Pax Christi – Speerspitze der Konterrevolution in Europa?

Pax Christi, eine christliche Organisation, die ihr Christlichsein durchaus wörtlich nahm und mit der man auch als Soli-Organisation zusammenarbeiten konnte, ist abgedriftet.

Vielleicht haben es die lokalen Gruppen dieser Organisation, die bei Kurdistan Demos und Ostermärschen vertreten sind, noch gar nicht wahrgenommen. Zwar weiß man spätestens seit der Lektüre von Ospinas „Originalton Miami, die USA, Cuba und die Menschenrechte“, dass die Sektion Pax Christi Holland auf Abwegen ist.

Die Art und Weise jedoch, wie Pax Christi International bei der Menschenrechtskommission in Genf agierte und sich öffentlich auf die Seite von Pax Christi Holland in Person von Frau Liwien Zumpolle stellt, lässt befürchten, dass auch Pax Christi International ins rechte Fahrwasser abgerutscht ist.

Die neueste Offensive läuft in den Benelux Ländern an. In einem Informationsblatt der Organisation heißt es, dass vor Jahrzehnten die Beneluxländer den Chilenen und Argentiniern, die vor den Diktaturen ihrer Heimatländer geflüchtet waren, ihre Türen geöffnet hätten, aber "den Cubanern, die noch unter einem Regime leben, das das Ausmaß von Despotismus und Grausamkeit jeder anderen tyrannischen Episode in der amerikanischen Hemisphäre bei weitem übertrifft, bietet man nicht die geringste Unterstützung von Regierungsseite an".

Das nun will Pax Christi ändern. Um alle oppositionellen Cubaner in einer Organisation zu vereinen, hat man zu einem Treffen nach Amsterdam gerufen, dem ersten in der Geschichte der Benelux Staaten. Die Gallionsfigur dieses illustren Trüppchens ist Dariel Alarcón, Kampfgefährte des Che, der jetzt bestens befreundet ist mit dessen Mörder, dem CIA Agenten Félix Rodriguez. Er lebt mit seiner jungen Frau in Paris und bekommt gutes Geld für Bücher, die er gar nicht selbst schreibt, denen er aber mit seinem Namen "Glanz" verleiht und die voller Veleumdungen gegen Cuba sind.

Dem Verein geht es darum, den Handelsbeziehungen Cubas mit den Benelux Ländern entgegenzuwirken und insbesondere Holland, das angeblich mehr als 30 Unternehmen in Cuba hat und mit dem Cuba einen regen Warenaustausch aufrecht erhält, zu einer Änderung seiner Politik zu drängen.

Die Organisation möchte mit allen cubanischen Oppositionsgruppen auf europäischem Boden zusammenarbeiten, um den Einfluss Cubas in Europa zu verringern. Gleichzeitig soll die Opposition im Innern der Insel Unterstützt und ein Austausch zwischen innerer und äußerer Opposition gefördert werden.

Man könnte das Ganze als eine weitere Vereinigung von Spinnern abtun, insbesondere, da sie, wie es am Ende des Infos heißt, auf der Suche nach dem „Einzigen Licht“ sind, was immer das sein mag. Aber Pax Christi ist eine Organisation nicht ohne Einfluss, die solchen Leuten ein Forum und eine weite Verbreitung durch ihre Medien ermöglicht – und das praktisch weltweit.

Es ist wichtig, die regionalen Pax Christi Gruppen darüber zu informieren, auf welchen Abwegen sich ihre Mutterorganisation befindet.

CUBA LIBRE
Renate Fausten

CUBA LIBRE 3-2001