tun, warum sollten wir irgendjemandem Rechenschaft ablegen, um den Vereinigten Staaten einen Gefallen zu tun, einem zynischen Land, einer zynischen Regierung, einem Land, das die größten Verbrechen dieser Epoche angefangen mit dem Atombombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki, begangen hat? Dabei war dieser Abwurf völlig unnötig denn sie hatten den Krieg schon gewonnen, aber sie mußten eben zeigen, daß sie die Atombombe besaßen, und sie mußten sie ausprobieren, um zu sehen, welche Wirkung sie auf ein Volk hat Diesem Land des Expansionismus, diesem Land, das bis zur zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts die Sklaverei aufrechterhalten hat, diesem Land, das die indianische Urbevölkerung ausgerottet hat, diesem Land, das sich das Recht herausnimmt, überall zu intervenieren, diesem Land sollen wir einen Gefallen tun?

Sie haben sogar beschlossen, daß ihre Polizei befugt ist, jeden beliebigen Bürger auf jedem beliebigen Fleck der Erde nach ihrem Gutdünken festzunehmen. Ihr seht selbst, welch ein Grad von Schamlosigkeit und Respektlosigkeit, welche Beleidigung der Menschenrechte das ist.

Man muß gesehen haben, wie dort die Chicanos, die Puertoricaner und die Schwarzen leben. All diese Minderheiten weisen eine doppelt oder dreifach so hohe Kindersterblichkeit wie Kuba auf.

Sie wollen also auf die Menschenrechte in Kuba aufmerksam machen. Wer wäre ein besserer Zeuge als unser Volk dafür, wie die Dinge in unserem Lande liegen, bis zu welchem außerordentlichen Maß der Respekt vor dem Menschen hier gewahrt wird. Wieviele Verleumdungen wurden über Folterungen und tausend andere Dinge verbreitet, dabei weiß doch alle Welt wie es in unserem Land aussieht, daß hier nicht ein Mensch ermordet worden ist, daß nicht ein Mensch verschwunden ist, daß nicht ein Mensch gefoltert worden ist.

Ich glaube, es gibt kein Land auf der ganzen Welt, keine Revolution auf der ganzen Welt, die humaner wären. Wir hatten unsere Gesetze und haben sie auch angewandt, aber im Rahmen des gesetzlichen Vorgehens und unter Beachtung der rechtlichen Prinzipien.

Trotzdem sind sie nicht müde geworden, die widerlichsten Verleumdungen über die Revolution zu wiederholen.

Wir haben sogar unser eigenes Blut vergossen, um anderen Völkern bei der Erringung ihrer Freiheit zu helfen, wir haben wie niemand sonst gegen die Apartheid gekämpft. Während ganz Europa scheinheilig enge Beziehungen zu Südafrika unterhielt und ihm Waffen lieferte, ihm alles lieferte, kämpften unsere Männer fast 15 Jahre lang, um Angola gegen die Angriffe des Apartheid-Staates zu verteidigen, kämpften sie in Cuito Cuanavale und an anderen Orten, und vergossen ihr Blut auf dem afrikanischen Kontinent für eine ganze Reihe von Nationen. In ganz Lateinamerika haben kubanische Kämpfer für die gerechtesten Sachen ihr Blut vergossen, darunter auch der bedeutendste aller Revolutionäre dieser Hemisphäre, unser Genosse Ernesto Che Guevara. (Anhaltender Beifall)

Hunderttausende unserer Landsleute haben als Soldaten ihre internationalistische Mission erfüllt, sie haben dabei stets die gerechtesten Anliegen verteidigt, sie haben Dutzenden von Ländern Gesundheitsversorgung oder Bildung gebracht. Es gibt kein Land, das mehr Studenten pro Kopf in Internaten ausbildet als Kuba, etwa 25.000 Jugendliche der Dritten Welt studieren bei uns.

Und allein mit seinem Programm für die medizinische Versorgung der Kinder hat diese Revolution in diesen 30 Jahren mehr als 300.000 Leben gerettet, indem wir die Kindersterblichkeit im ersten Lebensjahr auf 11,1 je Tausend Lebendgeborene und auf unbedeutende Prozentzahlen in der Altersstufe von 1 bis 15 Jahren gesenkt haben. Diese Revolution hat dem Volk eine durchschnittliche Lebenserwartung von 75 Jahren gebracht, zwanzig Jahre mehr als vor dem Sieg der Revolution! Sie hat hat Bildung und Schulen für alle und Kultur für alle gebracht. Und auf dieses Land wollen sie die Aufmerksamkeit lenken?

Wir wissen, wie es auf der Welt um die Kindersterblichkeit steht, 80 je Tausend, 100 je Tausend, 120 je Lebendgeborene, in vielen Fällen gibt es Millionen und Abermillionen von Analphabeten, Arbeitslosen, Prostituierten, verlassenen Kindern und Alten auf der Straße. Das ist es, was wir in ganz Lateinamerika sehen. Sogar in den. Vereinigten Staaten selbst bitten alte Leute darum, ins Gefängnis zu dürfen, wenn eine Kaltwetterfront kommt.

Kann dieses Land, das soviel Elend und Hunger auf der Welt verursacht hat, kann dieses Land von Menschenrechten sprechen? Ich möchte hier kein Land nennen, aber wir kennen die Statistiken. Na, sind das etwa demokratische Regime? Ist das etwa ein demokratisches System? Ist das etwa ein System, in dem die Menschenrechte verwirklicht sind? Also muß man, als Strafe für das, was die Revolution für unser Volk getan hat, Kuba verurteilen Kuba verleumden, die Zerstörung Kubas anstreben, und opportunistisch die Fehler und die Probleme, die andere haben, ausnutzen?

Die revolutionären Ideen werden niemals sterben, komme, was wolle, sie werden nicht sterben. Und wir müssen wissen daß dieser Kampf auf dem Schlachtfeld ausgetragen werden kann, aber auch auf dem Feld der Wirtschaft, er kann darin bestehen durchzuhalten, wieder und wieder durchzuhalten. Im Krieg bedeutet Durchhalten den Sieg. Aber gut, wenn es nicht zur Ausnahmeperiode kommen sollte, werden wir, soweit das möglich ist, gemäß unseren normalen Pläne arbeiten. Es können schon Schwierigkeiten auftreten, sie werden trotz aller Bereitschaft der UdSSR, aufgrund der objektiven Probleme, - die sie hat - und sie hat Probleme doch das möchte ich hier nicht analysieren - nicht ausbleiben, es werden auf jeden Fall Schwierigkeiten auftreten, die uns zwingen werden, nach Lösungen zu suchen, und das auch ohne das Eintreten der Ausnahmeperiode.

Um ein Beispiel zu nennen, kann ich anführen, daß der Vertrag über 12.000 Tonnen Geflügel, die wir traditionell aus Bulgarien bezogen haben, nicht unterzeichnet worden ist. Ist es möglich, auf die 12.000 Tonnen Geflügel aus Bulgarien zu warten? (Rufe: "Nein!)

Für die Gerste, die bisher aus der Tschechoslowakei kam, sind noch keine Verträge abgeschlossen worden, denn sie sagen uns, sie hätten eine Trockenperiode und andere Probleme gehabt. Können wir auf die Gerste für unsere Bier- und Malzproduktion, die sonst aus der Tschechoslowakei kam, warten?

Die Ungarn haben erklärt, daß sie die Firma Ikarus geschlossen haben. Können wir etwa auf die Busse oder Ersatzteile aus Ungarn warten? Seid ehrlich! (Rufe: "Nein!")

Wir müssen also auf eigene Erfindungen zurückgreifen, auf Rationalisierung, auf die Herstellung von eigenen Ersatzteilen.

Die Wahrheit sieht so aus: Wir exportieren Nahrungsmittel und Rohstoffe. Was schicken wir all.diesen Ländern? Vor allem Zucker. Ich beziehe mich hier nicht auf die UdSSR, ich beziehe mich nicht auf China, ich rede von den anderen Ländern, mehr als eine Million Tonnen Zucker.

Wir exportieren Nahrungsmittel, Honig, Zitrusfrüchte, Paprikaschoten, einen für die industrielle Entwicklung so wichtigen Rohstoff wie Nickel, wir exportieren keinen Schrott, wir exportieren Rohstoffe und Nahrungsmittel, und trotzdem erhalten wir sehr oft Ausschußware.

Unter anderem möchte ich vor allem eins sagen, denn wenn wir schon mal dabei sind, dann wollen wir wenigstens ein für alle Male Klarheit schaffen: Es gibt da ein paar alte Schrottkisten, die nur wir ihnen abkaufen, und die wir trotzdem in der Produktion einsetzen. Denn darin sind wir in all den Jahren zu Spezialisten geworden, wir kaufen Ausschuß ein und versuchen, etwas Vernünftiges daraus zu machen.

So ist es, und ich werde Euch ein Beispiel nennen: Die bulgarischen Gabelstabler kaufen auf der ganzen Welt nur wir. Sie sind eine Zumutung und haben so viele Mängel, daß nur wir sie kaufen, auf der Grundlage von Handelsbeziehungen mit einem großen Maß an Verständnis. Hunderte und Tausende dieser Gabelstapler stehen sogar in irgendwelchen Lagern still. Was haben wir getan? Wir haben geprüft und prüfen weiterhin, was an einem bulgarischen Gabelstapler taugt und was nicht taugt, ob die Schrauben taugen, ob dieses oder jenes Teil taugt, wie der Motor ist, ob er taugt oder nicht, die Gangschaltung, die elektrische Anlage, der Akkumulator. Die elektrisch betriebenen Gabelstabler haben keine Akkumulatoren eingebaut. Wir sind dabei, ein Akkumulatorenwerk für die Gabelstabler zu kaufen. Warum schickt man uns keine? Wir überprüfen ihn Stück für Stück, um zu sehen, was zu gebrauchen ist und was nicht, um das, was nicht zu gebrauchen ist, irgendwo anders zu kaufen oder es zum Teil selbst herzustellen und einzusetzen, damit die Gabelstabler endlich funktionieren.

Ich weiß nicht, wo sie ihre Gabelstapler jetzt noch verkaufen können, denn sie haben auch noch andere Tricks angewendet. Manchmal haben sie sie an Kapitalisten verkauft und dann bessere Teile eingesetzt, die sie irgendwo eingekauft hatten; aber wohlgemerkt, das waren nicht die, die sie uns geschickt haben!

Die ungarischen Omnibusse verbrauchen auf 6 Kilometern:eine Gallone Kraftstoff; sie vernebeln die ganze Stadt, vergiften die Umwelt. Wir könnten Statistiken aufstellen, die belegen, wieviele Leute die ungarischen Busse auf dem Gewissen haben, denn den Bussen, die sie exportieren, setzen sie eine miserable Einspritzpumpe ein, und sie haben außerdem, das kann ich Euch verraten, ein automatisches Getriebe aus der Tschechoslowakei.

Diese Getriebe hat nur zwei Geschwindigkeiten, deshalb verbrauchen die Busse 30 % mehr Kraftstoff. Und ich freue mich, daß ich das endlich einmal in aller Offenheit sagen darf, die Zeit der Skrupel ist vorbei. (Beifall)

Unser Omnibus, der jetzt in Produktion gegangen ist und der in Zukunft diese alten Kisten ersetzen wird, fährt mit einer Gallone 11 Kilometer. Wir sind dabei zu überlegen, wo wir eine Einspritzpumpe kaufen können, um sie dem ungarischen Motor einzusetzen, und wie wir das Problem des Getriebes lösen können, denn ich wiederhole: Der ungarische Motor mit dem tschechischen Getriebe verbraucht eine Gallone auf 6 Kilometern und verpestet die ganze Stadt. So mußten wir, würde ich sagen, unsere Wut viele Jahre lang hinunterschlucken, aber wir werden uns jetzt davon freimachen, denn unser Motor ist viel besser, unser in Serie befindlicher Omnibus ist sehr viel besser. Nun gut, wahrscheinlich hat unser Volk eine größere Fingerfertigkeit in diesen Sachen oder es ist entschlossener, Schwierigkeiten zu bewältigen, es ist einfach revolutionärer und Schluß! Das was wir machen, machen wir jedenfalls richtig! (Beifall)

Wir haben von den Tschechen Thermo-Elektrizitätswerke erworben, die nicht schlecht sind. Es wäre ungerecht, wenn ich behaupten würde, daß die tschechischen Thermo-Elektrizitätswerke schlecht sind, sind sogar ziemlich gut. Aber wer garantiert uns jetzt die Ersatzteile für die tschechischen Thermo-Elektrizitätswerke?

Ganz langsam kommt eine ähnliche Situation auf uns zu, wie in den ersten Jahren der Revolution, als die Yankees die Blockade über uns verhängten: Es gab keine Ersatzteile für die Maschinen, für die Geräte, für die Industrie, für gar nichts. Wir müssen mit dieser Situation fertig werden, nur wird sie diesmal durch die Haltung der Länder des Ostens, die sich den Vereinigten Staaten angeschlossen haben, verschärft.

Ich weiß nicht, was man ihnen dafür gibt. Ihr werdet schon sehen, eines schönen Tages wird es einen Kredit geben, ganz sicher, von der Weltbank, vom Weltwährungsfond oder von der jeweils favorisierten Nation, das ist bestimmt schon abgesprochen; sie brauchen das Geld, und sicher sind sie stolz darauf, daß sie die Gelegenheit hatten, dem Imperium einen Dienst zu leisten.

Aber ich wiederhole noch einmal: Einen Großteil dessen, was sie produzieren, haben nur wir gekauft. Wir werden die wirtschaftlichen Beziehungen zu diesen Ländern überprüfen müssen, denn sie werden auch weiterhin unsere Produkte benötigen, oder sie müßten sie woanders beziehen. Die Vorteile sind also relativ, ich sage das, weil wir Nahrungsmittel und Rohstoffe exportieren und dafür diese alten Kisten mit all den Defekten, die ich Euch genannt habe, kaufen.

Die erwähnten Omnibusse ruinieren jedes Land, das sage ich, sie ruinieren es. Mit unseren eigenen Motoren können wir mit dem gleichen Kraftstoff mindestens 60% mehr Fahrten durchführen und vergiften dabei die Stadt nicht.

Es ist sehr heikel, über solche Dinge zu reden, es sei denn, es ergeben sich besondere Umstände, die einen von aller Rücksichtnahme befreien und es gestatten, sich mit dieser Deutlichkeit zu äußern. (Beifall)

Wir werden ja sehen, jetzt wollen sie - wie die westlichen Länder - konkurrieren. Wem wollen sie denn mit ihren Ramsch und ihrem Schund Konkurrenz machen? Unser Nickel ist wenigstens Nickel, und unser Zucker ist Zucker, und unsere Zitrusfrüchte sind Zitrusfrüchte, und sie sind Nahrungsmittel. Sie sind Nahrungsmittel! (Beifall)

Jetzt spreche ich von normalen Umständen, wir müssen uns vorbereiten. Könnten wir das bereits Ausnahmeperiode nennen? Nein, noch nicht, vielleicht Periode großer Schwierigkeiten, in der wir trotz allem die größten Anstrengungen unternehmen, damit alles - normal weiterläuft. Ich möchte, daß Ihr das wißt.

Vor kurzem mußten wir den Fettgehalt der Milch etwas herabsetzen, weil wir Probleme mit dem Viehfutter hatte, die die Produktion des ersten Quartals beeinträchtigen. Wir müssen etwas mehr Milchpulver importieren, wir brauchen etwas mehr Fett, denn mit diesen vier Zehnteln hinter dem Komma können wir 3.000 Tonnen Fett einsparen, die uns gemeinsam mit dem importierten Milchpulver helfen, die fehlende Milch zu ersetzen.

Ich kann Euch versichern, daß das Land nicht eine einzige Anstrengung unterlassen wird, um den Lebensstandard der Bevölkerung aufrechtzuerhalten, und das wird auch weiterhin getan. Alles wird weiterhin aufrechterhalten: das Lebensniveau, die Entwicklung, die Kindergärten, die Schulen, die Sonderschulen, die Berufsschulen, die Wohnungen; unser Wohnungsbauprogramm läuft weiter, allein in der Hauptstadt sind wir dabei, einen Plan über den Bau von 15.000 Wohnungen und die Renovierung von weiteren 10.000 zu erfüllen.

Das sind ungeheure Anstrengungen, das kann ich Euch versichern und oft ohne daß man weiß, wieviele schlaflose Stunden uns das alles kostet, und dabei werden nicht einmal alle täglichen Probleme der Bevölkerung mitgeteilt. Aber doch, wie bei uns gearbeitet wird! Und jetzt wird noch mehr gearbeitet und es werden noch höhere Anforderungen gestellt, und. die Anforderungen werden sogar noch steigen, das muß auch so sein, und ich hoffe, daß alle dabei mitarbeiten werden.

Solange keine Ausnahmeperiode eintritt, werden wir unseren Plänen folgen, und wenn Probleme auftreten sollten, werden wir ‚das der Bevölkerung mitteilen, ihr erklären: Das und das liegt an. Wir versuchen natürlich, Probleme zu vermeiden, ihnen zuvorzukommen, wir zerbrechen uns den Kopf, und das Land unternimmt gewaltige Anstrengungen, im Bauwesen, auf allen Gebieten, in der Forschung.

Es sind neue Produkte entstanden, die dazu beitragen, unser Land in eine medizinische Macht zu verwandeln, nicht nur dank der Erfolge auf medizinischem Gebiet von denen gestern die Genossin Hilda Molina sprach, sondern z. B. auch bei der Neurotransplantation und der Rehabilitation von Nervengeweben, da haben wir die Spitzenposition auf der Welt inne.

Davon sprechen die Imperialisten nicht, von den Forschungen, die wir durchführen, um diejenigen zu retten, die unter der Parkinsonschen Krankheit, der Huntingtonschen Krankheit oder einem

Schaden an der Wirbelsäule leiden oder die einen Unfall im Gehirnbereich erlitten haben. Sie reden nicht von diesen Anstrengungen, die eine Hoffnung für die Welt darstellen.

Wie viele Leben wird wohl der Impfstoff gegen die Hirnhautentzündung retten? Deshalb wollen sie uns also wegen der Menschenrechte zur Ordnung rufen, für diesen Dienst an den Kindern der Welt, weil wir ein Mittel zur Neubildung der Epidermis herstellen, das dazu. dient, Leben zu retten und Verbrennungen zu heilen, oder Impfstoffe gegen Gelbsucht, oder ganz generell wegen all der neuen Produkte, die wir erfinden und die selbstverständlich großen Nutzen für unser Land, aber auch für die gesamte Menschheit mit sich bringen?

Auf dem Gebiet der Wissenschaften werden enorme Anstrengungen unternommen. Und wie gestern schon gesagt wurde, vergehen manchmal keine 24 Stunden von dem Zeitpunkt an, in dem uns eine Nachricht über eine Neuerung erreicht, bis wir in dieser Richtung zu arbeiten beginnen, sofort, da ändern wir jeglichen Plan, da ist uns kein Plan heilig. Es muß Pläne geben, das ist wichtig, und es ist ein Privileg, aber man muß auch in der Lage sein, diese Pläne zu ändern und schnelle Antworten auf neue Probleme zu finden.

Gestern habe ich, meiner Ansicht-nach zu Recht, eine Sache kritisiert. Denn wir erhielten die Röntgengeräte für Mammographie und die dafür vorgesehenen Omnibusse standen nicht bereit; wir stellen höhere Anforderungen, höhere Anforderungen an jeden, und heute verlangen wir mehr denn je, daß schnell gearbeitet wird, daß schnelle Lösungen gefunden werden.

Ihr seht, welche Programme auf vielen Gebieten durchgeführt werden, und sie werden auch weiterhin durchgeführt. Die Panamerikanischen Spiele werden nicht abgesagt werden, es sei denn, die Ausnahmeperiode würde eintreten, die Bauvorhaben in Santiago de Cuba werden auch nicht abgebrochen, es sei denn, es tritt die Ausnahmeperiode in Kraft, und selbst wenn die Ausnahmeperiode in Kraft treten sollte, wird der Kongreß stattfinden, und was für ein Kongreß, daran gibt es keinen Zweifel! (Beifall und Rufe: "Santiago de Cuba ist ein ewiges Baraguá, ob mit Theater oder ohne Theater, den VI. Kongreß halten wir da!") Ganz sicher, den VI. Kongreß halten wir da ab.

Ich möchte noch eine Sache erwähnen, bevor ich schließe. Als ich von der Haltung der Sowjetunion sprach, hätte ich hinzufügen müssen, daß die Sowjets in Genf zugunsten Kubas gestimmt haben. (Beifall) Es gab zwei Stimmen, außer der der UdSSR auch die der Ukraine.

Ich möchte hier nicht von den Kooperationsunternehmen sprechen, die uns mit der Ukraine verbinden, sie stehen im Zusammenhang mit der Katastrophe von Tschernobyl und anderen wichtigen Dingen. Wir reden nicht gern über das, was wir tun, denn wir tun es nicht, damit es bekannt wird, aber es war eine Befriedigung für uns zu sehen, daß die Ukraine - die zwar Teil der Sowjetunion ist, aber ein eigenes Stimmrecht in der Kommission besitzt - auch für uns gestimmt hat.

Die Volksrepublik China stimmte ebenfalls zugunsten Kubas. (Beifall) Indien stimmte für Kuba. (Beifall) Ihr wißt selbst, China und Indien haben fast 2 Milliarden Einwohner, jedes der beiden Länder hat mehr Einwohner als all jene, die gegen uns gestimmt haben, zusammengenommen. (Lachen) Wir Ihr wißt, stimmte auch Jugoslawien für Kuba (Beifall). Mexiko habe ich bereits erwähnt. Ich habe alle Länder erwähnt, und wir müssen sie erwähnen und diesen Ländern unseren Dank aussprechen, weil sie mit dieser öffentlichen Stimmabgabe zu unseren Gunsten eine würdige Haltung eingenommen haben.

Diesen Aspekt hatte ich vergessen, und mir scheint, ich sollte hier nicht schließen, ohne auf diesen Punkt, der sich auf die Art und Weise bezieht, wie sich die UdSSR uns gegenüber verhalten hat und die so sehr vom Verhalten der anderen abweicht, hinzuweisen.

Ich glaube, mir bleibt nicht mehr viel zu sagen; ich werde den vielen Dingen, die Euch bekannt sind, nicht noch mehr hinzufügen. Ich habe über die grundlegendsten Fragen gesprochen, vielleicht ein bißchen ausführlicher, als ich vorhatte.

Erlaubt mir, noch einmal darauf hinzuweisen, daß wir einen außerordentlichen Moment in der Geschichte unseres Vaterlandes durchleben. Ich glaube, wir alle haben, einer mehr als der andere, Neid gegenüber anderen Epochen empfunden; wir alle haben, als wir noch Kinder waren und die Geschichte des Zehnjährigen Krieges um unsere Unabhängigkeit oder des Krieges von 1895 lasen, insgeheim gedacht: "Wie schade, daß wir das nicht miterlebt haben!" Viele wünschten sich im Stillen, unseren eigenen revolutionären Kampf miterlebt und daran teilgenommen zu haben, aber sie waren damals noch nicht geboren. Viele, die in unserer Zeit geboren wurden, hatten nicht das Privileg, die Epoche Christoph Kolumbus’ mitzuerleben, oder die Jahrhunderte der Eroberung und des Kolonialismus, oder die vergangenen Jahrhunderte, oder den Unabhängigkeitskrieg, oder die Bolschewistische Revolution, die ein außergewöhnliches historisches Ereignis war.

Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen historischen Epoche, und bei aller Außergewöhnlichkeit, ist sie besonders außerwöhnlich für unser Land. Es ist ein Privileg für unser Land, daß wider Erwarten eine so hohe, von uns nicht angestrebte Verantwortung auf seine Schultern gelegt wurde. Wir haben diese Fahnen nicht gefordert, aber wir nehmen sie fest in unsere Hände.

Für diese Generation von Kubanern, etwas älter oder jünger - hier wurden die älteste und die jüngste Genossin ‚geehrt, aber das gilt für alle ohne Ausnahme, das gilt für Vicentina, die Älteste, genauso wie für das 15jährige junge Mädchen, das zu diesem Kongreß delegiert wurde - ist es ein enormes Privileg, Zeuge dieser Epoche zu sein, in diesem Moment Hauptdarsteller der Geschichte unseres Vaterlandes zu sein. Ich versichere Euch, dieser Moment ist wichtiger als irgendein anderer Moment, den unser Land in jeder beliebigen Epoche der Vergangenheit durchlebt hat. (Beifall) Sollte es zum Krieg kommen oder nicht, sollte es zur Ausnahmeperiode kommen oder nicht, dieser Moment ist der bedeutendste Moment in der Geschichte unseres Landes und einer der bedeutendsten Momente der Welt überhaupt, in dem sich entscheidet, ob die revolutionären Fahnen für immer eingeholt werden und sich eine gigantische Welle der Konterrevolution für eine längere Zeit der Welt bemächtigt, oder ob weitergekämpft wird, ob durchgehalten wird, ob ein Zeichen gesetzt wird und wir tun, was wir tun müssen. Und wir können diese Fahnen sehr wohl hochhalten, wir können sie verteidigen, ganz gleich, unter welchen Bedingungen, mit oder ohne Krieg, mit oder ohne Ausnahmeperiode.

Aber eins dürft Ihr nicht vergessen, nämlich: Ob es zum Krieg kommt, das hängt in erster Linie vom Geist unseres Volkes ab und vom Respekt, den .es sich bei unserem Hauptfeind zu verschaffen fähig ist, und zwar in dem Maße, in dem wir stark sind, in dem wir vorbereitet sind, in dem Maße, in dem wir wissen, daß es keine Möglichkeit gibt, uns zu spalten, und daß es unmöglich ist, unser Volk zu besiegen.

Und ob die Ausnahmeperiode eintreten wird, das hängt schon nicht mehr so sehr vom Menschen ab oder vom Willen des Menschen, das kann sehr wohl von Ereignissen abhängen, die den Händen des Menschen entgleiten. Aber wenn es zu einer Ausnahmeperiode kommen sollte, werden wir wissen, wie wir durchhalten können.

Die Tatsache, daß wir uns vorbereiten und daß wir bereit sind, sie auf uns zu nehmen und zu tun, was uns in diesem Moment zu tun gebührt, gibt uns diese Sicherheit und Ruhe. Und sie gibt uns auch die Überzeugung, daß wir vorwärtsgehen, auch wenn es zu einer solchen Periode kommen sollte, und sie gibt uns ebenfalls die Überzeugung, daß wir siegreich aus ihr hervorgehen werden.

Ich sagte kürzlich, daß wir kein Interesse daran haben, die Imperialisten umzuerziehen, die uns erst angreifen mußten, um von uns zu lernen, was uns zwar teuer zu stehen kommen würde, aber wir sind sicher, wenn es zu einem Konflikt kommen sollte, können wir, ohne im geringsten zu übertreiben sagen, daß wir siegreich daraus hervorgehen werden.

Eine Genossin hat uns gestern die Worte Juans in Erinnerung gebracht, die er in der Nationalversammlung geäußert hatte. Ich hatte gesagt, sie seien optimistisch und nach uns kommen andere, oder es kommt das Volk, das unsterblich ist.

Das heißt also, wir werden erneut zusammentreten, werden erneut diskutieren, inzwischen und danach werden wir weiterarbeiten, wenn nicht wir selbst, dann werden es andere tun! Aber immer mit dem heroischen und unbezwinglichen Geist des Vaterlandes.

Sozialismus oder Tod!
Vaterland oder Tod!
Venceremos!
(Stürmischer Beifall)

(Der Comandante kehrt noch einmal ans Mikrophon zurück)

Ich wollte Euch noch sagen, daß Ihr für den Fall der Ausnahmeperiode Eure Kleidung schonen sollt, denn vielleicht müssen wir während der Ausnahmeperiode diese Artikel beträchtlich einschränken, wir würden nur Kleidung für die Kinder herstellen, für diejenigen, die noch geboren werden. Aber bei der vielen Kleidung, die Ihr alle besitzt, so hübsch und elegant, habt Ihr sicher genug auch für die Ausnahmeperiode und braucht zwei, drei, vier oder fünf Jahre lang nicht einen Meter neuen Stoff. Ich bin sicher, auch wenn fünf Jahre lang Ausnahmeperiode herrschen sollte und wir uns danach erneut versammeln werden, daß Ihr dann genau so elegant und hübsch gekleidet kommen werdet, wie Ihr heute abend gekommen seid. (Lachen und Beifall)


Quelle: Verlag José Martí