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Iroel Sánchez verstorben

Der Schriftsteller und Journalist Iroel Sánchez Espinosa, einer der herausragendsten Intellektuellen Kubas, ist am Donnerstag nachmittag (Ortszeit) in Havanna im Alter von 58 Jahren verstorben. »Die Kubanische Revolution hat heute einen Sohn verloren, der sich bis zum Ende seines Lebens für sie und das sozialistische Ideal eingesetzt hat«, würdigte Präsident Miguel Díaz-Canel den als Vertreter seines Landes auf politischen und kulturellen Veranstaltungen auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannten Revolutionär.

Im September 1964 in Santa Clara geboren, bekleidete Sánchez, der an der Technischen Universität von Havanna einen Abschluss als Computeringenieur erwarb, zunächst Positionen im Studentenverband FEU und der kommunistischen Jugendorganisation UJC. Später wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Kubas. Sánchez, der auch Mitglied des kubanischen Journalistenverbandes UPEC und des kubanischen Schriftsteller- und Künstlerverbandes UNEAC war, wurde für seine Einsätze im Rahmen einer internationalistischen Mission in Angola mit der Medaille »Für die Verteidigung von Cuito Cuanavale« ausgezeichnet.

Iroel Sánchez leitete unter anderem den Verlag Casa Editora Abril, war Präsident des kubanischen Buchinstituts und Chef des Organisationskomitees der Internationalen Buchmesse in Havanna. Er gehörte zu den Gründern des digitalen Kulturmagazins La Jiribilla, beteiligte sich am Aufbau eines internationalen »Netzwerks von Intellektuellen und Künstlern zur Verteidigung der Menschlichkeit«, war Schöpfer der freien kubanischen Enzyklopädie »Ecured« sowie des Onlineportals »Cubadebate« und Mitarbeiter des lateinamerikanischen Nachrichtensenders Telesur. Sein eigener Blog »La pupila insomne« gehörte zu den am häufigsten aufgerufenen kubanischen Seiten im Internet.

Freunde, Genossen und Angehörige nahmen am Freitag auf einer Trauerfeier im Casa de la Amistad in Havanna Abschied von Iroel Sánchez.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

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Volker Hermsdorf
junge Welt, 20.05.2023