Brigade José Martí 2012

Viele Eindrücke, neue Freundschaften, gelebte Solidarität

Es war wie immer – und doch wieder anders. Die José-Martí-Brigade macht neugierig auf mehr Kuba. Manche TeilnehmerInnen hatten bereits ein paar Tage für danach eingeplant, um auf eigene Faust die Insel zu erkunden.

Das abwechslungsreiche und bunte Brigadeprogramm bot viele Möglichkeiten, die Insel in all ihren Facetten kennenzulernen: Gespräche mit den Kollektiven, mit denen zusammen die Feldarbeit geleistet wurde, kubanische Studierende, die während der gesamten Brigade mit dabei waren, unvergessliche Gespräche beim Straßenfest des ›Komitees zur Verteidigung der Revolution‹ (CDR) und zum Abschluss beim mehrtägigen Ausflug nach Pinar del Rio.

Brigade José Martí 2012

Foto: Marianne Schweinesbein

Zahlen, Daten, Fakten und Diskussion

Im ›Campamento Julio Antonio Mella‹ fanden für die Brigadistas, die neugierig aus vielen verschiedenen europäischen Ländern gekommen waren, viele Informations- und Diskussionsrunden statt. Sie konnten – meist nachmittags – enorm viel über die verschiedenen Strukturen der kubanischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft (Bildung, Gesundheitswesen uvm.) erfahren, über deren Ziele und auch Widersprüche in der Gesellschaft.


Solidarität mit den Cuban 5

Besonders eindrucksvoll und emotional war das Zusammentreffen mit René Gonzalez' Mutter, die über die internationale Solidarität mit den fünf Kubanern berichtete.

Diese waren in den USA verurteilt worden, weil sie Terroranschläge gegen Kuba aufgedeckt und dadurch verhindert hatten. Bewegend berichtete sie über die mehr als 14 Jahre US-Haft, die diese kubanischen Helden seitdem erdulden mussten und darüber, wie wichtig die weltweit anwachsenden Solidaritätskomitees sind, um sie endlich frei zu bekommen.

Die deutschen Brigadistas haben übrigens als kulturellen Beitrag für die Mutter von René »Die Gedanken sind frei« gesungen und den Text auf spanisch vorgelesen.

Sport – nicht nur zum Zugucken

Richtige Highlights für die Brigadistas waren die Besuche von herausragenden Sportlern und Sportlerinnen, die nicht nur in Kuba, sondern auch bei vielen internationalen Wettbewerben Siege erkämpft hatten. Sie beteiligten sich natürlich zusammen mit den Brigadistas am diesjährigen Friedenslauf, der in der flirrenden Sommersonne 5 km weit zwischen weiten Feldern in ein benachbartes Dorf führt.

In lockerer Runde erzählten sie anschließend über ihre eigene Entwicklung, die Bedeutung des Sports in Kuba und beantworteten Fragen mit viel Enthusiasmus für die kubanische Sache.

Brücken der Freundschaft und Solidarität

Ein intensiver Austausch fand natürlich auch zwischen den einzelnen BrigadeteilnehmerInnen verschiedener Delegationen statt. Bei den täglichen Mahlzeiten, auf dem Weg zur und von der Arbeit, in den Siesta-Pausen am Nachmittag, beim gemeinsamen Spiel und Sport: die Kontakte vertieften sich. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihrer Sicht auf Kuba, die Erfahrungen in der Solidaritätsbewegung, aber auch im persönlichen und politischen Leben in den verschiedensten Winkeln Europas von Malta im Süden über die Ukraine bis Skandinavien, boten unerschöpflichen Gesprächsstoff.

Viele fassten hier zum ersten Mal bewusst den Entschluss, nach der Rückkehr ihre Solidarität mit Kuba auch praktisch zu leben, sich an politischen Aktionen zur Freilassung der Fünf zu beteiligen, sich in Solidaritätsorganisationen wie der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba zu organisieren. Für Andere war die Brigade ein neuer Kraftquell, aus dem sich die oft schon jahrzehntelange Solidarität mit Kuba mit neuem Elan für neue Aktionen stärken ließ.

Brigade José Martí 2012

So ergab es sich ganz natürlich, das die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Nationalitäten und Delegationen immer bedeutungsloser wurden und Brücken der Freundschaft und Solidarität mit anderen KubafreundInnen geschlagen wurden.

Erinnerungen schenken

Bei all den Kontakten, die sich während der Brigade, bei der Arbeit, den Besichtigungen, den Diskussionen, beim Feiern etc. ergaben, tauchte natürlich auch das Bedürfnis auf, »Devotionalien« aus ihrer politischen Tätigkeit auszutauschen: Etliche T-Shirts wechselten ihren Besitzer. Aber auch Anstecker, Aufkleber und anderes Material bildeten ganz persönliche Erinnerung an neu gewonnene Freunde und Freundinnen.

Essen und Trinken

Ein für Viele nicht unwichtiges Thema im Brigadeleben ist die Verpflegung. Sie ist auf jeden Fall reichhaltig nährstoffreich. Und für die Brigadistas wird auch vegetarisches/veganes Essen angeboten.
Aber dran denken, dass Kubaner alles mit Fleisch essen und noch mal drauf hinweisen, dass man wirklich Essen ohne diese Köstlichkeit haben möchte.
Rum und Süßigkeiten können zu günstigsten Preisen im Laden, an der Bar und an den kleinen Verkaufsständen des Campamento eingekauft werden.

Brigade José Martí 2012



Kultur und Tanz

Musik und Tanz kommen weder auf dem Campamento, noch beim Kennenlernen anderer Provinzen zu kurz! Kubanische Nächte mit unterschiedlichsten musikalischen Darbietungen, Kino- und Theatervorstellungen werden in der Aula und auf den zwei großen Freilichtbühnen geboten. Anschließend Discoklänge unter Palmen bis zu vorgerückter Stunde…




Logo CUBA LIBRE Marianne Schweinesbein

CUBA LIBRE 1-2013