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Strategische Zusammenarbeit

Kuba vertieft bei Besuchen in Beijing und Neu-Delhi Beziehungen zu China und Indien.

China und Kuba bauen ihre Zusammenarbeit aus. Zu diesem Zweck ist der stellvertretende Premierminister der sozialistischen Inselrepublik, Jorge Luis Perdomo, schon in der vergangenen Woche mit weiteren Regierungsvertretern in das fernöstliche Bruderland gereist. Bei dem Besuch geht es vor allem um neue Kooperationsprojekte in der Telekommunikation, der Biotechnologie und im Gesundheitswesen.

Am Donnerstag unterzeichneten beide Länder ein Abkommen zur Eröffnung eines Labors in der chinesischen Millionenstadt Chengdu, das sich der Forschung in den Bereichen Neurotechnologie und Bioengineering widmen soll. Zuvor hatten Spezialisten eines im Mai 2021 eingeweihten kubanisch-chinesischen Innovationszentrums in Yongzhou den Gast über Fortschritte bei der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen gegen häufig auftretende Krankheiten informiert. Laut Prensa Latina wurden dort unter anderem bereits mehrere neue Produkte zur Bekämpfung von Krebs, einigen neurologischen Erkrankungen sowie Infektionskrankheiten entwickelt. Sein Besuch ziele darauf ab, die Pläne zu konkretisieren, die während der Reise des kubanischen Präsidenten Miguel Díaz-Canel im vergangenen November in diesen Bereichen vereinbart worden waren, erklärte Perdomo.

Zu Beginn der Woche hatten die kubanische Kommunikationsministerin Mayra Arevich und die chinesische Vizeministerin für Cyberspaceverwaltung, Cao Shumin, bereits ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Bereich der Cybersicherheit unterzeichnet. Damit, so Prensa Latina, werde die Kooperation bei der Entwicklung der Telekommunikation in Kuba gestärkt. »Wir haben Maßnahmen vereinbart, um die Netze weiter auszubauen. Für ›4G‹ und Breitbandtelefonie ist die Zusammenarbeit mit China und seinen Einrichtungen von entscheidender Bedeutung, da es einer der wichtigsten strategischen Partner bei der Entwicklung der Telekommunikation ist«, sagte Perdomo.

Neben China will – trotz US-Blockade – auch Indien, ein weiteres Mitglied der BRICS-Gruppe aufstrebender Volkswirtschaften, zu der auch Brasilien, Russland und Südafrika gehören, im Bereich der digitalen Transformation mit Kuba zusammenarbeiten. Nach Gesprächen mit dem Sekretär des indischen Ministeriums für Elektronik und Informationstechnologie, Alkesh Kumar Sharma, in der vergangenen Woche in Neu-Delhi erklärte die stellvertretende kubanische Ministerin für Kommunikation, Grisel Reyes, gegenüber Prensa Latina, dass sich beide Seiten über die Installation von Technologien der nächsten Generation wie »5G« und »6G« ausgetauscht hätten. Von Interesse seien auch Kooperationen in Bereichen wie künstliche Intelligenz, Big Data und Blockchain, ferner die Einrichtung eines Hochleistungsrechenzentrums sowie die gemeinsame Nutzung von Open-Source-Plattformen. Laut der KP-Zeitung Granma wies Reyes auf einem Forum der Economic Trade Organization of India auch auf die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen beider Länder hin, um den Technologiemarkt in Lateinamerika zu erschließen.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

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Volker Hermsdorf
junge Welt, 06.04.2023